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dem Nürnberger Mundarttexter Klaus Schamberger („AZ-Spezi“) eine Kooperation ein. Nach dem Erfolg der ersten Langspielplatte mit dem Titel „Derhamm“ brachte man nun eine weitere LP unter dem schlichten Titel „2“ heraus. Musik und Dialekt ließen sich aktuell gut vermarkten, wie die Beispiele „Spider Murphy Gang“ (München) oder „BAP“ (Köln) zeigten. In Nürnberg-Fürth experimentierte bisher nur der Mundartbarde Günter Stössel mit dem „Ungummi Orchäster“ in dieser Musikrichtung. Jahrelang gab es nichts – jetzt gleich zwei: Rechtzeitig vor Weihnachten erschienen zwei Fotobücher über die Stadt Fürth. „Fürth – Bilder einer Stadt“ von Archivdirektor Emil Ammon und dem Nürnberger Fotografen Friedrich Mader sowie „Fürth – Aspekte einer Stadt“ von Kunsterzieher Ernst-Ludwig Vogel und Werbefotograf John Stuiber. OB Scherzer freute sich trotzdem bei der Übergabe der ersten Exemplare an ihn. Stadttheater Fürth: „Die Schöne und das Tier“, Märchenspiel von Strick (Fränkisches Theater Schloss Maßbach). Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Zwei wie Hund und Katz“ (Kronprinz – Kino 1), „Spartacus“ (Kronprinz – Kino 2), „Reifeprüfung auf der Schulbank“ (Kronprinz – Kino 3), „Walt Disney – Robin Hood“, 2. Woche (City), „Zwei Profis schlagen zu“ (Condor), „Das Auge des Tigers“, 2. Woche (Country) sowie „Laura“ (Clou). Samstag, 4. Dezember 1982 Nach dem „Bobby-Car“ wartete die Fürther BIG-Spielwarenfabrik seit einigen Monaten mit einem weiteren Erfolgsmodell auf. Ihre „Domino-Rallye-Steine“ verkauften sich wie von selbst, seit Moderator Frank Elstner in seiner „Wetten – dass“-Sendung eine mehrere Dutzend Meter lange Schlange dieser Steine kamerawirksam purzeln ließ. Seither wurden in Stadeln nicht weniger als 100 Millionen Domino-RallyeSteine gepresst. Wer aus den bisher von BIG produzierten Steinen eine „Umfall-Schlange“ bilden wollte, musste 3000 km Domino-Steine ablaufen. Bei einer Umfallgeschwindigkeit von 3,6 km/h würde es sechs Wochen dauern, bis auch der letzte Stein umfallen würde. Nach langen Überlegungen und Umfragen entschied sich der Fürther Ausschuss für Stadtentwicklung in der Gustavstraße für eine Verkehrsberuhigung mit Langsamdurchfahrt und diversen Parkblöcken. Nur das Stadtrats-o.k. und Geld zur Realisierung fehlten noch. Stadttheater Fürth: „Wir werden weniger“, Kabarett (Münchner Lach- und Schießgesellschaft). Montag, 6. Dezember 1982 Rolf Schleiter, der neue Leiter des soeben fertiggestellten Jugendhauses auf der Hardhöhe, setzte den Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf eine funktionierende Gruppenarbeit. Nach Ansicht des ehemaligen Leiters des Jugendzentrums Heroldsberg sollten die einzelnen Interessengruppen bei allen Entscheidungen mitsprechen. Die Satzung des Jugendzentrums Lindenhain konnte modifiziert übernommen werden. Gegen Störenfriede wurde lediglich ein abgestuftes Hausverbot erwogen. Täglich kamen schon etwa 60 Jugendliche. 1750 Unterschriften hatte die Betriebsgruppe der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) im Fürther Grundig-Werk gesammelt, um gegen die Beteiligung des französischen Staatskonzerns Thomson-Brandt zu protestieren. Man befürchtete die Zerschlagung des Grundig-Konzerns und damit den Verlust der Arbeitsplätze. Bei ihrem Auswärtsspiel beim FSV Frankurt verlor die SpVgg sang- und klanglos mit 0:2. Damit verschlechterte man sich auf Rang 13 der Tabelle. Dienstag, 7. Dezember 1982 Junge Leute zwischen 17 und 25 Jahren hatten die Möglichkeit, ein freiwilliges „soziales Jahr“ abzuleisten. Zu verdienen gab es nicht viel, lagen die Vergütungen bei einer 40-Stunden-Woche nur zwischen 140 und 195 Mark. Die Stadt Fürth stellte 24 Plätze im Krankenhaus und in Kindergärten dafür zur Verfügung. Oft wurde das soziale Jahr zur Überbrückung bis zu einem Ausbildungs- oder Studienplatz abgeleistet. Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße stellte der Künstler Harald Hubl einige seiner Zeichnungen aus. Der in Forchheim lebende Maler und Förderpreisträger der Stadt Fürth von 1971 zeichnete sich insbesondere durch Radierungen aus, die erst durch Ton in Ton wirkten. Zum letzten Mal mussten die Mitarbeiter der Fürther Hauptpost die Flut der Weihnachtspost in ihrem betagten Gemäuer bewältigen. Wegen des Neubaus zog die Hauptpost Wochen später in das Ausweichquartier an der Schwabacher Straße um. Stadttheater Fürth: „Der Hexer“, Kriminalstück von Wallace (Tourneetheater Die Scene). Mittwoch, 8. Dezember 1982

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