Jahresstatistik 1914: Bevölkerungsentwicklung: 1.521 Geburten (22,0 pro Tausend) gegenüber 1.623 (23,6 pro Tausend) im Jahre 1913. Gestorben sind (ohne Berücksichtigung der Verluste im Felde) 865 Personen (12,53 pro Tausend) gegen 924 (13,22 pro Tausend) im Vorjahre. Daraus ergibt sich ein Geburtenüberschuß von 655 (9,5 pro Tausend) gegenüber 709 (10,2 pro Tausend) im Vorjahre. Die Diphterie ist immer noch verbreitet, Typhusfälle gab es 1914 jedoch keine. 99 Sterbefälle an Tuberkulose (14,35 au 10.000 Einwohner) stehen im Vorjahre 135 (19,56) gegenüber. Die Säuglingssterblichkeit ist gegenüber den Vorjahren leicht gestiegen: 16,13% der Lebendgeborenen (1913: 15,79%).318 26 Selbstmorde.319 Bautätigkeit: 33 neue Anwesen wurden errichtet (1913: 15). Insgesamt wurden 498 Baugenehmigungen erteilt (1913: 653) und 508 Bauten vollendet (1913: 612). Das Stadtbauamt hat zudem verschiedene Entwässerungen durchgeführt, z.B. jene des Geländes für die neuen Infanteriekasernements südlich der Artilleriestraße, sowie verschiedene Projektierung weitergeplant, so. z.B. das Projekt für eine Brückenverbindung vom Königsplatz nach der Erlanger Str.320 Der Wanderunterstützungsverein Fürth hat im Jahre 1914 3.980 Wanderer (6.229 im Vorjahre) unterstützt, und zwar 2.521 Handwerker, 905 Erd- und Hilfsarbeiter, 210 Fabrikarbeiter, 63 landwirtschaftliche Arbeiter, 170 Handlungsgehilfen, 111 Leuten von sonstigen Berufen. Darunter waren 1.299 Bayern, 1.988 andere deutsche Reichsangehörige, 693 Ausländer (zumeist Österreicher).321 Rechnung der Stadtgemeinde für das Jahr 1914: Betriebsrechnung: 6.451.909 Mk. Einnahmen, Ausgaben 6.915.368 Mk. Vermögensrechnung: Gesamtvermögen 27.830.024 Mk., Schulden 19.724.983 Mk., Reinvermögen 8.105.041 Mk.322 Rechnung der städtischen Sparkasse: Einlagen 9.621.926 Mk. Einnahmen 399.411 Mk. Gewinn 103.410 Mk.; davon Zuführung an den Gemeindehaushalt 1915: 46.579 Mk.323 Magistratssitzungen: 57 mit 4.131 behandelten Gegenständen.324 Sitzungen des Gemeindekollegiums: 23.325 Bericht der Ortskrankenkasse: der Mitgliederstand schwankte zwischen 21.766 (23.5.) und 11.131 (25.8.). Der durchschnittliche Mitgliederstand betrug 18.063 (Vorjahr 19.643). Länger als drei Tage waren 6.700 Mitlgieder krank (1913: 10.900), die durchschnittliche Krankheitsdauer lag bei 25 Tagen (!). Die Krankenkasse berichtet u.a. auch von Auseinandersetzungen mit Ärzten und Zahnärzten zu Tariffragen.326 Biererzeugung und Bierverbrauch: Erzeugung 385.060 Hektoliter (1913: 430.260). Verbauch in Fürth: 108.182 Hl. 327 (148.850 Hl. im Vorjahre), also pro Kopf 1,5 Hl. gegen 2,1 im Vorjahre. Gastwirtschaften und Ausschankstellen in Fürth: Ende 1914 bestehen 24 Gastwirtschaften mit Fremdenbeherbergung. Schankwirtschaften mit Branntweinausschank vermehrten sich von 422 auf 428, neu erreichtet wurden 8, eingegangen sind 2. Wirtschaften ohne Ausschank von Branntwein sind von 14 auf 16 gestiegen, 6 wurden neu errichtet, 2 sind eingegangen. Insgesamt 468 Wirtschaften, eine auf 150 Einwohner. 114 Geschäfte mit Abgabe von Branntwein. 69 Ausschankstellen für nichtgeistige Getränke. 328 Insgesamt haben sich die Ausschankstellen von 646 auf 650 vermehrt. Handelsstellen mit Flaschenbier gibt es 10.
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