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hört mer schalln: / Mackensen hoch! Belgrad is gfalln! / Döi Freud! Mei Lebtog denk i dro! - / Belgrad! (Erk.). – Beginn des bulgarisch-serbischen Krieges. 288 10. Erdbeben, Fenster klirren und Türen zittern. – Mehrere Militärkapellen spielen an verschiedenen Plätzen auf bzw. ziehen durch die Stadt, um auf den „Kriegsgefangenentag“ hinzuweisen, vor allem Kinder laufen mit Sammelbüchsen durch die Straßen und Wirtschaften. – Ein Lazarettzug mit 227 Leichtverletzten trifft am Bahnhof ein, wo andererseits ein Abteilung Artillerie in langen Zügen auf die Abfahrt wartet. 289 11. Einschränkungen im Postverkehr: Wegen der Einziehung von Postpersonal wird die Zweigdienststelle in der Gustavstraße geschlossen, in jenen der Hirschenstraße und der Nürnbergerstraße werden die Öffnungszeiten ab 1. November beschränkt. – Die Blattgoldschlägereien melden wieder etwas stärkere Nachfrage von deutschen und vor allem auch skandinavischen Ländern sowie anderen neutralen, „unserer Ausfuhr zugänglichen Ländern. Vor Ausbruch des Krieges war der Absatz von Blattgold für den deutschen Markt, nach Italien, England, dem Balkan zwecks Verwendung in der Luxusbranche, Buchbindereien sowie zu gewissen baulichen Zwecken recht lebhaft. Die Blattgoldschlägereien von Nürnberg, Fürth, Schwabach sind abgesehen von einem oberbayerischen Fabrikbetrieb, die einzigen derartigen Betreibe in Deutschland. – Einige Kriegsinvalide aus den Fürther Lazaretten dürfen als Gastschüler am Unterricht der Fürther Mittelschulen teilnehmen. 290 12. Städtische Fleischversorgung: Der Bauernbundsführer Dr. Heim informiert sich über die städtischen Lebensmittelversorgung