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den hierzu erlassenen Ausführungsbestimmungen zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mk bestraft. Gewerbetreibende haben außerdem die Schließung ihres Geschäftes zu gewärtigen.“ (vgl. 18.2.15). – Unterhaltungsabend im Lazarett Pfisterstraße mit Opersängern, Gesangslehrern usw. – Die für die Armenkasse bisher im alten Gaswerk Theresienstraße gelagerte Braunkohle wird nun in einer Halle nahe dem neuen Gaswerk gelagert, Grundstückseigner Münch stellte der Stadt das Grundstück mietfrei zur Verfügung.282 3. Kirchweihfest in der Michaeliskriche – „Durch Nichtabhaltung der öffentlichen Kirchweihe hat die Stadt einen Schaden von 15.400 M., die an Platzgebühren eingingen“. – „Heute früh kamen wieder Verwundete vom westlichen Kriegsschauplatz dahier an: es waren 165 Mann die bei den Durchbruchsversuchen der Engländer; Franzosen, Turkos u.s.w verletzt wurden. Die Verbände u Kleider waren zum Teil noch mit Blut befleckt.“ - „Mit klingenden Spiel zogen gestern vorm, Ersatztruppen des 22. Inf. Regt zum Bahnhof. Sie kommen als Ergänzung der Besatzung nach Warschau“. 283 4. Beginn der Sammlung von altem Papier, Woll- und Webzeugresten für die Kriegsinvalidenfürsorge „Das Nahen des Sammelwagens wird durch Glockenzeichen bekannt gegeben“. – Visitation von Lebensmittelgeschäften: „Die meisten Anstände gab es in den Bäckereien, aber nicht wegen Mißstände, sondern weil diese Bäckereien zu viel Mehl verwandten und nicht gebührende Mengen von Kartoffelmehl bzw. Kartoffeln zum Brotteig zusetzten“. – Spendenaufruf für die deutschen Kriegsgefangenen in Russland, Übergabe durch Vertrauensleute aus neutralen Ländern: „Da der Winter vor der Türe steht, ist vor allem die Beschaffung von wollenen Unterzeug, Wäsche und dergleichen Bedarfsgegenständen für unsere deutschen Kriegsgefangenen in Rußland eine Notwendigkeit und eine Pflicht der in der Heimat Zurückgebliebenen ... Wie unsere Soldaten draußen im Kampfe für die deutsche Erde nicht erlahmen, so dürfen auch wir in der Heimat nie im Geben müde werden.“ - Am Bahnhof Unterfarrnbach kommen 100 Verwundete aus dem Osten an, die in den Baracken auf der Hard(t) untergebracht werden. – In Cadolzburg und Zautendorf wurden für Fürther Lazarette über 10 Zentner Obst gesammelt. – Die städt. Beamten und Arbeiter haben nachmittags (wie alljährlich) dienstfrei (Kirchweih-Montag). 284 5. Die Wagner-Zwangsinnung gibt aufgrund schränkungen der Kreditzahlungen bekannt. 285

Preissteigerungen

und

Ein-

6. „24stündiger Regen“. 7. Zum Ausbau der Infanterie Kaserne sind im neuen Militäretat 150.000 M. Vorgesehen. – Bericht der Kriegsfürsorge im September: Für Lebensmittelversorgung, Unterstützung von Soldaten-Familien, für Arbeitslose und Kleingewerbe usw. wurden im September 613 Tsd. Mark ausgegeben, davon