U n s e r e
IH E A T E H K H IT IK " C A P R I C C I O " Als Richard Strauss im jahre 1942 ein "Konversationsstück für mu sik" komponierte,in dem er die Probleme der oper selbst erörterte^ bezweifelte die fachweit zunächst,ob es dem 78 jährigen meister ge lungen sei.mit seinem "Capriccio" ein wirksames bühnenwerk zu schaf fen.Strauss urteilte selbst über seine oper:"Das ist kein stück flir ein publikura von Iooo personen pro abend,vielleicht ein leckerbis senfür kulturelle feinschmecker."* Heute,immerhin 18 Jahre nach der Münchner Uraufführung nimmt es einen festen platz im repertoire des deutschen theaters ein. Richard Strauss greift in seinem "Konversationsstück" jenes pro blem auf,das die opernkomponisten seit Jahrhunderten bewegt.Welch in der oper enthaltenen kunstgattungen soll vorherrschen? Der im 18.Jahrhundert lebende Christoph von Gluck bekannte sich zum Vor recht des Wortes,während Mozart die poesie der müsik unterordneta Clemens Krauss.ein Interpret der Strauss'sehen werke,hat dieses wort-ton-problem aufgegriffen. Dieses problem von musik oder dich tung wird in "Capriccio" in einem geistreichen dialog und mit zahL reichen pointen diskutiert. Um eine trockene lehrhaftigkeit und eintönigkeit zu vermeiden,liess librettist Krauss auch Gott "Amoi« mitspielen: der in die gräfin verliebte literat Olivier setzt äch für das Vorrecht der dichtkunstim musikalischen kunstwerk ein.Der gleichfalls die gräfin verehrende musiker Flamand hebt dagegen die tonkunst hervor.Die gräfin Madelaine stellt ihren beiden liebhab e m die aufgabe.eine oper zu komponieren.Wer es nun von beidenam besten versteht,seine kunstgattung anschaulich hervorzuheben, dem will sie angehören. * Neben der gräfin,dem dichter Olivier u nd dem komponisten Flamand muss vor allem die gestalt des theaterdirekrors LaRoche genannt werden,der,in köstlichen humor gekleidet, für die "Schönheit und den anstand des theaters streitet." Die frage wort oder ton, deren entscheidung in die hände der grä fin gelegt ist,bleibt jedoch unbeantwortet.In ihrer schlussariebe kennt sie,dass die beiden rivalen unzertrennlich aneinander geket tet sind. "Vergebliches mtihn, die beiden zu trennen.In eins verschmolzen sind worte und töne - zu neuem verbunden. Geheimnis der stunde eine kunst durch die andere erlöst!" -ge.s.-
RchcxcR^K Es ist snmstag,letzte Unterrichtsstunde.Hie will einfach nicht ju endegehen (die Unterrichtsstunde nämlich). Ich schaue gelangvveilt meinen nachbarn an; der putzt gerade mit hingabe seine brille.lvlein blick schweift weiter. Meine "leidesnsgenossen" haben es sich — so gut es geht — in den Länken bequem gemacht. Ich schaue durchs' fenster,vielmehr will durchs fenster schauen. Jas schräge Sonnenlicht macht die dicke Staubschicht auf dem fen ster sichtbar, aber nicht durchsichtig. Eigentlich nicht schleoh-t; denke ich, dadurch wird das äuge des "schölers" nicht abgelenkt., (in mancher langweiligen deutschstunde hat es sicher auch s c h o n einige schüler zum "philosophieren" angeregt: warum ist das fen ster eigentlich dreckig? "arum ist es nicht geputzt....????) Löcher in der wand für die Vorhangstangen sind vorhanden. Doch wo sind die Vorhänge? Die eintönigkeit der alten "ölbemalung" der wand wird durch bizarre fotmen aufgelockert, die durch abbröckeln lös Verputzes hervorgerufen wurden.
- !aja, auch nicht schlecht.denke ich,wenigstens modern. Die tafe 1
die nicht beweglich ist (dadurch kein verschleiss!),wird durch mehrere gezeichnete köpfe belebt,die einem unserer lehrer sehr Bin lieh sehen. Irgendein "mitschüler" hat die wand über der tafel mit ein paar "naturgetreuen" abbillungen unseres schwammes verziert . (das ist ganz einfach: man nehme einen schwamm - recht nass , ver steht sich - und schleudert ihn mit weitausholendem arm an die...). Am boden, neben den zertretenen kreudeStückchen,leigt verloreneine zerknüll.lte tüte, die die aufschrift trägt: " kaufe backwaren nur bei deinem bäoker!" Zu schön, denke ich, wie sie daliegt, so still und verlassen. Mit mühe nur löse ich meinen blick. it wehmut muss ich an unser schönes "altes" klaseenzimmer denken, und dabei fällt mir der sinnige Spruch wieder ein: "weil die; 5c ihr zimmer hat besciimieret,wurde sie gleich auäquartieret!" An der hinteren wand hängen traurig die Überreste eines "steckerä', Die darunterliegenden strompole starren drohend hervor. Es wurde wiederholt gebeten, dies auszubessern; doch "es tat sich nichts", kann man ja verstehen. Ein Stecker würde ja unmengen koöten!! Ein paar pessimisten unserer klasse halten den jetzigen zustand d e s Steckers für ideal. Hast du eine 6, so sagen sie, nimm deine fin ger und halte dieselben an die beiden hervorstehenden pole,schlies se die äugen.... und bald bist du von den quälen des diesseits er l ö s t ......... Aufseufzend lehne ich mich in meiner bank zurück (sie quietscht ge quält) und starre geistesabwesend auf die eingravierten "initialerf auf der bänkoberfläche........... fi.Becker 5o (ORF)
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