Das Storchennest auf dem alten Brauereischlot in der Gustavstraße war schon seit einigen Jahren verwaist. Vertreter des Landesbundes für Vogelschutz nahmen in Zusammenarbeit mit der Fürther Berufsfeuerwehr das Nest herunter, um es zu reinigen, auszubessern, weiß zu streichen und es wieder am Schlot zu befestigen. Man hoffte, dass Meister Adebar den Horst im nächsten Jahr wieder annehmen würde. Die SpVgg besiegte bei ihrem Heimspiel im Ronhof vor 2750 Zuschauern den FC Augsburg mit 3:1. Tore für Fürth durch Glaser (2) und Metzler. In der Tabelle blieb man damit auf Rang 13. Stadttheater Fürth: „Frau Luna“, Operette von Lincke (Theater Oberhausen). Dienstag, 14. Dezember 1982 Nach rund zweieinhalb Monaten Betrieb mehrten sich die Kritikpunkte an der neuen Fürther Stadthalle. Die schwache Akustik wurde inzwischen durch den Einbau von neun Zusatzlautsprechern behoben. Noch nicht gelöst waren die Probleme bei der Einfahrt in das zwölfstöckige Parkhaus. Die Warteschlangen bei Großveranstaltungen stauten sich bis weit in die Uferstraße zurück. Auch die Gastronomie stand in der Kritik: Angebot und Preisgestaltung waren nicht auf „Fürther Verhältnisse“ zugeschnitten. Jetzt hatten auch in Fürth die Christbaumverkäufer wieder Hochkonjunktur. Ihr Angebot bestand aus dänischen Nordmann-Tannen und Nadelgehölzen aus dem Frankenwald. Trotz der wirtschaftlich unerquicklichen Lage konnten sich viele Familien ein Weihnachtsfest ohne Baum nicht vorstellen. Der „laufende Meter“ Nordmann-Tanne kostete um die 30 DM, die Fichte 10 DM pro Meter. Mittwoch, 15. Dezember 1982 Fürth war wieder Großstadt! Die Einwohnerzahl zum 30. Juni 1982 betrug 100.203, darunter befanden sich 14.177 Ausländer. Am Fürther Krankenhaus ging es zu wie auf dem Kasernenhof. Punkt 17.30 Uhr begann damals die Besuchszeit am Dienstag und Donnerstag, an den anderen Werktagen um 14 Uhr. Dann hob sich die Schranke am Eingang der Jakob-Henle-Straße und ein wartender Pulk von Menschen stürmte die Klinik. Die Besuchszeit dauerte eine Stunde, am Sonntag zwei Stunden. Am Samstag blieb die Schranke völlig dicht. Ausnahmen gab es nur für Angehörige von Schwerstkranken, Besucher von Privatpatienten und für weither angereiste Verwandte. Böses Blut gab es stets, wenn Angehörige von Privatpatienten kurz vor Beginn der Besuchszeit sich durch die wartende Menge drängten und vom Pförtner durchgelassen wurden. Stadttheater Fürth: „Fräulein Julie“, Trauerspiel von Strindberg (Münchner Tournee). Donnerstag, 16. Dezember 1982 Über 900 Jugendliche mussten sich 1982 vor dem Fürther Amtsgericht für ihre Taten verantworten. Damit hatte sich die Jugendkriminalität seit 1976 mehr als verdoppelt. Hauptdelikte waren Diebstahl, leichte Körperverletzung und Schwarzfahren. 90% der Angeklagten kamen aus schwierigen Verhältnissen. Erziehung war häufig gleichbedeutend mit Schlägen und Gebrüll inmitten einer Horde von Geschwistern. Das Leben der Eltern war von Streit und Alkohol geprägt. Die Leistungen in der Schule ungenügend. Der Terminkalender der Jugendrichter blieb voll. Nicht gerade rosig zeigte sich für die Organisatoren die finanzielle Situation für das „Kino im Krawattenhaus“. In den zwei Jahren des Bestehens hatte man 354 Filme gezeigt. Rund 15.000 Besucher hatten das Kino besucht. Die Zuschüsse der Stadt beschränkten sich auf 1500 DM für die Lateinamerika-Reihe und 300 DM für Streifen im Rahmen der Niederländischen Wochen. Die bisherigen Schulden waren auf 35.000 DM angewachsen, darunter ein Darlehen der Mitglieder in Höhe von 20.000 DM. Trotzdem blickte man optimistisch in die Zukunft. Das Filmangebot sollte weiterhin frei sein von roher Gewalt, schäbigem Klamauk und billigem Sex. Freitag, 17. Dezember 1982 In seiner Abschlusssitzung des Jahres 1982 beschloss der Fürther Stadtrat die weitgehende Stilllegung des Waldkrankenhauses in Oberfürberg. Lediglich die unfallchirurgische Frauenstation sollte vorerst als gemischte Station beibehalten werden, medizinisch und pflegerisch aber vom Haupthaus mitversorgt werden. Augenklinik sowie die Hals-Nasen-Ohren-Abteilung wurde in das Haupthaus verlegt, die Küche vollkommen geschlossen. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Die Seewölfe kommen“ (Kronprinz – Kino 1), „Der Supertyp“ (Kronprinz – Kino 2), „Die unersättlichen Spiele der Reichen“ (Kronprinz – Kino 3), „E.T. - der Außerirdische“, 2. Woche (City), „Tron“, 2. Woche (Condor), „Walt Disney – Robin Hood“, 4. Woche (Country) sowie „Vier Fäuste für ein Halleluja“, 2. Woche (Clou). Samstag, 18. Dezember 1982
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