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[[Datei:Gustavstrasse Verkehr.jpg|thumb|right|Verkehrssituation in der Gustavstraße]]Bis [[1988]] war die Gustavstraße noch Teil der [[B8]], und somit eine der meistbefahrenen Straßen Fürths. Ein Anwohner schilderte im Altstadtbläddla [[1988]] die Situation wie folgt: "''Niemand, außer den betroffenen Anwohnern, kann sich heute noch vorstellen, welch desolates Wohnviertel die Gustavstraße noch in den Jahren vor dem Königsplatzdurchbruch war. Schwere | [[Datei:Gustavstrasse Verkehr.jpg|thumb|right|Verkehrssituation in der Gustavstraße]]Bis [[1988]] war die Gustavstraße noch Teil der [[B8]], und somit eine der meistbefahrenen Straßen Fürths. Ein Anwohner schilderte im Altstadtbläddla [[1988]] die Situation wie folgt: "''Niemand, außer den betroffenen Anwohnern, kann sich heute noch vorstellen, welch desolates Wohnviertel die Gustavstraße noch in den Jahren vor dem Königsplatzdurchbruch war. Schwere LKWs donnerten Tag und Nacht durch dieses Wohngebiet - an Werktagen wie an Sonntagen. Ein Wochenendfahrverbot für schwere Fahrzeuge gab es damals nicht! Als jungvermähltes Ehepaar konnten wir im Anwesen Gustavstraße 13 miterleben, wie jedesmal die Tassen im Küchenschrank klapperten und die Waschmaschine wegen der Erschütterung Programme übersprang. Selbst als Erwachsener hatte man es schwer, die Gustavstraße zu überqueren - aus der Situation der Kinder gesehen, war dies ein lebensgefährliches Unterfangen.''" <ref>Altstadtbläddla 24/88, Chronik einer Verkehrsberuhigung, S. 3 ff.</ref>. | ||
Chronik der Verkehrsberuhigung in der Gustavstraße: | Chronik der Verkehrsberuhigung in der Gustavstraße: | ||
* {{Chronik Politik||1978| Der drei Jahre zuvor gegründete [[Altstadtverein St. Michael|Altstadtviertel St. Michael, Bürgervereinigung Fürth e.V.]] führte eine Diskussion mit dem Stadtentwicklungsamt mit der Absicht, die Altstadt St. Michael attraktiver und wohnenswerter zu gestalten.}} Nach den Vorstellungen des Altstadtvereins soll in der gesamten Gustavstraße Tempo 20 bzw. 30 km/h gelten. Weiterhin gibt der Altstadtverein an, dass die Gustavstraße "''ein lebendiger Anziehungspunkt, auch für Bewohner außerhalb der Altstadt''" werden | * {{Chronik Politik||1978| Der drei Jahre zuvor gegründete [[Altstadtverein St. Michael|Altstadtviertel St. Michael, Bürgervereinigung Fürth e.V.]] führte eine Diskussion mit dem Stadtentwicklungsamt mit der Absicht, die Altstadt St. Michael attraktiver und wohnenswerter zu gestalten.}} Nach den Vorstellungen des Altstadtvereins soll in der gesamten Gustavstraße Tempo 20 bzw. 30 km/h gelten. Weiterhin gibt der Altstadtverein an, dass die Gustavstraße "''ein lebendiger Anziehungspunkt, auch für Bewohner außerhalb der Altstadt''" werden muss. <ref>Altstadtbläddla 24/88, Chronik einer Verkehrsberuhigung, S. 3 ff.</ref>. | ||
* {{Chronik Politik||1979| Der Altstadtverein erstellt ein Modell im Maßstab 1:50 von der Gustavstraße. Die Bevölkerung kann mit "variablen Material" eine verkehrsberuhigte Stadtentwicklung in der Gustavstraße "durchspielen".}} Gleichzeitig wird eine "Arbeitsgemeinschaft Verkehrsberuhigung" gegründet und eine "Aktion verkehrsberuhigte Zone Gustavstraße" durchgeführt. Das Stadtplanungsamt nimmt aktiv keine Rolle ein in der Diskussion. | * {{Chronik Politik||1979| Der Altstadtverein erstellt ein Modell im Maßstab 1:50 von der Gustavstraße. Die Bevölkerung kann mit "variablen Material" eine verkehrsberuhigte Stadtentwicklung in der Gustavstraße "durchspielen".}} Gleichzeitig wird eine "Arbeitsgemeinschaft Verkehrsberuhigung" gegründet und eine "Aktion verkehrsberuhigte Zone Gustavstraße" durchgeführt. Das Stadtplanungsamt nimmt aktiv keine Rolle ein in der Diskussion. | ||
* {{Chronik Politik||1980| Die Stadt beschließt die notwendigen Straßenumgestaltungen, insbesondere soll der | * {{Chronik Politik||1980| Die Stadt beschließt die notwendigen Straßenumgestaltungen, insbesondere soll der Fahrbahnverlauf und die Oberflächenbeläge geprüft werden.}} | ||
* {{Chronik Politik||1981| Der [[Stadtrat]] verschieb im Frühjahr die geplanten Änderungen, da er sich nicht ausreichend informiert fühlt vom Stadtplanungsamt.}} Auch durch knappe finanzielle Mittel der Stadt Fürth soll sich der Umbau um zwei bis drei Jahre verschieben. Auf die Mahnschreiben des Altstadtvereins mit der Bitte um rasche Umsetzung wird ihnen entgegnet: Es seinen "''Motzer und Berufsstänkerer''" am Werk. | * {{Chronik Politik||1981| Der [[Stadtrat]] verschieb im Frühjahr die geplanten Änderungen, da er sich nicht ausreichend informiert fühlt vom Stadtplanungsamt.}} Auch durch knappe finanzielle Mittel der Stadt Fürth soll sich der Umbau um zwei bis drei Jahre verschieben. Auf die Mahnschreiben des Altstadtvereins mit der Bitte um rasche Umsetzung wird ihnen entgegnet: Es seinen "''Motzer und Berufsstänkerer''" am Werk. | ||
* {{Chronik Politik||1982| Das Stadtentwicklungsamt präsentiert im Juli in einer Ausstellung die geplanten Ergebnisse zur Verkehrsberuhigung der Gustavstraße.}} | * {{Chronik Politik||1982| Das Stadtentwicklungsamt präsentiert im Juli in einer Ausstellung die geplanten Ergebnisse zur Verkehrsberuhigung der Gustavstraße.}} | ||
[[Bild:Gustavstrasse 1954 .jpg|thumb|right|Lärm in der Gustavstraße ist kein "neues Phänomen", wie man am Zeitungsbericht von [[1954]] sehen kann.]] | [[Bild:Gustavstrasse 1954 .jpg|thumb|right|Lärm in der Gustavstraße ist kein "neues Phänomen", wie man am Zeitungsbericht von [[1954]] sehen kann.]] | ||
* {{Chronik Politik||1983| Die Kosten der Umgestaltungsmaßnahmen werden auf ca. 100.000 Mark geschätzt. Der Stadtrat stimmt im März [[1983]] mit 26:20 Stimmen gegen die geplanten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen. Grund: mangelnde finanzielle Mittel der Stadt Fürth.}} | * {{Chronik Politik||1983| Die Kosten der Umgestaltungsmaßnahmen werden auf ca. 100.000 Mark geschätzt. Der Stadtrat stimmt im März [[1983]] mit 26:20 Stimmen gegen die geplanten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen. Grund: mangelnde finanzielle Mittel der Stadt Fürth.}} | ||
* {{Chronik Politik||1984| Im Wahljahr werden alle OB- | * {{Chronik Politik||1984| Im Wahljahr werden alle OB-Kandidaten zu einem öffentlichen Meinungsaustausch von Seiten des Altstadtvereins eingeladen. Der damalige Oberbürgermeister [[Uwe Lichtenberg]] kommentiert einen überarbeiteten Vorschlag des Altstadtvereins als "sympathisch" und warnt den Altstadtverein "sich nicht von den zu erwartenden bürokratischen Schwierigkeiten entmutigen zu lassen".}} Im Herbst beginnen die ersten Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung. Die Reaktionen auf die ersten Maßnahmen waren jedoch verheerend. Dem Altstadtbläddla ist zu entnehmen: "''Nach der endgültigen Fertigstellung prasselt neben einer Flut von wilden Parkern eine polemische Pressekampagne über die die Gustavstraße nieder. Gaudisten verlegen nachts grüne Teppichböden als Zeichen ihres "Beitrages". Das Landesamt für Denkmalpflege schaltet sich ein und kritisiert die beendete Verkehrsberuhigung erst jetzt: "Für die Gustavstraße garantiert falsch" heißt es lapidar. Der Altstadtverein verweist immer darauf, daß es sich hier um eine Zwischenlösung handelt.''<ref>Altstadtbläddla 24/88, Chronik einer Verkehrsberuhigung, S. 3 ff.</ref>" Die nun vom Altstadtverein ausgegebene Parole lautet: "Am Ball bleiben". In neuen Gesprächen mit der Stadt Fürth, dem Altstadtverein und dem Amt für Denkmalpflege bezeichnet der Stadtbaurat Schneider "''alle bisherigen Bemühungen als "Sandkastenspiele", die man dem damaligen Stadtentwicklungsreferenten [[Heinrich Stranka]] zuliebe zugelassen habe"''<ref>Altstadtbläddla 24/88, Chronik einer Verkehrsberuhigung, S. 3 ff.</ref>. | ||
* {{Chronik Politik||1985|/ [[1986]] - Das Bauamt legt gemeinsam mit dem Architektenbüro Klevenhusen aus Erlangen ein neues Konzept zur Beruhigung der Gustavstraße vor. Dieses stößt auf "allgemeine" Zustimmung.}} | * {{Chronik Politik||1985|/ [[1986]] - Das Bauamt legt gemeinsam mit dem Architektenbüro Klevenhusen aus Erlangen ein neues Konzept zur Beruhigung der Gustavstraße vor. Dieses stößt auf "allgemeine" Zustimmung.}} | ||
* {{Chronik Politik||1987| Alle erforderlichen Gremien der Stadt Fürth stimmen dem Baubeginn zu.}} | * {{Chronik Politik||1987| Alle erforderlichen Gremien der Stadt Fürth stimmen dem Baubeginn zu.}} | ||
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