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* Auf Antrag des Gerichtsarztes wird im Rathaus eine Eisgrube angelegt. Diese wird im Winter 1853/54 erstmals gefüllt.<ref>{{BuchQuelle|Fürth zu Beginn des Industriezeitalters (Buch)|Seite=32}}</ref> | * Auf Antrag des Gerichtsarztes wird im Rathaus eine Eisgrube angelegt. Diese wird im Winter 1853/54 erstmals gefüllt.<ref>{{BuchQuelle|Fürth zu Beginn des Industriezeitalters (Buch)|Seite=32}}</ref> | ||
* In diesem Jahr werden in Fürth 16.727 Personen gezählt.<ref>{{BuchQuelle|Wirtschaft und Gesellschaft Fürths in neuerer und neuester Zeit (Buch)|Seite=83}}</ref> | * In diesem Jahr werden in Fürth 16.727 Personen gezählt.<ref>{{BuchQuelle|Wirtschaft und Gesellschaft Fürths in neuerer und neuester Zeit (Buch)|Seite=83}}</ref> | ||
* Im August gab es anlässlich des alljährlichen Festes der [[Armbrustschützengesellschaft]] einen Festzug durch die Straßen der Stadt.<ref>[[Fürther Tagblatt]] vom 1. Aug. 1852</ref> | |||
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==Zeitgenössische Ortsbeschreibung== | ==Zeitgenössische Ortsbeschreibung== | ||
:''Fürth*) (Furthum, Trajectum), Stadt am Einflusse der Pegnitz in die Rednizz, 895' über dem Meere gelegen, auf einem Flächenraume von 0,165 □ Meilen, durch eine am 8. Dez. 1835 eröffnete Eisenbahn mit Nürnberg verbunden, mit 3062 Familien, 16,061 Einwohnern, über 686 Häusern, 3 schönen Kirchen, einer großen Synagoge, 2 Hospitälern, einer Beschäftigungsanstalt, einer Armenpflege, ist der Sitz eines kgl. Kreis- und Stadtgerichts, eines Stadtcommissariats, eines Hauptzollamtes, eines Magistrats, einer Postverwaltung, eines Rentamtes, 2 Pfarreien, eines Rabbinats, einer lateinischen, einer Landwirthschafts- und Gewerbsschule, einer Talmudschule, 2 hebräischen Buchdruckereien, einer höheren Bürgerschule, Stiftungen zur Aussteuer armer Judenmädchen, zur Beförderung des Ackerbaues und der Handarbeiten unter den Israeliten, eines israelitischen Waisenhauses etc. etc. Die Einwohner sind die betriebsamsten des Landes, die rasch aufblühende sich täglich vergrößernde Stadt zählt Tabacksfabriken, Spiegelschleifwerke, Spiegelfabriken, Strumpfwaarenfabriken, leonische Gold- und Silberdrahtfabriken, getriebener Broncefarben etc., Manufakturen von messingenen Nägeln, Brillengestellen von allen Sorten, Bleistift etc., Blechwaaren, künstlichen Blumen- und Damenfedern, Drechslerwaaren in ausgedehnter Zahl und Art, Etuisarbeiten, Buntpapier, leonischen Dressen, Uhrgehäusen, Dosen, Kämmen, Siegellack, Kaffeesurrogate, 6 Bierbrauereien, Metallschlägereien, Gerbereien, 2 Mühlen. Die hier gefertigten Spiegel, Kronleuchter, Dosen, Uhren, Bleistifte, Farb-, Messings, Holz- und Galanteriewaaren sind berühmt und haben weit außereuropäischen Absatz. Antiquaria in großer geschmackvoller Ausdehnung, Speditions-, Wechsel- und Juwelenhandel, die jährliche Messe, alles dieses zusammengenommen erheben Fürth zu einer der ersten gewerbsamsten Städte unseres Vaterlandes. Der Ort, einst zum Nordgau gehörig, war ein Königshof und wurde 1007 von Kaiser Heinrich II. dem bambergischen Domkapitel zum Unterhalte seiner Chorherren übergeben, welches nun auch von dem Kaiser das Zoll- und Marktrecht dazu erhielt, zu Schußvögten aber die Burggrafen von Nürnberg ernannte. Die Nähe von Nürnberg, ihrem Aufenthalte, die schon besessene Vogtei machte die Markgrafen lüstern, ihre Rechte auf Fürth auszudehnen und es entspannen sich schon am Ende des 16. Jahrhunderts wegen der Landeshoheit über Fürth Streitigkeiten zwischen ihnen und Bamberg, die erst durch die Vereinigung beider Länder endeten, als Fürth 1806 mit dem Fürstenthume Ansbach an Bayern kam.''<ref>Pleickhard Stumpf: "Bayern: Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches.", München 1852, S. 674 f - [https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10385706 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> | :''Fürth*) (Furthum, Trajectum), Stadt am Einflusse der Pegnitz in die Rednizz, 895' über dem Meere gelegen, auf einem Flächenraume von 0,165 □ Meilen, durch eine am 8. Dez. 1835 eröffnete Eisenbahn mit Nürnberg verbunden, mit 3062 Familien, 16,061 Einwohnern, über 686 Häusern, 3 schönen Kirchen, einer großen Synagoge, 2 Hospitälern, einer Beschäftigungsanstalt, einer Armenpflege, ist der Sitz eines kgl. Kreis- und Stadtgerichts, eines Stadtcommissariats, eines Hauptzollamtes, eines Magistrats, einer Postverwaltung, eines Rentamtes, 2 Pfarreien, eines Rabbinats, einer lateinischen, einer Landwirthschafts- und Gewerbsschule, einer Talmudschule, 2 hebräischen Buchdruckereien, einer höheren Bürgerschule, Stiftungen zur Aussteuer armer Judenmädchen, zur Beförderung des Ackerbaues und der Handarbeiten unter den Israeliten, eines israelitischen Waisenhauses etc. etc. Die Einwohner sind die betriebsamsten des Landes, die rasch aufblühende sich täglich vergrößernde Stadt zählt Tabacksfabriken, Spiegelschleifwerke, Spiegelfabriken, Strumpfwaarenfabriken, leonische Gold- und Silberdrahtfabriken, getriebener Broncefarben etc., Manufakturen von messingenen Nägeln, Brillengestellen von allen Sorten, Bleistift etc., Blechwaaren, künstlichen Blumen- und Damenfedern, Drechslerwaaren in ausgedehnter Zahl und Art, Etuisarbeiten, Buntpapier, leonischen Dressen, Uhrgehäusen, Dosen, Kämmen, Siegellack, Kaffeesurrogate, 6 Bierbrauereien, Metallschlägereien, Gerbereien, 2 Mühlen. Die hier gefertigten Spiegel, Kronleuchter, Dosen, Uhren, Bleistifte, Farb-, Messings, Holz- und Galanteriewaaren sind berühmt und haben weit außereuropäischen Absatz. Antiquaria in großer geschmackvoller Ausdehnung, Speditions-, Wechsel- und Juwelenhandel, die jährliche Messe, alles dieses zusammengenommen erheben Fürth zu einer der ersten gewerbsamsten Städte unseres Vaterlandes. Der Ort, einst zum Nordgau gehörig, war ein Königshof und wurde 1007 von Kaiser Heinrich II. dem bambergischen Domkapitel zum Unterhalte seiner Chorherren übergeben, welches nun auch von dem Kaiser das Zoll- und Marktrecht dazu erhielt, zu Schußvögten aber die Burggrafen von Nürnberg ernannte. Die Nähe von Nürnberg, ihrem Aufenthalte, die schon besessene Vogtei machte die Markgrafen lüstern, ihre Rechte auf Fürth auszudehnen und es entspannen sich schon am Ende des 16. Jahrhunderts wegen der Landeshoheit über Fürth Streitigkeiten zwischen ihnen und Bamberg, die erst durch die Vereinigung beider Länder endeten, als Fürth 1806 mit dem Fürstenthume Ansbach an Bayern kam.''<ref>Pleickhard Stumpf: "Bayern: Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches.", München 1852, S. 674 f - [https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10385706 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> | ||
==Veröffentlichungen== | |||
* Joh. Jobst Vollmer: ''Humoristische Gedichte in Fürther Mundart 1.'' - [https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10122296 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek] | |||
* Joh. Jobst Vollmer: ''Humoristische Gedichte in Fürther Mundart 2.'' - [https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10122295 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek] | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||