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29 Brauchtum bei Begröbnissen - Trauerzug im Ort "Am Tage der Beerdigung werden die Pferde besonders schön und sorg- fültig gerichtet, mit Messinggeschirr und Sattel werden sie an den mit zwei BUndeln Stroh versehenen Leiterwagen gespannt. Der Kutsche: setzt sich in den Sattel und reitet mit seinem Gespann in den Hof des Trauerhauses. Dort sind die Trauernden vor der HaustUre versam- melt. Die Leichenfrau reicht dem Kutscher eine Maß (= 1 Liter) Bier, drei Hecken und eine Z i t r o n e. Den Pferden werden drei Schnitten Brot gegeben. Unterdessen wird der Tote auf den Wagen gebracht, Blumenströuße und Kränze schmUcken den Sarg und somit den Toten auf seiner letzten Reise. Die Pferde fahren dreimal an, d.h. "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes". Langsam setzt sich der Zug in Bewegung. Er soll nicht abreißen, denn das würde bedeuten, daß bald wieder jemand stirbt. Wenn der Zug in die Nähe der Pfarrge- meinde kommt, hört man das Sterbeglöcklein läuten. Beim Schulhaus wurde früher der Sarg abgeloden und auf die Bahre gestellt. Das Fuhrwerk führt, so still als möglich, zurUck. Außerhalb der Ortschaft werden die Pferde zu größerer Eile angetrieben, damit das Stroh verlorengeht, bevor die eigene Dorfmarkung erreicht wird". Mitteilung von Rektor Adolf Traunfelder-Kl. Heilsbronn.