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RFM intern

Anhand der Modelle aus dem 3D-Druck blickt Jana Stadlbauer in die Zukunft des Rundfunkmuseums.

eigentlich aushalten? Was passiert mit uns, wenn kein Schall zu uns durch dringt? Besucherinnen sollen ausprobieren und mitmachen können. Mit unserer Experimentierwerkstatt haben wir hier gute Erfahrungen gesammelt. Das ist nicht nur was für Kinder, sondern interessiert Erwachsene und Senioren gleichermaßen. Oft gibt es dann auch einen großen „Aha!“ oder „Achso!“-Effekt, weil wir im Museum die Dinge mal von einer anderen Perspektive oder in anderen Zusammenhängen zeigen können. Selbst-Erfahrung im eigentlichen Wortsinn, spielerisch verpackt mit SoundErlebnissen, auf das können sich die Besucher sicher freuen. Die aktuelle Dauerausstellung ist 20 Jahre alt. Wenn die neue auch

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so lange besteht, was tun Sie, um diese langfristig und nachhaltig attraktiv zu halten? Wir stehen vor der Herausforderung, das Museum jetzt für die Zukunft aufzubauen und die Grundlagen für einen nachhaltigen Museumsbetrieb zu schaffen. Um langfristig attraktiv zu bleiben, müssen Museen flexibler werden und sich anpassen können. Dazu gehört es beispielsweise, agil auf aktuelle Debatten oder Entwicklungen reagieren zu können. Wir verfolgen daher das Ziel einer dynamischen Ausstellung, die uns diese Flexibilität erlaubt. Gerade die Medienlandschaft ist schnelllebig und wir möchten am Puls der Zeit bleiben. Wir werden als Museum den Dialog mit den Besuchern aktiv suchen und Partizipation ernst neh-

Rundfunk & Museum 102 – Februar 2022

men. Viele Menschen möchten sich einbringen, und wir wollen ihnen zuhören und gemeinsam Neues entwickeln. Das kann ja auch außerhalb der Ausstellung in Workshops oder im digitalen Raum passieren. Nun wird das alles ja noch etwas dauern – bleiben Sie optimistisch? Ja. Natürlich sind wir Langstreckenläufer, die zwischenzeitlich auch mal erschöpft sind. Aber die Aussicht auf diese einmalige Chance und die Entstehung eines so tollen Museums geben immer wieder Auftrieb. Das Projekt ist politisch gewollt und finanziell gut aufgestellt. Erst kürzlich sagte jemand zu mir: „Frau Stadlbauer, Sie sind immer so positiv!“ Das gilt auch für die Zukunft des Museums.