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zusammengetragene Warenlager hatte einen Wert von etwa 250.000 DM. Zwei außerdem festgenommene Hehler hatten das Diebesgut verhökert. Stadttheater Fürth: „Bei Harrods fing es an“, Komödie von Chapman (Komödie Düsseldorf). Montag, 25. Januar 1982 Am Wochenende feierte die SpVgg wie gewohnt bei ihrem Schwarz-Weiß-Ball im Geismannsaal. In der verstaubten Tanz-Arena arbeitete die Heizung auf „Intervall-Betrieb“, außerdem kam es zu teilweisem Stromausfall. Eine von der Fürther Geschäftswelt großzügig unterstützte Tombola brachte rund 6000 DM für den notleidenden Verein. Zum Tanz spielten die „Les Clochards“ auf. Außerdem trat der „Black-Bottom-Club“ der Tanzschule Streng sowie die „Rock`n-Roll-Gruppe“ des TV Stadeln auf. In der Tuspohalle hielten die „Treuen Husaren“ ihren traditionellen Manöverball ab. Für die Garden der Kadetten, Füssiliere und Kürassiere war der musikalische Auftritt der „Royal Scots Bavarian Pipes & Drums“ der unbestrittene Höhepunkt des Abends. Die SpVgg verlor ihr Heimspiel im Ronhof vor 2780 Zuschauern gegen Fortuna Köln mit 1:2. Das Tor für Fürth erzielte Schaub. Damit blieb man weiter auf Rang 18 der Tabelle. Dienstag, 26. Januar 1982 Der Statistik für 1981 nach hatte die 70 Mann starke Fürther Berufsfeuerwehr pro Tag vier Einsätze. Insgesamt rückte man 1322 Mal aus. Echte Brände gab es nur 218, aber die meisten Einsätze entstanden beim Einfangen von Hornissenschwärmen, Wasserrohrbrüchen, Bergung von Verletzten bei Unfällen, sonstige technische Hilfeleistungen oder Kellerauspumpen bei Überschwemmungen. Außerdem gab es 1981 insgesamt 104 Mal „blinden Alarm“. Das städtische Amt für Gesundheitswesen schlug Alarm: Die sanitären Verhältnisse in der Heiligenstraße 17 galten als „seuchenhygienisch gefährdend“. Sechs Mietparteien mit insgesamt 16 größtenteils ausländischen Personen teilten sich dort ein einziges WC in Form eines „Plumpsklos“ außerhalb der Wohnungen. Zwei weitere dieser Trockenklos waren zwar vorhanden, jedoch durch Frost verstopft und eingefroren. Der Hauseigentümer stand nun in der Pflicht. Angeblich war er von den Missständen durch die Mieter nicht verständigt worden. Mittwoch, 27. Januar 1982 Zur Abwehr des vom Gesetzgeber vorgesehenen „Sonderopfers“ für die Angehörigen des öffentlichen Dienstes in Form einer einprozentigen Kürzung der Bezüge ab 1. März 1982 zeigten sich die Mitglieder der damaligen ÖTV streikbereit. Mehr als 600 von ihnen trafen sich im Fürther Geismannsaal zu einer Protestkundgebung. Man forderte eine gleichmäßige Lastenverteilung quer durch alle Berufsgruppen und lehnte ein Sonderopfer des öffentlichen Dienstes strikt ab. Bei einem fiktiven Flugzeugabsturz oder Chemikalien-Unfall standen damals in Fürth etwa 1000 Helfer bereit, so das Amt für Zivilschutz. Immer mehr junge Leute entschieden sich gegen eine Ableistung der Wehrpflicht bei der Bundeswehr und für eine zehnjährige Dienstzeit bei Technischem Hilfswerk, Freiwilliger Feuerwehr oder Rotem Kreuz. Die Zahl der Helfer überstieg das Planstellen-Kontingent. Hinzu kam, dass viele Helfer nach ihrer Dienstzeit auf freiwilliger Basis weitermachten. Donnerstag, 28. Januar 1982 Die Mitglieder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Fürth hatten 1981 ein arbeitsreiches Jahr hinter sich gebracht. Am Kanal und im Sommerbad am Scherbsgraben wurden insgesamt 1042 Wachstunden gehalten. Außerdem leisteten drei Fürther Mitglieder 483 Wachstunden an der Ostsee. 1981 wurden 91 neue Schwimmscheine ausgegeben. Ab 1. April 1982 wollte die Fürther Ortsgruppe in neue Geschäfts- und Ausbildungsräume in die Schwabacher Straße 129 umziehen. Die „Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael“ erhöhte den Druck auf die Stadt. Es würden immer mehr Ausländer aus Häusern der Gustavstraße „hinaussaniert“. Außerdem würden Spekulanten dort Häuser als schnelle Geldanlage aufkaufen, Kneipen einrichten und sich von auswärtigen Brauereien, die in Fürth Fuß fassen wollten, finanziell unterstützen lassen. Ein Spekulant sollte in der Gustavstraße schon sechs Gaststätten am Laufen haben. Stadttheater Fürth: „Talentsuche Junge Reihe“ (Stadtschulamt Fürth). Freitag, 29. Januar 1982 Der Fürther Grundig-Konzern formierte seine Führungsspitze neu: Firmenchef Max Grundig gab bekannt, dass er von seinem Aufsichtsratsvorsitz zurücktreten werde. Seinen Platz sollte Berthold Beitz,

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