Simon Sänger

Person
Simon Sänger
Vorname
Simon
Nachname
Sänger
Geschlecht
männlich
Geburtsdatum
10. August 1875
Geburtsort
Buttenwiesen
Todesdatum
18. September 1936
Todesort
Fürth
Beruf
Buchhändler
Religion
jüdisch
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Simon Sänger (geb. 10. August 1875 in Buttenwiesen; gest. 18. September 1936 in Fürth)[1] war Buch- und Ritualienhändler. Außerdem bekleidete er die Funktion eines Vorbeters in der Mannheimer Schul (Chasan) und hatte den Titel eines Chawer. Bis zu seinem Tode war er Mitglied der Totenbruderschaft - ''Chewra Kadischa'' in Fürth, für die er nach der Synagoge jeden Sabbatmorgen Schiurim im Hause Rothschild[2] hielt.[3].

Leben

Simon Sänger kam 1891 aus Schwaben nach Fürth, wo er in der Julienstraße 1 wohnte.[1] 1904 heiratete er in Frankfurt Gella Rebekka Hirsch, eine Enkelin des Rabbiners Samson Raphael Hirsch[1] und bezog die Wohnung Hirschenstraße 26[4] und 1899 die Mathildenstraße 23[5]. Ein weiterer Umzug brachte Simon Sänger 1909 in die Hirschenstraße 12[6]. Er rückte 1915 und nochmals 1916 zum Militär ein und wurde im Dezember 1918 entlassen.[1]
Ab 1919 handelte Sänger mit hebräischen Büchern. Seine Buchhandlung befand sich in der Blumenstraße 19[7]. 1927 brachte sein Verlag das Buch seiner Ehefrau Gella Sänger mit dem Titel: „אשה אל אחותה - Einige Hinweise auf den Mizwaus-Kreis des täglichen Lebens speziell für Frauen und Mädchen“ heraus. Ein Werk mit 30 Seiten.

1933 wurde diese Buchhandlung in einer Boykottliste erfasst[1] und tauchte in einer amtlichen Liste vom 1. Juli 1937 auf, in der es jüdischen Buchhändlern gestattet wurde ihren Betrieb fortzuführen, wenn sie sich auf jüdisches Schrifttum und jüdischen Abnehmerkreis beschränkten.[8]

Er starb als Mann der Totenbruderschaft - ''Chewra Kadischa'' auf dem Friedhof während einer Beerdigung von Tilly Lodner.[1][3] am 18. September 1936 nachmittags und wurde am 21. September mit einer Thorarolle zusammen auf dem neuen Jüdischen Friedhof beerdigt.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Biografische Daten nach Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, S. 558
  2. Sternstraße 18, rekonstruiert nach Angaben von Ludwig Rothschild
  3. 3,0 3,1 Ludwig Rothschild: "Die Totenbruderschaften von Fürth" in: Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths, 1966, S. 16
  4. Fürther Adressbuch 1896, I. Teil, S. 165
  5. Fürther Adressbuch 1899, I. Teil, S. 166
  6. Fürther Adressbuch von 1909, I. Teil, S. 217
  7. Adressbuch der Stadt Fürth von 1926/27, I. Teil, S. 153
  8. Volker Dahm: „Das Jüdische Buch im Dritten Reich“, 2. Auflage 1993, S.521

Siehe auch

Bilder

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