Isidor Lübeck: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 18. September 1927 wurde er auf dem [[Neuer Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Friedhof]] in Fürth von Rabbiner [[Siegfried Behrens]] bestattet.  
Am 18. September 1927 wurde er auf dem [[Neuer Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Friedhof]] in Fürth von Rabbiner [[Siegfried Behrens]] bestattet.  
====Bewerbungsverfahren für die Lübeck-Nachfolge an der [[Altschul]] 1926====
Da sich Lübecks Krankheit lange vor seiner Ruhestandsversetzung abzeichnete, veranlasste der Verwaltungs-Ausschuss der jüdischen Gemeinde eine Ausschreibung der Kantorenstelle am [[25. April]] [[1926]]. Zuvor hatte man bereits Kontakt zur Marks-Haindorfschen Stiftung zu Münster/Westf. (einer Lehrerbildungsanstalt) aufgenommen, ob es geeignete Seminaristen gäbe, die berechtigt und fähig wären „in der Synagoge mit Orgel und Chor vorzubeten“ sowie „in Mittel- und Volksschulen Religionsunterricht zu erteilen.“<ref>siehe Akt CAHJP (The Central Archives for the History of the Jewish People); D-Fu1-128 Fürth</ref> Die Antwort bedauerte, dass zwar kein geeigneter, älterer Seminarist zur Verfügung stünde, erbrachte aber den Hinweis auf Lehrer G. Mosbach in Verden/Aller. „Herr M. ist über 50 Jahre alt. Seine Schule in V. ist infolge der Abbauvorschriften aufgelöst worden, da die Schülerzahl zu gering war.“<ref>ebenda</ref></br>
Gleichzeitig wandte man sich auch an den Münchner Oberkantor [[wikipedia:Emanuel Kirschner|Emanuel Kirschner]], der Schweitzer - „Talmud-Lehrer Herr Schweitzer, der sich in seiner früheren Stellung in Glogau kantorial betätigt hat“ - empfahl. „Ebenso versah er beim Filialgottesdienst in unserer (der Münchner) Gemeinde an den großen Festtagen kantoriale Funktionen, die er trotz seines Alters, er befindet sich in den fünfziger Jahren – zur Zufriedenheit erfüllte.“<ref>ebenda</ref> Weiters brachte Kirschner noch seinen Kollegen Wormser aus Nürnberg ins Gespräch, den er auch für geeignet erachtete.
[[Datei:Bewerbungen um die Kantorstelle, Bewerbungsunterlage Jura.png|mini|right|Einladung zu Konzert Jura, den Bewerbungsunterlagen für die Kantorenstelle beigefügt]]
Nach einem Ausschreibungsverfahren gab es etliche Bewerbungen <ref>siehe die einzelnen Bewerbungen mit teilweise entsprechenden Leumundszeugnissen in Akt CAHJP; D-Fu1-128 Fürth</ref> u.a. von
* Sigismund Torday aus Berlin, Opernsänger; bei der Bewerbung war jedoch unklar, ob er auch Religionsunterricht geben dürfte, weshalb er nicht zum Zuge kam, da die Berechtigung nicht vorlag.
* Lehrer und Kantor Manfred Höx, Schulbildung in Marburg, jüdischen Lehrerseminar Köln, Lehrer und Erzieher in Wolfenbüttel
* Kantor Martin Stiebel, Aachen
* Kantor David Ziegler, Freiburg
* Jacob Dobschiner, Pocel, Oberschlesien, der aber keine Lehrbefähigung nachweisen konnte
* Kantor und Lehrer James Rainowitz, Stettin – zum Probevortrag Fr. 11. Juni und Sa. 12. Juni vorgeladen. Da die Stettiner Gemeinde sein Gehalt auf 1200 Mark monatlich erhöhte, um ihn zu halten, zog er seine Bewerbung zurück.
* Julius Szatmäri, Neu-Titscherin C.S.R. kam nicht zum Zuge wegen fehlender deutscher Staatsangehörigkeit
* Leo Wartelski, Reichenberg (Tsch.Slo) – Vorladung zum 18./19. Juni, wg. Verhinderung dann 2./3. Juli, schließlich dessen Absage, da die Stelle am 2. August schon besetzt ist (mit [[Bernhard Adler]])
* A. Zesly, Hannover kam ebensowenig zum Zuge, wie
* A. Goldschmidt, Hemsbach/Bergstraße
* Ignatz Hauser, Klagenfurt der  auch nicht die deutsche Staatsangehörigkeit erfüllte,
* Caludkowski, Breslau
* Julius Lachmann, München
* Kantor Wormser, Plauen hatte sich zu spät beworben
* Daniel Holzapfel, Berlin
* Isidor Laks, Brieg
* Bernhard Grünbaum, Seligenstadt
* Kurt Schindler, Berlin
* Rolf Prangel, Ettelbrück
* Jos. Feldmann, Neisse
* Jakob Kaufmann, Andernach
* S. Golombek, Berlin
* Julius Kraemer, Heidelberg
* Georg Hermann Schacher, Bautzen
* Salli Silbermann, Crailsheim
* Erich Lewin, Köslin/Pommern
* Hermann Jung, Bernburg
* Jssi Bayer, Gelsenkirchen
* Dr. Selmar Rosenberg, Halensee/b. Berlin
* S. Schmulewitz, Leipzig
* Leopold Krämer, Beuthen
* Leo Elend, Lüdenscheid
* Oberkantor Ferdinand Jura, Wien, eine sehr illustere Bewerbung, die aber auch zu spät kam (siehe Bild rechts).


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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