Donnerstag, 26. August 1982 Erstmals besuchte ein Clown mit geschminktem Gesicht und Ringelhemd die kleinen Patienten in der Fürther Kinderklinik und übergab nach diversen Späßchen kleine Geschenke. Damit sollte ein wenig Abwechslung in den Klinikalltag der kranken Kinder gebracht werden. Die Idee dazu stammte von McDonalds. In den USA hatte man mit derartigen Aktionen gute Erfahrungen gemacht. Die Stadt Fürth veranstaltete zur Eröffnung der neuen Fürther Stadthalle am 2. Oktober einen großen „Bürgerball“. Sofort nach Bekanntgabe setzte ein wahrer Sturm auf die 1050 Karten ein. Bereits jetzt meldete man für diesen Tanzmusikabend in allen Räumen der Stadthalle: Ausverkauft! Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 5000 Zuschauern gegen die Stuttgarter Kickers mit 2:1. Tore für Fürth durch Metzler und Schaub. Der Lohn: Rang 14 der Tabelle. Freitag, 27. August 1982 Im „Hotel Forsthaus“ tagten die Minister und Senatoren für Arbeit und Soziales der Bundesländer drei Tage hinter verschlossenen Türen. Es dominierten schwarze Aktenkoffer. Fürth war nach Tegernsee zweiter Tagungsort in Bayern. Alle elf Jahre war der Freistaat Gastgeber. Mit Begleitpersonen reisten etwa 70 prominente Gäste in Fürth an. Die Polizei überwachte mit einem perfekten Sicherheitssystem mittels vier Monitoren den Innen- und Außenbereich des Hotelkomplexes. Die Mitarbeiter des Fürther Arbeitsamtes konnten nach der „Verschärfung der Zumutbarkeitsregeln“ ab 15. August Arbeitslose, die länger als vier Monate vergeblich eine neue Anstellung gesucht hatten, dazu zwingen, eine Stelle anzunehmen, die unterhalb ihrer Qualifikation lag. Die Wirkung blieb jedoch aus, da in unqualifizierten Berufen keine freien Stellen vorhanden waren. Samstag, 28. August 1982 Die „Ronwaldsiedlung“ feierte das 50-jährige Jubiläum. Im Jahr 1932, geprägt von Inflation und Arbeitslosigkeit, kam es zur Reichssiedlung am Ronhofer Wald. Der Wald durfte gerodet werden, um Siedlern auf einer Parzelle von je 950 qm ein selbstgebautes Häuschen zu ermöglichen. Dazu gab man ihnen ein Darlehen von je 2500 RM. Bevorzugt wurden Arbeitslose und Kinderreiche. 40 Siedler schafften durch Eigenleistung und Nachbarschaftshilfe den Traum vom eigenen Haus. Bei Ausbruch des Krieges mussten sie einen Bunker bauen, da ihre Häuser nicht unterkellert waren. Der Bunker wurde im Krieg durch eine Luftmine schwer beschädigt. Es dauerte bis 1964, bis die Häuser an den städtischen Kanal angeschlossen wurden. Durch An- und Umbauten hatte sich das Gesicht der Ronwaldsiedlung bis 1982 stark verändert, aber auch in der dritten Generation der Siedler wurde die integrative Kraft des Gemeinsinns untereinander weiter gepflegt. Montag, 30. August 1982 Einige Wochen vor der Eröffnung der Fürther Stadthalle liefen die Arbeiten im Endspurt auf Hochtouren. Die ständige Mannschaft in Form von sieben Mitarbeitern hatten jetzt ihre Arbeitsplätze bezogen. Diese Techniker und Kaufleute waren dafür verantwortlich, dass die jetzt schon bis Mitte 1983 sehr gut gebuchte Fürther Stadthalle zum Erfolgsmodell wurde. Da auf Fürther Stadtgebiet wiederholt Fledermäuse gesichtet wurden, installierte die Artenschutzgruppe des örtlichen Bundes Naturschutz rund 30 Nistkästen für die vom Aussterben bedrohten Tiere. Die SpVgg verlor im DFB-Pokalwettbewerb das Auswärtsspiel bei der SpVgg Bayreuth mit 1:3. Das Tor für Fürth erzielte Gagel. Mit dieser Niederlage war man aus dem Pokal-Wettbewerb ausgeschieden. Dringend benötigte Einnahmen ade! Dienstag, 31. August 1982 Marktleiter Duttenhöfer von der Stadt Fürth konnte sich knapp fünf Wochen vor Beginn der Fürther Kirchweih zurücklehnen. Das gesamte Festgelände von der Fürther Freiheit über den Hallplatz bis zum Rathaus war parzelliert und den rund 240 Ausstellern platzmäßig zugeteilt. Der Marktleiter hatte zu Jahresbeginn unter 450 Bewerbern die Qual der Wahl gehabt. Schausteller aus dem heimischen Raum genossen Vorrang, damit die Fürther „Kärwa“ nicht zum Hamburger Dom wurde. Besonders schwierig war jedes Jahr die Auswahl der Karussells, da auf der Fürther Freiheit nur Platz für sechs solcher Fahrgeschäfte war. An Standgebühren flossen 1981 190.000 DM in die Fürther Kasse. Mittwoch, 1. September 1982 Auf der neunten Frankenschau im Messezentrum Nürnberg dominierte in Halle D eine Fürther „Kolonie“. 30
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