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== Geschichte ==
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[[Datei:Aufruf Telephon Einrichtung 1883.jpg|mini|rechts|Aufruf in der Tageszeitung zur Telephon-Einrichtung, Mai 1883]]
[[Datei:Aufruf Telephon Einrichtung 1883.jpg|mini|rechts|Aufruf in der Tageszeitung zur Telephon-Einrichtung, Mai 1883]]
Den tatsächlichen Durchbruch des Telefons schaffte das Medium erst als das Kommunikationsmittel auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Nach München wollten Nürnberg und Fürth gleichziehen und stellten fest: "''Nachdem mehrere größere Handelsstädte Deutschlands die Nützlichkeit der Telephon-Einrichtung erprobt haben, dürfte es an der Zeit sein, daß auch Nürnberg und Fürth entsprechend der hervorragenden Bedeutung ihres Handelns und ihrer Industrie, den Vorteil dieses Verkehrsmittels nicht länger entbehren.''"<ref>Aufruf des Komitees im Fränkischen Kurier vom [[7. Mai]] [[1883]]</ref> In beiden Städten hatte sich eigens hierzu ein "Komitee für eine Telephon-Einrichtung" gebildet, die in den öffentlichen Zeitungen für das neue Medium warben. Hierzu sollten sich alle Interessierten in öffentlich ausgelegten Listen eintragen, um den Bedarf besser abschätzen zu können. Nach nur wenigen Tagen gingen über 200 Bewerbungen ein, womit man sich in dem Anliegen bestätigt sah. Ein Antrag an das zuständige Königliche Staatsministerium wurde kurzerhand gestellt. Am [[4. Juni]] [[1884]] genehmigte die Direktion der Königlichen Posten und Telegraphen 68.000 Mark für einen ersten Kredit. Im Gesamtkostenvoranschlag vom 12. September 1884 kam man auf die stattlichen Kosten für einen Erstausbau in Höhe von 198.000 Mark. Im Vergleich dazu: ein Arbeiter verdiente 1884 im Jahr ca. 500 Mark.<ref>Bundeszentrale für politische Bildung, 2012 - online abgerufen am 18. Januar 2024 | 19:10 Uhr - [https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/BPB_Tabellen_DurchschnittlVerdienstArbeitnehmer.pdf online]</ref> Das Geschäftsmodell sah vor, dass es zwei Arten von Nutzungen gab: dem öffentlichen Fernsprecher im Postgebäude und dem "Abonnenten", der sich z.B. im eigenen Betrieb oder Wohnung ein eigenes Telephon leisten konnte.   
Den tatsächlichen Durchbruch des Telefons schaffte das Medium erst als das Kommunikationsmittel auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Nach München wollten Nürnberg und Fürth gleichziehen und stellten fest: "''Nachdem mehrere größere Handelsstädte Deutschlands die Nützlichkeit der Telephon-Einrichtung erprobt haben, dürfte es an der Zeit sein, daß auch Nürnberg und Fürth entsprechend der hervorragenden Bedeutung ihres Handelns und ihrer Industrie, den Vorteil dieses Verkehrsmittels nicht länger entbehren.''"<ref>Aufruf des Komitees im Fränkischen Kurier vom [[7. Mai]] [[1883]]</ref> In beiden Städten hatte sich eigens hierzu ein "Komitee für eine Telephon-Einrichtung" gebildet, die in den öffentlichen Zeitungen für das neue Medium warben. Hierzu sollten sich alle Interessierten in öffentlich ausgelegten Listen eintragen, um den Bedarf besser abschätzen zu können. Nach nur wenigen Tagen gingen über 200 Bewerbungen ein, womit man sich in dem Anliegen bestätigt sah. Ein Antrag an das zuständige Königliche Staatsministerium wurde kurzerhand gestellt. Am [[4. Juni]] [[1884]] genehmigte die Direktion der Königlichen Posten und Telegraphen 68.000 Mark für einen ersten Kredit. Im Gesamtkostenvoranschlag vom 12. September 1884 kam man auf die stattlichen Kosten für einen Erstausbau in Höhe von 198.000 Mark. Im Vergleich dazu: ein Arbeiter verdiente 1884 im Jahr ca. 500 Mark.<ref>Bundeszentrale für politische Bildung, 2012 - online abgerufen am 18. Januar 2024 | 19:10 Uhr - [https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/BPB_Tabellen_DurchschnittlVerdienstArbeitnehmer.pdf online]</ref> Das Geschäftsmodell sah vor, dass es zwei Arten von Nutzungen gab: dem öffentlichen Fernsprecher im Postgebäude und dem "Abonnenten", der sich z. B. im eigenen Betrieb oder Wohnung ein eigenes Telephon leisten konnte.   


Am [[1. August]] [[1885]] ging die erste öffentliche Telephon-Anlage in Fürth und Nürnberg in Betrieb. An dem neuen Netz waren in Nürnberg 144 Teilnehmer mit 172 Sprechstellen und 48 "Abonennten" am Netz, während in Fürth 60 Sprechstellen genutzt werden konnten. Zusätzlich wurden in Fürth zwei "Amtliche Sprechstellen" des [[Magistrat|Stadtmagistrat]]s in Betrieb genommen, in Nürnberg sechs. Mittels des "Umschaltbureaux" wurden die Telefongespräche per Hand durch das Personal zugeschaltet. Die Vermittlung war im [[Hauptpost|Postgebäude]] am Bahnhof im 1. Obergeschoss untergebracht, das Gegenstück in Nürnberg befand sich im 2. Obergeschoss des Oberpostamtsgebäudes am Hauptbahnhof. Beide Umschaltstellen waren durch eine Freileitung entlang der Staatsbahnstrecke miteinander verbunden und bedienten die Abonnenten tagsüber zwischen 7.00 Uhr und 23.00 Uhr.  
Am [[1. August]] [[1885]] ging die erste öffentliche Telephon-Anlage in Fürth und Nürnberg in Betrieb. An dem neuen Netz waren in Nürnberg 144 Teilnehmer mit 172 Sprechstellen und 48 "Abonennten" am Netz, während in Fürth 60 Sprechstellen genutzt werden konnten. Zusätzlich wurden in Fürth zwei "Amtliche Sprechstellen" des [[Magistrat|Stadtmagistrat]]s in Betrieb genommen, in Nürnberg sechs. Mittels des "Umschaltbureaux" wurden die Telefongespräche per Hand durch das Personal zugeschaltet. Die Vermittlung war im [[Hauptpost|Postgebäude]] am Bahnhof im 1. Obergeschoss untergebracht, das Gegenstück in Nürnberg befand sich im 2. Obergeschoss des Oberpostamtsgebäudes am Hauptbahnhof. Beide Umschaltstellen waren durch eine Freileitung entlang der Staatsbahnstrecke miteinander verbunden und bedienten die Abonnenten tagsüber zwischen 7.00 Uhr und 23.00 Uhr.  
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== Erste Telefonzelle im öffentlichen Raum ==
== Erste Telefonzelle im öffentlichen Raum ==
Die erste Telefonzelle stand nicht im Außenbereich, sondern befand sich im Postamt am Bahnhofplatz. Wer ein Telefonat führen wollte, musste zunächst am zuständigen Schalter eine Gebühr entrichten und bekam im Gegenzug ein Telephon-Billet. Der Schalterbeamte stellte dann im Anschluss die Verbindung her, musste jedoch zuvor das Billet entwerten oder mit einem Tagestempel versehen. Die ersten Münzfernstprecher - ebenfalls im Postamt - wurden ab 1899 aufgestellt. Erst ab 1928 wurden die ersten Telefone im öffentlichen Raum aufgestellt, bis zum Beginn des 2. Weltkrieges gab es im Ortsnetz Fürth-Nürnberg 270 öffentliche Münzfernsprecher. Nach dem 2. Weltkrieg waren alle Münzfernsprecher weg, entweder zerstört oder geplündert bzw. geklaut. Erste Versuche unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg scheiterten, denn die Münzfernsprecher wurden allesamt geklaut. Erst mit der Währungsrefom 1948 gelang es die Wiedereinrichtung der Telefonzellen im öffentlichen Raum wieder. 1965 waren im Ortsnetz Fürth-Nürnberg bereits 500 Münzfernsprecher aufgestellt, nur acht Jahre später waren es 1973 bereits 1.000 Stück. 1973 veränderte sich nicht nur die Technik, sondern auch das Design. So wurden die eher eckigen Telefonzellen durch den neuen "Softline-Style" mit runden Kanten ersetzt und durch behindertengerechte Einbauten und einer Schallschutztür verbessert.  
Die erste Telefonzelle stand nicht im Außenbereich, sondern befand sich im Postamt am Bahnhofplatz und wurde 1885 in Betrieb genommen. Wer ein Telefonat führen wollte, musste zunächst am zuständigen Schalter eine Gebühr entrichten und bekam im Gegenzug ein Telephon-Billet. Der Schalterbeamte stellte dann im Anschluss die Verbindung her, musste jedoch zuvor das Billet entwerten oder mit einem Tagestempel versehen. Die ersten Münzfernstprecher - ebenfalls im Postamt - wurden ab 1899 aufgestellt. Erst ab 1928 wurden die ersten Telefone im öffentlichen Raum aufgestellt, bis zum Beginn des 2. Weltkrieges gab es im Ortsnetz Fürth-Nürnberg 270 öffentliche Münzfernsprecher. Nach dem 2. Weltkrieg waren alle Münzfernsprecher weg, entweder zerstört oder geplündert bzw. geklaut. Erste Versuche unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg scheiterten, denn die Münzfernsprecher wurden allesamt geklaut. Erst mit der Währungsrefom 1948 gelang es die Wiedereinrichtung der Telefonzellen im öffentlichen Raum wieder. 1965 waren im Ortsnetz Fürth-Nürnberg bereits 500 Münzfernsprecher aufgestellt, nur acht Jahre später waren es 1973 bereits 1.000 Stück. 1973 veränderte sich nicht nur die Technik, sondern auch das Design. So wurden die eher eckigen Telefonzellen durch den neuen "Softline-Style" mit runden Kanten ersetzt und durch behindertengerechte Einbauten und einer Schallschutztür verbessert.


== Das erste Telefonbuch ==
== Das erste Telefonbuch ==
82.367

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