gedrängt voll Käufern. Als der Verkauf begann, hatten 3 Schutzleute vollauf zu tun, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Als bekannt wurde, daß auch Nürnberger, Zirndorfer und Burgfarrnbacher anwesend seien, die einkaufen wollten, gab es unter der Menge eine große Erregung und wenn die Polizei nicht eingegriffen hätte, wäre es zu Tätlichkeiten gekommen. Kurz nach 4 Uhr mußte die Freibank geschloßen werden, da schon ausverkauft war (der Verkauf war bis 7 Uhr geplant). Viele Hunderte mußten unverrichteter Dinge wieder zurückkehren." - Die Fleischerinnug gibt nach Beschluß der städt. Fleischpreiskommission die Erhöhung der Preise von Ochsenfleisch (1,30 Mk./Pfd.), Rindfleisch (1,20 Mk./Pfd.) und Schweinefleisch (1,60 Mk./Pfd.) bekannt. 27. Im Saale des Schwarzen Kreuz Nachmusterung der wegen zeitlicher Untauglichkeit zurückgestellten Personen. - In der Magistratssitzung wird beschlossen, das Fleisch aus städtischen Beständen nur noch gegen Marken in 6 Läden abzugeben, da sich der gestrige Verkauf in der Freibank nicht bewährt hat. Es soll lediglich die einheimische Bevölkerung und hier nur die "Minderbemittelten" zum Zuge kommen. - Die Kartoffeln aus dem städtischen Vorrat sollen um 4 Mk. der Zentner abgegeben werde, da sie sonst bei der langen Lagerung schadhaft werden. - Flieger vom Übungsgelände Hainberg waren über der Stadt zu sehen, an den unteren Flügeln war deutlich das Eiserne Kreuz als Erkennungszeichen zu sehen; somit kam in der Bevölkerung keine Vermutung über Feindlflieger auf, wie mehrfach zu Beginn des Krieges. 28. Die Bäckerinnung gibt eine ca. 20prozentige Erhöhung der Kuchenpreise bekannt. 29. Ein Verwundetentransport mit 147 Verletzten aus den „Karpathen“ trifft ein. 40 schwer Verletzte kommen in das Lazarett des Schulhauses am Helmplatz, die Leichtverletzten in die Baracken auf der Hard. - Die im Pestalozzischulgebäude und in den Fabriken von Hemmersdorf und Rothamel einquartierten Truppen machen sich marschbereit. Da in Fürth alle verfügbaren Räume mit Truppen belegt sind, werden neu eingezogene Truppen in Burgfarrnbach und Umgebung untergebracht.154 31. Der von der Stadt zum Verkauf gebrachte Reis ist aus. Eine größere Menge in Italien georderter Reis wird infolge der Kriegserklärung nicht geliefert. - Beginn der Heuernte in den Flusstälern (sehr frühzeitig). - Bestandserhebung und Beschlagnahme von Baumwollstoffabfällen. Kriegsfürsorge im Mai: 458.081 Mk. Seit Kriegsbeginn 3.307.500 Mk.
Seite:Rieß-Chronik 1915 (Überarbeitung Alexander Mayer).pdf/18
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