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|Hausnummer=81 | |Hausnummer=81 | ||
|Objekt=Ehemalige Essigfabrik | |Objekt=Ehemalige Essigfabrik | ||
| | |AktenNr=D-5-63-000-208 | ||
|Baujahr=1860 | |Baujahr=1860 | ||
|Baustil=Klassizismus | |Baustil=Klassizismus | ||
|Architekt=Caspar Gran | |Architekt=Caspar Gran | ||
| | |Ehemals=Nein | ||
| | |DenkmalstatusBesteht=Ja | ||
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth] | |Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth] | ||
|lat=49.483724 | |lat=49.483724 | ||
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== Entstehung und Entwicklung == | == Entstehung und Entwicklung == | ||
Um [[1827]] als Gasthaus begonnen, wurde das Anwesen durch die aus Nürnberg kommenden, aber aus Burgfarrnbach stammenden Brüder Christian und Paulus Ammon als Wohn- und Geschäftshaus mit [[Essigfabrik]] um- und ausgebaut. Das Gebäude an der Ecke Erlanger Straße/Alte Reutstraße ist damit der älteste noch erhaltene Teil auf dem Grundstück. Als nächstes wurde am südwestlichen Ende ein Stadel errichtet, vorgesehen zur Unterbringung von Ochsen. Zwischen dem Vorderhaus und dem Stadel befand sich eine Kegelbahn, die 1850 erneuert wurde. Bereits 1860 wurde diese Kegelbahn wieder abgerissen zu Gunsten eines zweigeschossigen Sandsteingebäudes, welches das Vorderhaus mit dem Stadel verbindet. Im Erdgeschoss des neu errichteten Gebäudes standen Kutschen und Fahrzeuge, im Obergeschoss lagen die Wohnräume für die Kutscher. | Um [[1827]] als Gasthaus begonnen, wurde das Anwesen durch die aus Nürnberg kommenden, aber aus Burgfarrnbach stammenden Brüder Christian und Paulus Ammon als Wohn- und Geschäftshaus mit [[Essigfabrik]] um- und ausgebaut. Das Gebäude an der Ecke Erlanger Straße/Alte Reutstraße ist damit der älteste noch erhaltene Teil auf dem Grundstück. Als nächstes wurde am südwestlichen Ende ein Stadel errichtet, vorgesehen zur Unterbringung von Ochsen. Zwischen dem Vorderhaus und dem Stadel befand sich eine Kegelbahn, die 1850 erneuert wurde. Bereits 1860 wurde diese Kegelbahn wieder abgerissen zu Gunsten eines zweigeschossigen Sandsteingebäudes, welches das Vorderhaus mit dem Stadel verbindet. Im Erdgeschoss des neu errichteten Gebäudes standen Kutschen und Fahrzeuge, im Obergeschoss lagen die Wohnräume für die Kutscher. | ||
[[Datei:Essigfabrik Dez 2021 4.jpg|mini|rechts|Ehem. Inhaberschild am Gebäude, Dez 2021]] | |||
Der nördlich gelegene Teil des Gebäudetrakts wurde als neue Essig- und Hefefabrik errichtet. Links neben dem Gebäude entstand eine Halle für die Dampfmaschine, davor gelagert und heute noch in Teilen erkennbar, ein 30 Meter hoher Kamin. Sowohl die Kutschenscheune und als auch die neue Essig- und Hefefabrik wurden [[1860]] vom Maurermeister [[Caspar Gran]] errichtet. [[1890]] wurde der Gebäudekomplex an den Fabrikanten Conrad Höger verkauft, der den Betrieb zunächst erfolgreich weiterführte. Allerdings setzten die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen während der Inflation zu Beginn der 1920er Jahre der Fabrik ein Ende. | |||
Stattdessen wurde nun Zelluloid produziert und außerdem gab es noch eine Glasschleiferei auf dem Gelände. Zwar blieben die Gebäude im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] unversehrt, jedoch gab es danach keine kontinuierliche Nutzung mehr. Verschiedene Gewerbe wechselten ebenso häufig wie die Eigentümer. Zuletzt war bis zu seiner Schließung im Jahr 1983 das [[Nahrungs- und Genussmittelhaus Georg Hegendörfer]] in dem Gebäude, sowie das Geschäft für Garten- und Kleintierbedarf Thomas Menz. Letzter schloß sein Geschäft am [[1. April]] [[2014]], seitdem steht das Gebäude leer. | |||
[[2021]] wurde vom Eigentümer ein Abrissantrag eingereicht, um auf dem Grundstück Wohnhäuser zu errichten. Eine Stadtratsmehrheit und der Denkmalschutz haben sich jedoch für den Erhalt der historisch wertvollen Gebäude positioniert und forderten eine Entwicklung des Areals, die vom gebauten Bestand ausging.<ref>Alexandra Voigt: ''Wieder ist ein Denkmal in Gefahr''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 2. Februar 2022</ref> 2024 plante der Eigentümer in einer denkmalgerechten Voruntersuchungen das Gebäude zu erhalten und zu sanieren, allerdings sprang der Eigentümer wieder ab.<ref>Armin Leberzammer: ''Essigfabrik: Wie geht es weiter?'' In: Fürther Nachrichten vom 29. April 2024</ref> Auch eine kulturelle Nutzung wurde ins Spiel gebracht, die ebenfalls nicht weiter verfolgt wurde. | |||
== Besonderheit == | == Besonderheit == | ||
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* 1960: N. N. - Vulkanisierungsanstalt und Kfz-Werkstatt | * 1960: N. N. - Vulkanisierungsanstalt und Kfz-Werkstatt | ||
* xx: N. N. - Wachswaren und Kreidefabrik | * xx: N. N. - Wachswaren und Kreidefabrik | ||
* 1961 - | * 1961 - 1983: [[Nahrungs- und Genussmittelhaus Georg Hegendörfer|Hegendörfer - Lebensmittelgroßhandel]] (Zentrale) | ||
* | * 1983 - 2014: Thomas Manz - Garten- und Kleinbedarf | ||
* | * 2014: N. N. - Leerstand | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
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* Alexandra Voigt: ''Wieder ist ein Denkmal in Gefahr''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 2. Februar 2022 (Druckausgabe) bzw. ''Ist mit der "Essigfabrik Ammon" wieder ein Fürther Denkmal in Gefahr?'' In: nn.de vom 5. Februar 2022 - [https://www.nn.de/fuerth/1.11783842 online] | * Alexandra Voigt: ''Wieder ist ein Denkmal in Gefahr''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 2. Februar 2022 (Druckausgabe) bzw. ''Ist mit der "Essigfabrik Ammon" wieder ein Fürther Denkmal in Gefahr?'' In: nn.de vom 5. Februar 2022 - [https://www.nn.de/fuerth/1.11783842 online] | ||
* Alexandra Voigt: ''Vandalismus im Baudenkmal''. In: Fürther Nachrichten vom 6. Mai 2022 (Druckausgabe) | * Alexandra Voigt: ''Vandalismus im Baudenkmal''. In: Fürther Nachrichten vom 6. Mai 2022 (Druckausgabe) | ||
* Armin Leberzammer: ''Essigfabrik: Wie geht es weiter?'' In: Fürther Nachrichten vom 29. April 2024 (Druckausgabe) | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Pitterleinsgarten]] | * [[Pitterleinsgarten]] | ||
* [[Essigfabrik Ammon]] | * [[Essigfabrik Ammon]] | ||
* [[Nahrungs- und Genussmittelhaus Georg Hegendörfer]] | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||