TECHNIKGESCHICHTE
TECHNIKGESCHICHTE kinderleicht. Eine besondere Fernsteuereinrichtung ermöglicht die Regelung von jedem beliebigen Betrachtungsort aus. Das Gerät ist für die europäische Norm (625 Zeilen) eingerichtet. Frequenzbereich: Alle 6 Fernsehkanäle von 174 MHz bis 216 MHz sind durch Drucktasten umschaltbar.“ Und so ist es jetzt umso erfreulicher, dass mit vereinten Krä昀琀en des Rundfunkmuseums und des Fördervereins diese Meisterleistung der Grundig-Entwicklung an diesem tradi琀椀onsreichen Ort an der Kurgartenstrasse im früheren Verwaltungsgebäude der Firma Grundig wieder eine Heimat gefunden hat.
1. Technik des ersten Grundig Fernsehgerätes 080 Aber jetzt wollen wir einen Blick auf die Technik des ersten Grundig Fernsehgerätes, dem Typ 080, werfen. Es war gar nicht so einfach das Schaltbild dieses ersten Grundig Fernsehgerätes zu bekommen. Schließlich wurde ich bei dem „niederländischen Verein für die Historie des Radios“ fündig. An dieser Stelle sei dem Mitglied des Vorstandes, Paul Huneker, gedankt, dass ich das Schaltbild aus dem Archiv des NVHRs mit Quellenangabe verwenden darf. Beim ersten Blick auf das Schaltbild (Abb.
1 und Abb. 2) fällt auf, dass das Schaltschema ohne Massesymbole gezeichnet wurde. Das war früher bei AllstromRundfunkgeräten üblich (siehe Grundig Heinzelmann). Auch der Philips Tisch-Fernsehempfänger TD 1410 U von 1952 (siehe [5]) ha琀琀e nur eine Masseleitung. Der Übergang zu einem Schaltbild mit Massesymbolen ist erst beim Grundig Fernseh琀椀schempfänger 210 von 1953 zu sehen. Jedenfalls machen die durch den ganzen Schaltplan gezogenen Masseleitungen das Schaltbild des 080 schwer lesbar. Ich habe zunächst die Bezeichnung der einzelnen Funk琀椀onsgruppen mit roter Schri昀琀 markiert.
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1.1 Netzteil Der obere Zweig ha琀琀e nach dem Einweg-Selengleichrichter 220E200 einen 50µF Ladeelko gefolgt von einer Siebdrossel und 2x50µF Siebelkos. Die Spannung am Ladeelko lieferte die Anodenspannung für die NF-Endstufe (PL 82) und nach weiterer Siebung die Schirmgi琀琀erspannung für die PL 82 sowie die Anoden- und Schirmgi琀琀erspannung der NFVorstufe (EF 80). Die Spannung an den Siebelkos von 240V versorgte über ein Siebglied (1kOhm und 5nF) den zweistu昀椀gen Ton-ZF Verstärker (2 x EF 80). Weiterhin lieferte die Spannung an den Siebelkos über die Verbindungsleitungen G und B die Anodenund Schirmgi琀琀erspannungen für die Videoendstufe (PL 83) und über weitere Siebglieder für den Bild-ZF Verstärker (4 x EF80), sowie den Tuner (EF 80 und ECC 81). Der untere Zweig ha琀琀e nach dem Einweg-Selengleichrichter 220E200 jeweils 2x50µF Ladeelkos und 2x50µF Siebelkos. Die Siebung erfolgte auch hier mit einer Drossel. Am Ladeelko standen 258V zur Verfügung und wurden über die Verbindungsleitung F und weiterer Siebung durch 0,1MOhm und 16µF als Anodenspannung für den Bildsperrschwinger benutzt. Die Spannung an den Siebelkos betrug 235V und versorgte die Zeilenendstufe (Verbindungs-
leitung H). Über ein weiteres Siebglied (3kOhm und 16µF) wurden dann gut gesiebte 180V zur Versorgung weiterer Stufen in den Synchron- und Ablenkteilen erzeugt. Die Funk琀椀on des 100Ohm regelbaren Widerstandes direkt hinter dem Gleichrichter, im Schaltplan als ste琀椀g verstellbar gezeichnet, erschließt sich nicht direkt. Es ist zu vermuten, dass er zur Feinregulierung dieser Spannung diente. Vielleicht ermöglichte er dadurch eine geringfügige Anpassung der Zeilenbreite, da die Horizontalendstufenschaltung keine Zeilenbreiteneinstellung enthielt. Oder, die wahrscheinlichere Möglichkeit: Ausgehend vom Schaltbild in dem wir keinen Einstellregler für die Feinverstellung der Zeilenfrequenz 昀椀nden, sondern nur eine Grobeinstellung mi琀琀els eines 40 kOhm Trimmers (ECL 80 Nr.2; Zeilensperrschwinger), könnte die Feinverstellung über die Spannung (Verbindungsleitung H) vorgenommen worden sein, von der auch die Anodenspannung des Zeilensperrschwingers abgeleitet wurde. Vor dem zweipoligen Netzschalter war schon ein Entstör昀椀lter eingebaut, um zu vermeiden, dass Störungen auf der Netzzuführung Störungen im Gerät verursachen konnten. Und weiterhin verhinderte dieser Filter, dass das Fernsehgerät Störfrequenzen
über die Netzleitung nach außen abgeben konnte. Das Netzteil wurde deswegen etwas ausführlicher beschrieben, weil es helfen soll, schnell einen Überblick über das Gesamtschaltbild zu bekommen. 1.2 Heizkreis Der Serienheizkreis (300mA) enthielt sehr viele E-Röhren, also Röhren, mit denen man auf den ersten Blick einen parallelen Heizkreis mit einem Netztrafo, der 6,3V Heizspannung liefert, verbindet. Aber alle Heizfäden der eingesetzten E-Röhren waren so dimensioniert, dass sie an 6,3V Heizspannung einen Heizstrom von 300mA aufnahmen. Somit konnten diese Röhren auch in einem Serienheizkreis eingesetzt werden. Zur Vermeidung von Einstrahlungen sowie Brummstörungen aus dem Heizkreis lagen die Heizfäden der beiden Kanalwählerröhren EF 80 und ECC 81) und der Bildröhre (MW36-24) nahe an der Masseleitung (Chassis). Am oberen Ende des Heizkreises lagen die gegen Brummen rela琀椀v unemp昀椀ndlichen Röhren der Zeilenendstufe (PY 81 und PL 81). Ein Heißleiter (U2430) sorgte dafür, dass beim Einschalten der noch kalten Heizfäden der Heizstrom innerhalb seiner Grenzdaten blieb. Durch den Einsatz von Tiefpässen (LC Filter) wurde vermieden, dass Störspannungen über die Heizfäden eingeschleppt wurden.
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