Nein!Dagegen möchte ich euch von einigen ereignissen am rande der Olympiade,die mir aufgefallen sind ,etwas erzählen.Um chrono logisch vorzugehen,drehen wir schnell um einige tage zurück:
Einmarsch der deutschen mann schaft ins "Stadio Olimpico" Mittwoch,der 24.8. abends um 8h. Mein freund und ich sind etwas durch Rom geschlendert,die Via Äppia Antica entlang,zu den ka takomben und jetzt gehen wir schnell zum Capitol, denn dort soll um diese zeit die "fiaccola" eintreffen.Das capitol, das vor einer knappen halben stunde noch fast ganz still und mensch_ enleer dalag, ist jetzt mit al len sprachen der weit erfüllt.
Rom ( fortsetzung von Seite 14 ) links von mir versucht sich ein Italiener mit einem Wortschwall einen weg durch das menschengewiihl zu bahnen.Daneben ein fast ebenso gestikulierender franzose und etwas abseits,über dieses ge dränge offenbar leicht schockiert! ein Brite,der sich aber schnell einen guten fensterplatz erobert. Da,einige fahnenträger kommen. Jetzt steigt die Spannung der war— tendenzum Siedepunkt.Alles drängt zur balkontüre, um von außen das ganze möglichst gmt zu sehen.Einig junge Italiener klammern sich an ' der tiire fest, um so die menschen menge besser übersehen zu können. "Klirr",eine fensterscheibe ist entzwei,einige leute drehen sich etwas vorwurfsvoll nach den ju gendlichen um.Als aber die ankunft
Sonnenschein hängt an den fenstern, Kreidestaub liegt in der luft, Müde knaben,gleich gespenstern, mauern rastlos und zerrupft, Wie verhext in ihren banken, So,als tat sie jemand kränken.
Plötzlich fliegt die tür zur Seite, Ein stoß blätter schießt ins Zimmer, Mit ihm das gefühl der pleite, Das sich breit macht,immer schlimmer. Kalt klingt heut' des lehrers stimme Von des pultes holz'ger zinne.
Untere Iheotechcitih Sportstadion in E.U.R.= Aus stellungsgelände des fackeltragers angekündigt wird und die restlichen glasschei— ben am baden zerschellen,dreht sich kein mensch mehr um.
Solche beispiele für das mitge hen der Zuschauer gäbe es noch unzählige.Am 25. bei der eröff nung der olympischen spiele,z.B. wurde das besonders klar,als vie le Italiener spontan ihre zeiturT gen anbrannten und so versuchten die "fiaccola" nachzuahmen. Zum schluß noch eine bemerkung zu der von einigenblättern ver treten ans.icht,daß die Olympiade zur kampfstätte dernation'en mit hilfe von Spitzensportlern gewor den s e i .G e wiß,viele betrachten ei Rom bei nacht:Colosseum ne goldmedaille als eine gewonnene schiacht.Aber warum soll man den Völkern verbieten, ihre Sportler zu feiern? !Setzten die TTnri T18- Stadtstaaten doch schon ihren Siegern denkmäler?! lch ln Hom gesehen habe, kann ich nur sagen, daß die Zu schauer aehr objektiv waren -heidi-
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Die Gehirnwäsche
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Am 23.9. sahen wir die "pseudo-komödie" "die frommen Schwestern" von Alden Nash.Die idee der handlung,wenn auch sehr gewollt, ist nicht sehr schlecht.Man fragt sich bei der durchfiihrung nur was denn der autor mit dem stück bezwecken will.Nur unterhaltungs?! Dazu fehlt dem stück 1 'eoprit;denn das was Alden Nash hier als witz ausgibt ist kaum als solcher anzusprechenjdabei begibt er sich mit vielen sdhliipfrigke iten auf ein sehr niedriges niveau. Die leistung der Schauspieler -verglivhen mit dem stück- war dem gegenüber hervorragend. Z A R
U N D
Z I M M E R M A N N
Die komische oper "Zar und Zimmermann",von Albert Lortzing.in der neuinszenierung des gastregisseurs Helmut Matiasek,stand am 3o.9 auf dem spielplan der höheren schulen. Die schauspielerische leistung war im ganzen gesehen gut.Barbara Wittkowski (nichtedes bürgermeisters) und Peter Prohaska (bürger meister) füllten ihre rollen vollständig aus, besonders letzterer mit seinem gewohntem Charme.Raimund Grumbach wirkte in einigen Szenen nicht, was aber mehr der regie zu zuschreiben sein dürfte. Einige teile der neuinszenierung fanden jedoch beim publikum we»nig anklang.So störte z.b. im 1.akt der im Hintergrund schwanken de mast.Noch unangenehmer empfand der Zuschauer den häufigen S z e nenwechsel auf offener bühne. Der lebhafte schrußbeifall bewies jedoch,daß "Zar und Zimmer — mann" nach wie vor eine der beliebtesten komischen opern ist. -heidi-17-