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== Geschichte in Franken == | == Geschichte in Franken == | ||
[[1676]] kam Karl Franz Pückler, Freiherr von Groditz, durch Heirat mit [[Anna Cordula von Kresser|Anna Cordula Freiin von Kresser]] nach Burgfarrnbach; damit entstand die fränkische Linie derer von Pückler. Anna Cordula war Erbtochter derer von Kresser. Diese hatten [[1615]] Burgfarrnbach erworben und schon [[1616]] die [[Wasserschloss Burgfarrnbach|Wasserburg]] und die [[Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei|Brauerei]], die eine wichtige Einnahmequelle war, neu erbauen lassen. Diese wurde nach der Zerstörung im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] von ihnen auch wieder neu aufgebaut. Karl Franz wurde mit Urkunde vom 10. Mai [[1690]] zum Reichsgrafen erhoben. [[1704]], als Anna Cordula schon gestorben war, erbte Karl Franz nach dem Tod seines Schwiegervaters den Burgfarrnbacher Besitz. Er hatte sich in den Dienst des Markgrafen von Bayreuth begeben und war Geheimratspräsident in Neustadt an der Aisch | [[1676]] kam Karl Franz Pückler, Freiherr von Groditz, durch Heirat mit [[Anna Cordula von Kresser|Anna Cordula Freiin von Kresser]] nach Burgfarrnbach; damit entstand die fränkische Linie derer von Pückler. Anna Cordula war Erbtochter derer von Kresser. Diese hatten [[1615]] Burgfarrnbach erworben und schon [[1616]] die [[Wasserschloss Burgfarrnbach|Wasserburg]] und die [[Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei|Brauerei]], die eine wichtige Einnahmequelle war, neu erbauen lassen. Diese wurde nach der Zerstörung im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] von ihnen auch wieder neu aufgebaut. Karl Franz wurde mit Urkunde vom 10. Mai [[1690]] zum Reichsgrafen erhoben. [[1704]], als Anna Cordula schon gestorben war, erbte Karl Franz nach dem Tod seines Schwiegervaters den Burgfarrnbacher Besitz. Er hatte sich in den Dienst des Markgrafen von Bayreuth begeben und war Geheimratspräsident in Neustadt an der Aisch. | ||
Der Chronist Fronmüller schreibt zum Jahr [[1867]]: ''"Am 3. Juli Abends 6 Uhr begab sich mittels eines Extrazuges das Officierkorps des hiesigen Landwehrregimentes mit den beiden Musiken nach Burgfarrnbach, um der Leichenfeier des Landwehrobersten und Kreisinspektors Friedrich Grafen von Pückler-Limburg<ref>Graf Friedrich Karl Ludwig Franz von Pückler und Limpurg (12.02.1788 – 01.07.1867)</ref> anzuwohnen, der auf seiner Besitzung Gaildorf verschieden war und in seiner Familiengruft zu Burgfarrnbach beigesetzt wurde."''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 347</ref> | Sein Erbe Christian Wilhelm Carl stammte aus der zweiten Ehe. Er stattete das Schlossgelände des [[Burgfarrnbach#Landesherren der unteren und oberen Siedlung|unteren Sitzes]] um die alte Wasserburg herum barock aus. Über seine Frau, Caroline Christine von Löwenstein-Wertheim, wurde er mit dem Reichserbschenken von Limpurg verwandt. Da sie in der Adelshierarchie höher standen als er, fügte er ihren Namen dem seinen an und nannte sich Pückler-Limpurg. Da die Brauerei eine gute Einnahmequelle war, wurde sie [[1742]] erweitert und die Felsenkeller zur Lagerung des Bieres wurden angelegt. Ihre Herrschaft über Burgfarrnbach konnten die Pückler entscheidend ausweiten. [[1747]] bekamen sie die Hochgerichtsbarkeit. Dafür wurde ein eigener Hochgerichtsbezirk Burgfarrnbach geschaffen. | ||
[[1830]] gründeten die Pückler in Burgfarrnbach einen der ersten Kindergärten Deutschlands. Unter den Grafen Karl Alexander Friedrich, Friedrich Karl Ludwig Franz und Ludwig Franz Karl Maximilian musste das baufällige Wasserschloss abgerissen werden. Sie errichteten [[1830]]-34 das klassizistische Schloss südlich der alten Burg. [[1833]] schied Karl Alexander aus dem Kondominat aus, sodass das neue Schloss von zwei Familien bewohnt wurde. | |||
Der Chronist [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]] schreibt zum Jahr [[1867]]: ''"Am 3. Juli Abends 6 Uhr begab sich mittels eines Extrazuges das Officierkorps des hiesigen Landwehrregimentes mit den beiden Musiken nach Burgfarrnbach, um der Leichenfeier des Landwehrobersten und Kreisinspektors Friedrich Grafen von Pückler-Limburg<ref>Graf Friedrich Karl Ludwig Franz von Pückler und Limpurg (12.02.1788 – 01.07.1867)</ref> anzuwohnen, der auf seiner Besitzung Gaildorf verschieden war und in seiner Familiengruft zu Burgfarrnbach beigesetzt wurde."''<ref>[[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, S. 347</ref> | |||
Die letzten Pückler in Burgfarrnbach waren die unverheirateten Gräfinnen Sofie (gest. 1941) und Anna (gest. 1955), die durch ihre soziale Einstellung im Ort sehr beliebt waren. Mit dem Tode von Graf Gottfried [[1957]] erlosch die Linie der Grafen Pückler-Limpurg. | Die letzten Pückler in Burgfarrnbach waren die unverheirateten Gräfinnen Sofie (gest. 1941) und Anna (gest. 1955), die durch ihre soziale Einstellung im Ort sehr beliebt waren. Mit dem Tode von Graf Gottfried [[1957]] erlosch die Linie der Grafen Pückler-Limpurg. | ||
Die Stadt Fürth kaufte das Schloss [[1968]] mit 150 ha Wald von der »Graf von Pückler und Limpurg’sche Wohltätigkeitsstiftung«, Alleinerbin der gräflichen Familie. Das Familienarchiv im Schloss und die Gruftkapelle befinden sich bis heute im Besitz der Stiftung<ref | Die Stadt Fürth kaufte das Schloss [[1968]] mit 150 ha Wald von der »Graf von Pückler und Limpurg’sche Wohltätigkeitsstiftung«, Alleinerbin der gräflichen Familie. Das Familienarchiv im Schloss und die Gruftkapelle befinden sich bis heute im Besitz der Stiftung.<ref>Graf von Pückler und Limpurg’sche Wohltätigkeitsstiftung - [https://www.graf-pueckler.de Homepage]</ref> | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
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==Lokalberichterstattung== | ==Lokalberichterstattung== | ||
* Ursula Svoboda: ''Burgfarrnbachs altes Adelsgeschlecht''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 7. September 2009 - [http://www.nordbayern.de/1.572043 online | * Ursula Svoboda: ''Burgfarrnbachs altes Adelsgeschlecht''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 7. September 2009 - [http://www.nordbayern.de/1.572043 online] | ||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Pückler]] (Namensklärung) | |||
* [[Schloss Burgfarrnbach]] | * [[Schloss Burgfarrnbach]] | ||
* [[Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei]] | * [[Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei]] | ||
* [[Graf-Pückler-Limpurg-Straße]] | * [[Graf-Pückler-Limpurg-Straße]] | ||
* [[Gräflich Pückler- und Limburg´sches Gasthaus]] | |||
* [[Johann Georg Schlütter]] | * [[Johann Georg Schlütter]] | ||
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* Almanach de Saxe Gotha (Genealogisches Handbuch des Adels), Teil [http://www.almanachdegotha.org/id93.html Haus Pückler und Limpurg] | * Almanach de Saxe Gotha (Genealogisches Handbuch des Adels), Teil [http://www.almanachdegotha.org/id93.html Haus Pückler und Limpurg] | ||
* Bekanntmachung, die Vorlage der gräflich von Pückler-Limpurg'schen Familien-Verträge betr., Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern Nr. 40 vom 19. August 1864, S. 993 - 1060 - [https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10345277/bsb:4014812?page=565 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek] | * Bekanntmachung, die Vorlage der gräflich von Pückler-Limpurg'schen Familien-Verträge betr., Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern Nr. 40 vom 19. August 1864, S. 993 - 1060 - [https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10345277/bsb:4014812?page=565 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek] | ||
* Graf von Pückler und Limpurg’sche Wohltätigkeitsstiftung - [ | * Graf von Pückler und Limpurg’sche Wohltätigkeitsstiftung - [https://www.graf-pueckler.de/ Homepage] | ||
* Brief von Friedrich von Pueckler-Limpurg an Jacob Grimm vom 1. Mai 1829 (Handschrift) - [http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000319A900000000 online-Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz] | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
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