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mittelfränkischen Narren-Nachwuchssitzung gekommen waren. Zum Junioren-Karneval kamen Kinder- und Jugend-Prinzenpaare sowie Abordnungen von Faschingsgesellschaften aus der gesamten Region. Die Spvgg besiegte in ihrem Heimspiel im Ronhof vor 3900 Zuschauern den KSV Hessen Kassel sensationell mit 8:1. Tore für Fürth durch Metzler (3), Schaub (2), Stempfle (2) und Baier. Damit verbesserte man sich auf Rang 14 der Tabelle. Erstmals in der laufenden Saison wurde das Team mit „standing ovations“ in die Kabinen verabschiedet. Dienstag, 9. Februar 1982 Zu einem großen Ballereignis geriet wieder einmal der Schwarz-Weiß-Ball der Tanzschule Streng im Weißengarten. Zum Tanz spielte die „Jet-Set-Combo“ auf. Mehrere Tanzeinlagen sowie ein riesiges kaltes Buffet waren die Markenzeichen des Abends. Je schlechter die wirtschaftliche Lage war, desto besser liefen die Geschäfte der „Second-Hand-Läden“ in Fürth. Immer mehr Menschen griffen zu Gebrauchtem, weil sie ihre Haushaltskasse nicht mit teuren Neuanschaffungen belasten wollten, die bereits nach kurzer Zeit ausgedient hatten. Ein Umdenken hatte stattgefunden: Waren es Jahre zuvor nur jugendliche Außenseiter, die zu den Kunden der Second-HandLäden zählten, so sah man jetzt auch gleichermaßen Erwachsene als Kunden. Man kaufte dort auch Waren für Pakete in die DDR oder nach Polen. Stadttheater Fürth: „Herren als Damen“, Transvestitenshow (Chez nous Berlin). Mittwoch, 10. Februar 1982 Horst Brandstätter, Eigentümer von Playmobil in Zirndorf, sprach von „einem Produkt, das wir nicht verstehen können, weil es nicht für uns, sondern für die Kinder geschaffen ist.“ Brandstätter erreichte mit seinen Playmobil-Figuren 1981 einen Umsatz von 220,1 Mio DM, was einer Umsatzsteigerung von gut 40% zum Vorjahr entsprach. Für die Firma arbeiteten mittlerweile 1258 Mitarbeiter. Vor allem das PlaymobilAuslandsgeschäft erzielte einen Zuwachs von 59%. Im Westturm des Burgfarrnbacher Schlosses wurde aus dem Nachlass des aus Fürth stammenden Philosophen und Hegel-Forschers Hermann Glockner (1896 – 1979) eine Art Arbeitszimmer eingerichtet. Über eine steile Treppe gelangte man in das Domizil, wo Bücherwände dominierten, dazu im Vorraum Bücher über Kunst, Musik und Theologie. Glockners Schreibtisch und Jugendstil-Sekretär ergänzten die Örtlichkeiten. Einen stärkeren Eindruck von Glockners Lebenshaltung konnte man kaum bekommen. Wachablösung bei der „Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael“: Konrektor Gerhard Wunschel löste den nicht mehr kandidierenden ersten Vorsitzenden Helmut Maurer ab. Ernst-Ludwig Vogel wurde als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt. Noch gab es ihn, den „Zeugnisnotdienst“, der zum Schulhalbjahr von der städtischen Erziehungsberatungsstelle eingerichtet wurde. Weil immer weniger Schüler den Dienst in Anspruch nahmen, hatte man die Zahl der Helfer verkleinert. Folgende Anlaufstationen standen noch zur Verfügung: Die Erziehungsberatungsstelle in der Blumenstraße, Pfarrer Frommann, Kaplan Graser, der Sozialpädagoge Schrüfer sowie Lehrer Wanke. Donnerstag, 11. Februar 1982 „Baumschützer“ und das Fürther Grünflächenamt lagen im Clinch: Für die Bebauung des Grünerparks unterhalb des Fürther Krankenhauses musste eine Anzahl von Bäumen gefällt werden. Gekauft hatte das Gelände die Wüstenrot-Hausbau in Ludwigsburg unter der Maßgabe, dass das Gelände trotz einer Bebauung weiterhin als Grünzone erhalten bleiben müsse. Jetzt stellte sich durch ein Gutachten neutraler Experten heraus, dass die meisten Bäume als „nicht erhaltenswert“ einzustufen waren. Eigentümer Wüstenrot konnte damit das Areal wesentlich dichter bebauen. Stadttheater Fürth: „Die Jungfrau von Orleans“, Oper von Verdi (Nationaltheater Szeged). Freitag, 12. Februar 1982 Im Amt für Landwirtschaft an der Jahnstraße fanden Kurse statt, die den Teilnehmern (angeblich) müheloses Abnehmen und Halten des Idealgewichtes ermöglichen sollten. Dabei ging es nicht um Einhalten von Wunderdiäten, sondern um das ausgewogene kalorienreduzierte Essen. An dem zehn Wochen dauernden Kurs nahmen über 100 Übergewichtige teil. Unangenehm: Jeden Montagmorgen mussten sie auf die Waage. Der Fürther Stadtrat verabschiedete gegen die Stimme von Werner Riedel (DKP) den Haushalt für 1982. Er hatte ein Volumen von rund 297.183.000 DM. Der Verwaltungshaushalt schloss mit 219.960.000 DM ab, der Vermögenshaushalt mit 77.223.000 DM. Mit der Abstimmung demonstrierten die Stadtväter den Willen zur Gemeinsamkeit. Nun musste die Aufsichtsbehörde in Ansbach das Zahlenwerk genehmigen.

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