in der Bilanz zu schaffen. Vier der elf Kirchweihtage waren komplett verregnet. Die Fieranten nahmen 1982 etwa 15% weniger ein, obwohl rund eine halbe Million Besucher durch die Budenstraßen gezogen waren. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Walt Disney: Susi und Strolch“, 4. Woche (Kronprinz – Kino 1), „Schlock, das Bananenmonster“ (Kronprinz – Kino 2), „Die Brücke am Kwai“ (Kronprinz – Kino 3), „Der Blade-Runner“ (City), „Pink Floyd – the Wall“ (Condor), „Das stumme Ungeheuer“ (Country) sowie „Der gezähmte Widerspenstige“, 6. Woche (Clou). Samstag, 16. Oktober 1982 Die in Fürth bekannte Galeristin Christel Schwertl mit ihren Räumen im Erdgeschoss des Hauses Grüner Markt/Angerstraße verlegte ihre Tätigkeit nach Bad Bocklet. Schwertl hatte die Galerie seit 1977 alleine geführt. Ihr Konzept hatte darin bestanden, zeitgenössische Kunst zu präsentieren, ohne sich in ein Klischee manövrieren zu lassen. Zurückgehende Geschäfte ließen sie nun nach Oberfranken ziehen, wo Kurgäste mit Zeit und Geld mehr Umsatz versprachen. Nachfolger ihrer Galerie wurde Ballettmeister Ernst Tenbrink, der sich stets schon für Malerei interessiert hatte. Wie man beim Amt für Zivilschutz mitteilte, war Fürth bei der Versorgung mit Trinkwasser im Katastrophenfall gut gerüstet. Seit den 70er Jahren wurden im Stadtgebiet alte Brunnen, die nicht mehr genutzt wurden, auf ihre Tauglichkeit hin untersucht. Sofern Wassermenge und -qualität den Anforderungen genügten, wurden sie wieder flottgemacht. Dabei waren Tiefen bis zu 130 m zu bohren und auszubauen. Im Notfall waren diese Wasserquellen schnell einsatzbereit. Die Notbrunnen waren aus Gründen der Sicherheit nicht mit dem normalen Brunnensystem verbunden. Montag, 18. Oktober 1982 Mit einem Kostenaufwand von 1,3 Mio DM wurde nun im Sanierungsgebiet der Altstadt mit Hochdruck an der Straßen- und Platzgestaltung gearbeitet. Schwerpunkt war das Gebiet um den Löwenplatz hinter der neuen Stadthalle bis hin zur Geleitsgasse, insgesamt eine Fläche von rund 4000 qm. Bis Juli 1983 wollte man mit allen Arbeiten fertig sein. Etwa 100 Interessente, darunter auch OB Scherzer, waren ins „Schwarze Kreuz“ gekommen, um die Schach-Künste des Großmeisters Lothar Schmid aus Bamberg zu bestaunen. In einem Simultankampf gegen 30 Gegner siegte Schmid in 24 Partien. Mit über 800 Gästen feierte der SPD-Kreisverband Fürth-Stadt seinen Herbstball in der neuen Fürther Stadthalle. Außer Tanz zu den Klängen des Manfred-Bräuer-Sextetts gab es ein kaltes Büfett sowie Weißwürste zu mitternächtlicher Stunde. Wegen der zweiten DFB-Pokalrunde war die SpVgg an diesem Wochenende spielfrei. Stadttheater Fürth: „Sosarme, König von Medien“, Oper von Händel (Staatsoper Gdansk). Dienstag, 19. Oktober 1982 Er wollte es ganz genau wissen: Ein Fürther Gerichtsvollzieher hatte aufgrund seiner täglichen Termine seine liebe Not mit dem Parken seines Fahrzeugs. Er strengte deshalb einen Prozess gegen die Stadt Fürth an, um eine zeitlich unbefristete Parkerlaubnis zu bekommen. Bisher hatte die Stadt Fürth bei Überschreiten der Parkdauer die Ordnungswidrigkeit im Nachhinein erlassen, aber der Gerichtsvollzieher wollte sich den ganzen Verwaltungsaufwand durch eine generelle Parkerlaubnis ersparen. Das Verwaltungsgericht in Ansbach wies jedoch seine Klage ab. Man begründete dies damit, dass auch andere Personen durch Parkprobleme an der Arbeit behindert werden. Rund 60 behinderte und nichtbehinderte Menschen trafen sich in der St.-Martins-Kirche, um die Kontakte untereinander zu intensivieren. Mit der „offenen Behindertenarbeit“ wollte man Außenstehende dazu aktivieren, auf Behinderte zuzugehen. Dies geschah u.a. durch die gegenseitige Anfertigung von Gipsmasken. Albert Steger, Fürths ältester Leichtathlet, feierte seinen 80. Geburtstag. Der gebürtige Ludwigshafener trat insbesondere in den 30er Jahren für den TV Fürth 1860 an. Steger spielte auch Faustball und trat bei Skiwettkämpfen an. In der Nachkriegszeit stand Steger als Trainer seinem Verein viele Jahre zur Seite. In Würdigung seiner Verdienste hatte man Steger schon 1962 die goldene Ehrennadel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes verliehen. Mittwoch, 20. Oktober 1982 Die Zahl der in der Stadt Fürth lebenden Ausländer war seit dem Vorjahr weiter angestiegen. Jetzt lebten 13.730 gemeldete Ausländer in Fürth. Es gab auch eine Dunkelziffer von nicht gemeldeten Ausländern. Nach wie vor stellten die Türken den größten Anteil. Nach München war Fürth die bayerische Stadt mit dem zweitgrößten prozentualen Ausländeranteil. 1982 war jeder siebte Fürther ein Ausländer.
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