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Ein bisschen Spaß musste sein: Die „Carnevalsgesellschaft Fürther Kleeblatt“ (CFK) feierte ebenfalls in der Fürther Stadthalle ihr 70-jähriges Jubiläum. Dazu hatte man sich Starsänger Roberto Blanco geholt. Der braune Bomber versetzte die Halle im Nu in Begeisterung. Ansonsten spielte abwechselnd das „SiggiGerhard-Sextett“ und die „Wheels“ aus Vach zum Tanz auf. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 2800 Zuschauern gegen den VfL Osnabrück mit 2:1. Tore für Fürth durch Metzler und Schaub. Mit diesem Sieg belegte man Rang zwölf der Tabelle. Dienstag, 2. November 1982 Zur 975-Jahrfeier Fürths erschien ein offizieller „Jubiläums-Taler“. Die Vorderseite zeigte Kaiser Heinrich, die Rückseite die Ansicht Fürths von 1630. In streng limitierter Auflage von nur 350 Stück in Feinsilber und 30 Exemplaren in Münzgold wurden die Taler von der Stadtsparkasse Fürth verkauft. Den ersten Taler erhielt OB Scherzer überreicht. Im Burgfarrnbacher Derby siegte auf eigenem Platz an der B 8 (heute Baseball-Club der „Pirates“) der TV 1895 über den TSV 1898 mit 1:0. Es war das letzte Zusammentreffen der beiden Vereine auf sportlicher Ebene. Seit längerer Zeit schon liefen Verhandlungen über eine Fusion beider Vereine. Ausschlaggebend für die Bemühungen beider Seiten war auch die Tatsache, dass das Sportgelände des TSV 1898 am Moosweg als Baugebiet ausgewiesen war und somit demnächst „gut vermarktet“ werden konnte. Beide Vereine liebäugelten deshalb mit dem Bau eines gemeinsamen Sportzentrums „auf der Tulpe“. Mittwoch, 3. November 1982 Zwischen Fürther Rathaus und Friedrichstraße erweiterte die damalige Deutsche Bundespost ihre Fernmeldekapazität durch den Bau eines neuen Kabelkanals. Die neuen, 22-zügigen Kabelrohre zu je 10 Zentimeter Durchmesser wurden unter dem Gehsteig verlegt. Die Baumaßnahmen waren mit 700.000 DM veranschlagt. Einen rauschenden Stiftungsball veranstaltete der „Bierführer-Verein Fürth“ zu seinem 90-jährigen Jubiläum im Sportheim am Moosweg. Unter den 230 Festgästen befand sich auch OB Scherzer. Von ursprünglich 18 Personen war man auf inzwischen 121 Mitglieder aus mehreren Fürther Brauereien angewachsen. Ursprünglicher Sinn war es, den Mitgliedern gegen Zahlung eines Monatsbetrags von einer Mark im Krankheitsfall ein Krankengeld von 75 Pfennigen pro Tag auszuzahlen. Doch die Inflationen in den 20er Jahren brachten die Bierführer um alle Ersparnisse. Jetzt hielt man nur noch die Tradition hoch und marschierte seit 1976 im Fürther Kirchweihzug mit. Donnerstag, 4. November Das Polizeirevier Ost in der Nürnberger Straße erhielt eine neue Wachstube nach modernsten Gesichtspunkten. Der Besucher vor dem Tresen im Eckraum des Hochparterres zur Kirchenstraße musste zukünftig zwei Glastüren überwinden. Dies war erst nach Prüfung über eine Gegensprechanlage und Sichtkontakt möglich. Dann konnte man vor den diensthabenden Beamten sein Anliegen loswerden und musste nicht mehr erst durch das halbe Gebäude irren, bis man den richtigen Beamten fand. Die etwas bummelig geratenen Kontakte der Stadt Fürth zur Patengemeinde Paisley (Renfrew District) sollten wirtschaftlich 1983 eine Intensivierung erfahren. Deshalb plante das Industrie- und Handelsgremium Fürth in Kooperation mit dem Fürther Einzelhandel für die Zeit nach Ostern 1983 eine Verkaufsausstellung mit noch wenig bekannten Produkten aus Schottland. Eine schottische Wirtschaftsdelegation weilte jetzt dazu in der Kleeblattstadt. Zum Frühstück schottische Whisky-Marmelade auf Fürther Brötchen? Freitag, 5. November 1982 Die Stadt Fürth stand im Zwiespalt: Je stärker man bei der Fürther Kläranlage mit biologischen Reinigungsstufen arbeitete, desto stärker entwickelte sich die Geruchsbelästigung für die Anwohner der Umgebung. Vereine, Stadträte und eine Interessengemeinschaft aufgebrachter Bürger informierten sich vor Ort über das Problem. Guter Rat war teuer: Eine Totalabdeckung der Becken würde Millionen verschlingen. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Beast-Master, der Befreier“, 2. Woche (Kronprinz- Kino 1), „Gib dem Affen Zucker“, 2. Woche (Kronprinz – Kino 2), „Countdown in Manhattan“ (Kronprinz – Kino 3), „Star Trek II – der Zorn des Khan“ (City), „Das Ding aus einer anderen Welt“ (Condor), „Porky`s“ (Country) sowie „Ein total versautes Wochenende“ (Clou). Samstag, 6. November 1982 Jetzt wurde es langsam ernst für den Eschenau-Bunker: Der stumme Zeuge des letzten Weltkrieges sollte in den nächsten Wochen dem Erdboden gleichgemacht werden. Von einer Sprengung hatte der Fürther

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