Freitag, 12. November 1982 Sollte man die Belegabteilung für Augen- und Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten des Waldkrankenhauses in Oberfürberg in das Haupthaus des städtischen Krankenhauses an der Jakob-Henle-Straße holen? Tatsache war, dass das Fürther Krankenhaus eine zu geringe Auslastung aufwies, hervorgerufen u.a. durch die rückläufigen Geburtenraten. Da sich die Stadträte nicht weitgehend informiert sahen, vertagte man die Entscheidung. Der Kirchenplatz von St. Michael diente besonders in den Abend- und Nachtstunden den Fürthern als „Kneipenparkplatz“. Anwohner beklagten sich laufend über nachts aufheulende Motoren beim Wegfahren. Angebrachte Schilder zeigten keinen Erfolg. Nun beschloss die Gemeinde, die Zufahrt von der Gustavstraße aus mit einem Gittertor „dicht“ zu machen. Ecke Hard- und Lehmusstraße entstand ein Neubau, der im Erdgeschoss eine neue Filiale der Stadtsparkasse beherbergen sollte. Die bisherige Zweigstelle an der Billinganlage erwies sich seit Langem schon als zu klein. Jetzt feierte man Richtfest am Rohbau. Stadttheater Fürth: „The Price“, Schauspiel von Miller (American Drama Group München). Samstag, 13. November 1982 Vor rund 100 Gästen wurden die neuen Räume des Evangelisch-Lutherischen Dekanats und das Pfarramt der Auferstehungskirche eingeweiht. Dabei wurden von den Festrednern die verbesserten Arbeitsbedingungen im ehemaligen „Kolonnenhaus“ an der Otto-Seeling-Promenade 7 hervorgehoben. Das alte BRK-Gebäude aus dem Jahr 1912 war dazu aufwändig umgebaut worden. Während sich viele Fürther auf Balkons oder Parkbänken noch in der Herbstsonne räkelten, hatte für die Stadtverwaltung der Winter schon begonnen. Über 50 Arbeitskräfte standen nun bis 25. März nächsten Jahres täglich von 3 bis 24 Uhr bereit, Schnee und Eis auf den Fürther Straßen zu beseitigen. Vier mit Salz gefüllte Silos am neuen Bauhof, 23 Fahrzeuge und 400 gefüllte Sandkästen im Stadtgebiet standen für den Winterdienst zur Verfügung. Bei Bedarf konnten auch private Fahrzeuge zusätzlich angemietet werden. Montag, 15. November 1982 Das einstige Fürther Unternehmen „Flabeg GmbH“ (jetzt in der Hand des britischen Pilkington-Konzerns) in der Siemensstraße auf der Hardhöhe konnte die Konjunkturabschwächung halbwegs gut wegstecken. Bei einem Exportanteil von über 30% erzielte man 1982 einen Umsatz von 140 Mio DM. Damit verfehlte man das Vorjahresergebnis nur knapp. Zu den Spezialitäten zählten mittlerweile auch gebogene Spiegel und Gläser von hoher Präzision für Kraftfahrzeuge oder Solarnutzung. In der Alexanderstraße 30 feierte die Fürther Caritas die Inbetriebnahme ihrer neuen Sozialstation. Dekan Remigius Hümmer nahm die kirchliche Weihe vor. Unter der Geschäftsführung der Niederbronner Schwestern waren im Flügel des Obergeschosses sieben Fachkräfte tätig. Am Volkstrauertag legten OB Scherzer sowie Vertreter von VDK und BdK am Ehrenmal im Stadtpark Kränze nieder. Dabei gedachte man den Opfern der Vergangenheit. Bei ihrem Heimspiel im Ronhof vor 2700 Zuschauern gewann die SpVgg gegen Union Solingen mit 5:1. Tore für Fürth durch Schaub (4) und Metzler. Damit verbesserte man sich auf Rang 12 der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Der Gast“, Kriminalstück von Durbridge (Euro-Studio). Dienstag, 16. November 1982 Der SPD-Kreisverband Fürth-Stadt schickte für den Wahlkreis 229 wiederum Horst Haase als Bundestagskandidaten ins Rennen. Von 321 Sozialdemokraten stimmten 207 für Haase, 109 votierten für seinen Gegenkandidaten Walter Pavlicek. Haase kämpfte damit zum vierten Male um ein direktes Bundestagsmandat. Die Stadt Fürth bot am Gesundheitsamt wiederum kostenlose Schluckimpfungen gegen Kinderlähmung an. Der Impfeifer war zurückgegangen, seitdem die Krankheit zur Seltenheit geworden war. Die Bürger wurden leichtsinnig. Drei Impftermine waren für eine Immunisierung notwendig. „Zucker ist süß – Kinderlähmung ist grausam!“ In der vereinseigenen Turnhalle an der Lehenstraße hielt der TV 1895 Burgfarrnbach (941 Mitglieder) seinen vielleicht letzten Ehrenabend ab. Vorstandsmitglied Georg Berthold ehrte noch schnell 45 Mitglieder für 60 und 70-jährige Mitgliedschaft, ehe es Wochen später zur Fusion mit dem TSV 1898 Burgfarrnbach kam. Stadttheater Fürth: „Schwanensee“, Ballett mit Musik von Tschaikowsky (Rumänisches Ballett Fantasio). Mittwoch, 17. November 1982 Erstmals hielt der ADAC seinen traditionellen Chrysanthemen-Ball in der Fürther Stadthalle ab. Zahlreiche
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