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Lohe edler Begeisterung in allen Herzen mit Gewalt empor für die heilige Sache unseres schmachvoll angegriffenen Vaterlandes... In diesem Kriegszeiten ist es uns ein Trost und eine Freude für uns alle in der Stadt, unserem allverehrten Könige ins Antlitz schauen, ihm persönlich ehrerbietig danken zu können für alle die Liebe, die er und sein Königliches Haus stets seinem Bayernvolke entgegengebracht hat, ihm sagen zu können, daß Fürths Einwohner in Not und Tod mit ihrem Königshaus unzertrennlich verbunden und diesem in unwandelbarer treue und Liebe ergeben sind. Empfangen Eure Majestät auch unsern ehrerbietigsten Dank für die unerschütterliche stets bewahrte Treue gegen Kaiser und Reich, für das unvergeßlich kraftvolle Wort, das in den Tagen unserer Niedergeschlagenheit, als das verschmitzte Italien unseren Feinden sich zugesellte, uns Trost gewährte..." König Ludwig hält ebenfalls eine "hochbedeutsame" Rede: "... Wenn jetzt mitten in diesem schwersten Krieg ... es uns möglich war, wie im tiefen Frieden uns hier in der aufblühenden Stadt Fürth ... zu versammeln, so denken wir kaum daran, daß jetzt Krieg ist. Wir verdanken das in erster Linie der Tüchtigkeit des ganzen deutschen Volkes und seiner Verbündeten. Das deutsche Volk ... ist in dem Heer mit seinen besten Element vertreten. Und das deutsche Heer ist unüberwindlich, wo immer es kämpft (Bravorufe) ... Als der Krieg ausbrach, da dachten wir, es werde ein Krieg auf kurze Dauer sein. Aber die Dinge entwickelten sich anders. Auf die Kriegserklärung Rußlands folgte die Frankreichs. Und als dann noch die Engländer über uns herfielen, habe ich gesagt: Ich freue mich darüber; und ich freue mich deswegen, weil wir jetzt endlich mit unsere verschiedenen Feinden Abrechnung halten können; weil wir jetzt endlich - und das geht den Kanalverein besonders an - einen direkten Ausgang vom Rhein zum Meer bekommen! (Ungeheurer Beifall) ... Die Stärkung des Deutschen Reiches und die Ausdehnung über seine Grenzen hinaus, soweit dies notwendig ist, damit wir gesichert sind, daß kein Feind uns mehr angreifen kann, das soll die Frucht dieses Krieges sein. (Stürmischer Beifall).... Sie alle arbeiten seit Dezennien treu mit mir, Bayern den große Anschluß an die Wasserstraßen zu verschaffen. Unseren Bestrebungen sind anfangs große Schwierigkeiten begegnet. In der letzten Zeit ist es ja anders geworden; die Beschlüsse des letzten Landtages ... bezogen sich auf die Kanalisation des Mains bis Aschaffenburg... beide Kammern habe gleichzeitig den Wunsch ausgedrückt, es möge der Main von Aschaffenburg bis Bamberg kanalisiert werden... Jetzt, da ich die Regierung angetreten habe, können Sie sicher sein, daß ich diesen Plan nicht fallen lassen werde. (Bravorufe) Meine Regierung hat Ihnen ja heute die Versicherung gegeben, daß die Kanalisation bis Bamberg ausgeführt