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{{Stadtteil | |||
'''Stadeln''' ist ein Ortsteil im Norden der Stadt [[Fürth]], an der Straße zwischen Fürth und [[Erlangen]] nach Forchheim am Hang der [[Regnitz]] gelegen. Der Name | |Bild=Stadeln_April_2019_2.jpg | ||
evtl. aber auch vom süddeutsch-mundartlichen | |Eingemeindungsdatum=1972 | ||
|Ehemals=Nein | |||
|PLZ=90765 | |||
|Stadtbezirk=Stadtbezirk Nord-Ost | |||
|StatistischerBezirk=15; 17 | |||
|StatistischerDistrikt=155; 171; 172; 174; 175; 176 | |||
|Fläche=4,6 | |||
|Bevölkerung=6600 | |||
|Haushalte=3100 | |||
|Bemerkung=Stand 2021. Quelle: Stadt Nürnberg - Amt für Stadtforschung und Statistik: [[Statistisches Jahrbuch]] 2022 | |||
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'''Stadeln''' ist ein 1972 [[Eingemeindungen|eingemeindeter]] [[Ortsteil]] im Norden der Stadt [[Fürth]], an der Straße zwischen Fürth und [[Erlangen]] nach Forchheim am Hang der [[Regnitz]] gelegen. Der Name „Stadeln“ kommt vermutlich vom althochdeutschen „Stadal“ = [[wikipedia:Scheune|Feldscheune]], freistehendes Hilfsgebäude, | |||
evtl. aber auch vom süddeutsch-mundartlichen „stade“ = Ufer, Uferstraße, Gestade. | |||
Typisch für Stadeln ist das Wasserrad. [[1961]] fand das [[Stadelner Wasserrad|Wasserrad]] Aufnahme in das von Paul Linhard entworfene Gemeindewappen. In Stadtteil Stadeln wohnen ca. 10.000 Einwohner. | Typisch für Stadeln ist das Wasserrad. [[1961]] fand das [[Stadelner Wasserrad|Wasserrad]] Aufnahme in das von Paul Linhard entworfene Gemeindewappen. In Stadtteil Stadeln wohnen ca. 10.000 Einwohner. | ||
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
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[[Bild:Staatsarchiv Bamberg 1296 Hinweise Stadeln.pdf|mini|right|Dokumente von 1296 mit den Hinweis auf Stadeln]] | [[Bild:Staatsarchiv Bamberg 1296 Hinweise Stadeln.pdf|mini|right|Dokumente von 1296 mit den Hinweis auf Stadeln]] | ||
Erst im Jahr [[1296]] fand Stadeln seine ersten urkundlichen Erwähnungen in den Kalendarien der | Erst im Jahr [[1296]] fand Stadeln seine ersten urkundlichen Erwähnungen in den Kalendarien der Dompropstei Bamberg in mehreren Nachträgen zum [[7. September]] und [[26. November]] [[1296]], dem Tag zu Ehren des Papstes Linus. Dort heißt es: "''Am 26.11(1296), am Tag des Papstes Linus starb der Priester Gunther, um den ein Pfund Heller gegeben wird von der Vogtei in Fürth, Stadeln und Schweinau bei Nürnberg.''" | ||
In den zwei Kalendarien des Bamberger Domkapitels (Staatsarchiv Bamberg, B 86, 241 und 242), angelegt zwischen [[1284]] und 1296, finden sich Eintragungen über den Todestag eines "Burchardus decanus" und eines "Gunther presbiter", die in ihrer äußeren Form eindeutig als Nachträge in die einheitlich angelegten Kalendarien angesehen werden müssen. Der Eintrag über Burchard bezieht sich entweder auf den Dekan des Stiftes St. Gumpert in Ansbach, verstorben 1296<ref>Wachter, General-Personal-Schematismus Nr. 1299</ref> oder auf Burchard Fuchs von Rügheim, im September 1296 zuletzt als Domdekan benannt<ref>Wachter Nr. 2843</ref>. Das Totengedenken für Burchard soll im Kalendar B 86/241 mit 2 1/2 Pfund Heller aus der ''advocatia in Fürth bei Nürnberg'' bedacht werden. Im Kalendar B 86/242 ist diese Fassung korrigiert in ''aus Stadeln''. Das Totengedenken für Gunther ist in beiden Kalendarien mit einem Pfund Heller aus der ''advocatia in Fürth, Stadeln und aus Schweinau bei Nürnberg'' ausgestattet. | In den zwei Kalendarien des Bamberger Domkapitels (Staatsarchiv Bamberg, B 86, 241 und 242), angelegt zwischen [[1284]] und 1296, finden sich Eintragungen über den Todestag eines "Burchardus decanus" und eines "Gunther presbiter", die in ihrer äußeren Form eindeutig als Nachträge in die einheitlich angelegten Kalendarien angesehen werden müssen. Der Eintrag über Burchard bezieht sich entweder auf den Dekan des Stiftes St. Gumpert in Ansbach, verstorben 1296<ref>Wachter, General-Personal-Schematismus Nr. 1299</ref> oder auf Burchard Fuchs von Rügheim, im September 1296 zuletzt als Domdekan benannt<ref>Wachter Nr. 2843</ref>. Das Totengedenken für Burchard soll im Kalendar B 86/241 mit 2 1/2 Pfund Heller aus der ''advocatia in Fürth bei Nürnberg'' bedacht werden. Im Kalendar B 86/242 ist diese Fassung korrigiert in ''aus Stadeln''. Das Totengedenken für Gunther ist in beiden Kalendarien mit einem Pfund Heller aus der ''advocatia in Fürth, Stadeln und aus Schweinau bei Nürnberg'' ausgestattet. | ||
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=== Weitere Geschichte und kirchliche Zugehörigkeit === | === Weitere Geschichte und kirchliche Zugehörigkeit === | ||
[[Bild:Urkunde Fischwasserverkauf 1398.jpg|mini|right|Urkunde Fischwasserverkauf 1398]] | [[Bild:Urkunde Fischwasserverkauf 1398.jpg|mini|right|Urkunde Fischwasserverkauf 1398]] | ||
Eine weitere urkundliche Erwähnung von Stadeln findet für [[1398]] sich im Löffelholzischen Kopialbuch. In diesem Jahr wurde das Fischwasser bei Stadeln vom Burggrafen als Lehen gegeben: | Eine weitere urkundliche Erwähnung von Stadeln findet für [[1398]] sich im Löffelholzischen Kopialbuch. In diesem Jahr wurde das Fischwasser bei Stadeln vom Burggrafen als [[wikipedia:Lehnswesen|Lehen]] gegeben: | ||
:''Burggraf Friedrich für sich und Den hochgebornen Fürsten, Burggraff Johannsen seinen Bruder, verleihen Jobsten Tetzeln den eltern zu rechtem Mannlehen, daß Fischwasser bey Stadeln, an der Rednitz gelegen, mit seiner Zu gehörung der des Hermann Schüzen gewesen ist, Und daß Walter Schüz, sein Bruder zu Ihme empfangen had, Und Hermann Schüz, solcher bey lebendigen Leib genannten Jobsten Tetzel, dem eltern Verkaufft had mit hochernannten Burggraff Friedrichen Innsigel, Am Datum Freitag Vor Kiliani Anno 1398.'' | :''Burggraf Friedrich für sich und Den hochgebornen Fürsten, Burggraff Johannsen seinen Bruder, verleihen Jobsten Tetzeln den eltern zu rechtem Mannlehen, daß Fischwasser bey Stadeln, an der Rednitz gelegen, mit seiner Zu gehörung der des Hermann Schüzen gewesen ist, Und daß Walter Schüz, sein Bruder zu Ihme empfangen had, Und Hermann Schüz, solcher bey lebendigen Leib genannten Jobsten Tetzel, dem eltern Verkaufft had mit hochernannten Burggraff Friedrichen Innsigel, Am Datum Freitag Vor Kiliani Anno 1398.'' | ||
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In einem Verzeichnis des Fürther Pfarrsprengels der [[Kirche St. Michael]] wird die Ortschaft Stadeln dann für das Jahr [[1430]] erwähnt. | In einem Verzeichnis des Fürther Pfarrsprengels der [[Kirche St. Michael]] wird die Ortschaft Stadeln dann für das Jahr [[1430]] erwähnt. | ||
Kirchlich gehörte Stadeln wohl seit der frühen Zeit seines Bestehens zu Fürth. Diese Zugehörigkeit hat urkundlich nachweisbar über 500 Jahre, tatsächlich wohl 800-900 Jahre bestanden. Dass Stadeln dabei stets zum Bistum Bamberg gehörte, geht auch daraus hervor, dass ausschließlich als geltendes Civilrecht die DomprobsteiIich-Bambergischen Observanzen galten, ebenso im Orte Mannhof.<ref>Christian Lohbauer: ''[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]]'', Fürth 1892, S. 347</ref> Jahrhundertelang mussten die Stadelner den weiten Weg bis nach St. Michael gehen, auch um dort ihre Toten zu beerdigen. Im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern des Knoblauchslandes hatte Stadeln nur eine Grund- oder Eigenherrschaft: Die | Kirchlich gehörte Stadeln wohl seit der frühen Zeit seines Bestehens zu Fürth. Diese Zugehörigkeit hat urkundlich nachweisbar über 500 Jahre, tatsächlich wohl 800-900 Jahre bestanden. Dass Stadeln dabei stets zum [[Bistum Bamberg]] gehörte, geht auch daraus hervor, dass ausschließlich als geltendes Civilrecht die DomprobsteiIich-Bambergischen Observanzen galten, ebenso im Orte Mannhof.<ref>Christian Lohbauer: ''[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]]'', Fürth 1892, S. 347</ref> Jahrhundertelang mussten die Stadelner den weiten Weg bis nach St. Michael gehen, auch um dort ihre Toten zu beerdigen. Im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern des Knoblauchslandes hatte Stadeln nur eine Grund- oder Eigenherrschaft: Die Dompropstei Bamberg. Der Dompropst war also der oberste Lehensherr. | ||
Für [[1441]] wurde der Stadelner Eberlein Hertwig als einer der 12 Schöffen des Fürther Gerichts genannt. Stadeln stellte immer einen der 12 Schöffen im Fürth der [[Dreiherrschaft]]. Das Fürther Gericht tagte unter dem Vorsitz des dompropsteilichen Amtmannes. Aus dem ältesten | Für [[1441]] wurde der Stadelner Eberlein Hertwig als einer der 12 Schöffen des Fürther Gerichts genannt. Stadeln stellte immer einen der 12 Schöffen im Fürth der [[Dreiherrschaft]]. Das Fürther Gericht tagte unter dem Vorsitz des dompropsteilichen Amtmannes. Aus dem ältesten [[Urbar (Verzeichnis)|Urbar]] der Dompropstei Bamberg aus dem Jahr [[1468]] geht dann auch eine Größenangabe des Dorfes hervor: Zwei Höfe und 15 Gütlein. Eine Angabe zur Einwohnerzahl lässt sich aus diesen Daten allerdings nicht gewinnen. In den nächsten Jahrhunderten hat der Ort in seinem äußeren Umfange nicht zugenommen, sondern es werden nur zahlreiche Hof- und Güterteilungen vorgenommen. | ||
Für [[1496]] wurde die erste Schankstätte in Stadeln erwähnt, die später die Bezeichnung [[Zum Wilden Mann (Stadeln)|Zum Wilden Mann]] trug und deren letzter Standort [[Herboldshofer Straße]] 2a war. Ab dem Jahr [[1580]] finden sich Aufzeichnungen über Stadelner Bürger in den Kirchenbüchern der Fürther [[Kirche St. Michael| St.-Michaels-Kirche]]. Für das Jahr [[1590]] ist zum ersten Mal das Hirtenhaus bezeugt. Lange Jahre gab es zwei Hirten, einen Kuhhirten und einen Sauhirten. Der Kuhhirte war wohl der wichtigere von beiden, er wurde besser bezahlt. Neben dem Hirtenhaus gab es in Stadeln zu der Zeit weitere 13 Anwesen, darunter eine Schenkstatt. In den Zinsbüchern der beiden Jahre [[1606]] und [[1615]] werden für Stadeln jeweils 16 Anwesen aufgeführt: 2 Höfe, 3 Halbhöfe, 2 Viertelshöfe, 7 Gütlein, die Schenkstatt und das Hirtenhaus. Aus Einträgen in Zehntbüchern ist auch zu schließen, dass es [[1619]] zu Ernteausfällen wegen "langwierigen Regens" und "Ungewitters" kam. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] war auch Stadeln stark betroffen. So zog [[1622]] Baierisches Kriegsvolk durch und minderte die Vorräte. Und [[1632]] war dann ein schreckliches Kriegsjahr im ganzen Gebiet, die Truppen plünderten immer wieder die Vorräte. Noch in den folgenden Jahren bis [[1637]] wurde kaum gesät und geerntet. Nach dem Krieg gab es immer wieder Ernteausfälle, so im Jahr [[1661]] wegen "langwieriger Dürre". | Für [[1496]] wurde die erste Schankstätte in Stadeln erwähnt, die später die Bezeichnung [[Zum Wilden Mann (Stadeln)|Zum Wilden Mann]] trug und deren letzter Standort [[Herboldshofer Straße]] 2a war. Ab dem Jahr [[1580]] finden sich Aufzeichnungen über Stadelner Bürger in den Kirchenbüchern der Fürther [[Kirche St. Michael| St.-Michaels-Kirche]]. Für das Jahr [[1590]] ist zum ersten Mal das Hirtenhaus bezeugt. Lange Jahre gab es zwei Hirten, einen Kuhhirten und einen Sauhirten. Der Kuhhirte war wohl der wichtigere von beiden, er wurde besser bezahlt. Neben dem Hirtenhaus gab es in Stadeln zu der Zeit weitere 13 Anwesen, darunter eine Schenkstatt. In den Zinsbüchern der beiden Jahre [[1606]] und [[1615]] werden für Stadeln jeweils 16 Anwesen aufgeführt: 2 Höfe, 3 Halbhöfe, 2 Viertelshöfe, 7 Gütlein, die Schenkstatt und das Hirtenhaus. Aus Einträgen in Zehntbüchern ist auch zu schließen, dass es [[1619]] zu Ernteausfällen wegen "langwierigen Regens" und "Ungewitters" kam. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] war auch Stadeln stark betroffen. So zog [[1622]] Baierisches Kriegsvolk durch und minderte die Vorräte. Und [[1632]] war dann ein schreckliches Kriegsjahr im ganzen Gebiet, die Truppen plünderten immer wieder die Vorräte. Noch in den folgenden Jahren bis [[1637]] wurde kaum gesät und geerntet. Nach dem Krieg gab es immer wieder Ernteausfälle, so im Jahr [[1661]] wegen "langwieriger Dürre". | ||
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Allerdings konnte man nach dem Krieg auch das Leben wieder neu organisieren. Stadeln erhielt zum Beispiel [[1666]] vom Bamberger Dompropst eine neue Gemeindeordnung. Und auch mit der Wirtschaft ging es aufwärts. Mit der Errichtung einer kleinen [[Tabakfabrik]] legte [[Johann Georg Kästner]] [[1720]] den Grundstein für eine erste nichtagrarische Produktion. Weitere Tabakfabriken folgten, wurden aber in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder aufgelöst. | Allerdings konnte man nach dem Krieg auch das Leben wieder neu organisieren. Stadeln erhielt zum Beispiel [[1666]] vom Bamberger Dompropst eine neue Gemeindeordnung. Und auch mit der Wirtschaft ging es aufwärts. Mit der Errichtung einer kleinen [[Tabakfabrik]] legte [[Johann Georg Kästner]] [[1720]] den Grundstein für eine erste nichtagrarische Produktion. Weitere Tabakfabriken folgten, wurden aber in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder aufgelöst. | ||
Der Ort selbst wuchs auch wieder. Im Salbuch der | Der Ort selbst wuchs auch wieder. Im Salbuch der Dompropstei Bamberg werden für das Jahr [[1723]] folgende Angaben zur Größe Stadelns gemacht: 14 Halbhöfe, 7 Viertelshöfe, 8 Gütlein, 1 Wirtshaus, 1 Schenkstatt, 2 Häuser, 1 Fischhäuslein. [[1738]] gab sich die Gemeinde eine neue Dorfordnung und ersetzte die alte Ordnung von 1666. Und mit dem neuen [[Fischerberg 1|Gemeindehaus]] am [[Fischerberg]] bekam Stadeln [[1738]] bis [[1740]] auch eine eigene Schule. Bis dahin mussten die Kinder immer den weiten Weg nach Fürth gehen. | ||
Im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] marschierten [[1762]] 5.000 Preußen unter General Kleist auf dem Weg von Erlangen nach Fürth durch Stadeln.<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 349</ref> | Im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] marschierten [[1762]] 5.000 Preußen unter General Kleist auf dem Weg von Erlangen nach Fürth durch Stadeln.<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 349</ref> | ||
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[[Bild:Stadeln Flurkarte 1821.jpg|mini|right|Flurkarte von 1821]] | [[Bild:Stadeln Flurkarte 1821.jpg|mini|right|Flurkarte von 1821]] | ||
[[1796]] endete dann die langjährige Zugehörigkeit zur | [[1796]] endete dann die langjährige Zugehörigkeit zur Dompropstei Bamberg. Stadeln kam, wie die ganze Gegend um Fürth, kurzzeitig unter [[Königreich Preußen|preußische Verwaltung]]. Und wieder kam es zu Kriegszügen. Während der [[wikipedia:Koalitionskriege|Napoleonischen Kriege]] kam es im Dezember [[1796]] zwischen französischen und kaiserlichen Truppen dies- und jenseits des Regnitzflusses zu hitzigen Gefechten. Stadeln wurde neben etlichen anderen Orten von den Kaiserlichen besetzt. [[1805]] zogen erneut französische Truppen durch Stadeln. Nach kurzer preußischer Besetzung und Verwaltung von den Jahren 1796-1806 wurde Stadeln [[1806]] der [[Königreich Bayern|Krone Bayerns]] zugeteilt. Im Zuge einer Verwaltungsreform des bayerischen Staates kamen [[1808]] die Gemeinde [[Mannhof]] und die Einöde [[Königsmühle]] zu Stadeln und bildeten fortan eine politische Gemeinde. Der Ort Stadeln war inzwischen weiter gewachsen. [[1824]] lebten in 49 Häusern jetzt 371 Einwohner. Der erste Schritt vom Bauerndorf zur Industriegemeinde wurde [[1855]] mit der Ansiedelung eines Industriewerkes, dem Vorläufer von [[Dynamit-Nobel]], vollzogen.<ref>Eintrag aus "Die Meinung", dem früheren Ortsblatt des SPD-Ortsvereins von Stadeln von 1964</ref> [[1866]] baute man ein neues, größeres [[Stadelner Hauptstraße 96|Schulhaus]] im Norden des Ortes. Als am [[23. Juni]] [[1870]] die Stadelner [[Tabak-Anbau|Tabakfabrik]] abgebrannt war, hat man auch darauf reagiert. Am [[1. Mai]] [[1873]] gründete der Lehrer [[Valentin Schlegel]] mit 22 Stadelnern die [[Freiwillige Feuerwehr Stadeln]]. In Stadeln muss auch eine Brauerei vorhanden gewesen sein, denn [[1875]] wurde aus den Steinen einer abgerissenen Brauerei hier in Stadeln in [[Mannhof]] ein Gasthaus an der [[Stadelner Hauptstraße 172]] gebaut, später Gärtnerei und heute [[2024]] noch Wohnhaus. | ||
[[1876]] erhielt Stadeln auch einen Bahnhof an der [[Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg]]. Anlässlich der Einweihung erhielt diese Station allerdings den Namen '[[Bahnhof Vach]]' mit der Begründung, dass dieser Ort Industrie hätte, das Dorf Stadeln dagegen nur eine landwirtschaftlich ausgerichtete Produktion. Spätestens mit der Ansiedlung der [[Dynamit-Nobel|Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff AG (RWS)]] im Jahr * [[1896]] änderte sich dies jedoch. Wegen der großen Explosionsgefahr bestanden in der Bevölkerung zwar zunächst erhebliche Vorbehalte gegen diesen Betrieb. Die "''Pulver''", wie er umgangssprachlich genannt wurde, hatte später aber über 1.000 Mitarbeiter, [[1917]] waren es kurzzeitig sogar 3.000, und war damit einer der größten Arbeitgeber in Stadeln. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das erste Feuerwehrhaus Stadelns am Fischerberg gebaut. | [[1876]] erhielt Stadeln auch einen Bahnhof an der [[Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg]]. Anlässlich der Einweihung erhielt diese Station allerdings den Namen '[[Bahnhof Vach]]' mit der Begründung, dass dieser Ort Industrie hätte, das Dorf Stadeln dagegen nur eine landwirtschaftlich ausgerichtete Produktion. Spätestens mit der Ansiedlung der [[Dynamit-Nobel|Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff AG (RWS)]] im Jahr * [[1896]] änderte sich dies jedoch. Wegen der großen Explosionsgefahr bestanden in der Bevölkerung zwar zunächst erhebliche Vorbehalte gegen diesen Betrieb. Die "''Pulver''", wie er umgangssprachlich genannt wurde, hatte später aber über 1.000 Mitarbeiter, [[1917]] waren es kurzzeitig sogar 3.000, und war damit einer der größten Arbeitgeber in Stadeln. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das erste Feuerwehrhaus Stadelns am Fischerberg gebaut. | ||
Die Landgemeinde Stadeln regelte vor ihrer [[Eingemeindung]] zur Stadt Fürth gewerbliche und häusliche Streitigkeiten lange Zeit eigenständig. Dabei hatte der Gemeindeausschuss bei gewerblichen Streitigkeiten gemäß Art. 120 a Abs. 2 der Reichsgewerbeordnung Entscheidungen zu treffen und eine beglaubigte Abschrift des über die Verhandlung aufgenommenen Protokolls dem Beschwerdeführer zu übergeben. Unter anderem ist ein [[Stadelner Vermittlungsbuch 1862 - 1918|Vermittlungsbuch]] von [[1862]] bis [[1918]] ist im Stadtarchiv Fürth erhalten geblieben, in dem verschiedene Fälle erhalten geblieben sind. Das Heft selbst ist Okavheftgroß und umfasst 104 Einträge, beginnend im Mai 1862, der letzte Eintrag findet sich am 10. Oktober 1918. <br> | Die Landgemeinde Stadeln regelte vor ihrer [[Eingemeindungen|Eingemeindung]] zur Stadt Fürth gewerbliche und häusliche Streitigkeiten lange Zeit eigenständig. Dabei hatte der Gemeindeausschuss bei gewerblichen Streitigkeiten gemäß Art. 120 a Abs. 2 der Reichsgewerbeordnung Entscheidungen zu treffen und eine beglaubigte Abschrift des über die Verhandlung aufgenommenen Protokolls dem Beschwerdeführer zu übergeben. Unter anderem ist ein [[Stadelner Vermittlungsbuch 1862 - 1918|Vermittlungsbuch]] von [[1862]] bis [[1918]] ist im Stadtarchiv Fürth erhalten geblieben, in dem verschiedene Fälle erhalten geblieben sind. Das Heft selbst ist Okavheftgroß und umfasst 104 Einträge, beginnend im Mai 1862, der letzte Eintrag findet sich am 10. Oktober 1918. <br> | ||
→ ''Hauptartikel: [[Stadelner Vermittlungsbuch 1862 - 1918]]'' | → ''Hauptartikel: [[Stadelner Vermittlungsbuch 1862 - 1918]]'' | ||
=== Das 20. Jahrhundert === | === Das 20. Jahrhundert === | ||
Von der Jahrhundertwende an verwandelte sich der Charakter der Ortschaft bis nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] eine stürmische industrielle Entwicklung Stadeln endgültig zu einer Industriegemeinde werden ließ. Bereits [[1910]] waren weitere Betriebe nahe der Bahnstation entstanden, die Färberei des Fabrikanten Hermann Kreß sowie die Metallspiegelfabrik von Adam Kugler. Aus diesen entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Aluminium-Walzwerkfabrik, die Firma [[Leistritz AG|Leistritz]]. | Von der Jahrhundertwende an verwandelte sich der Charakter der Ortschaft bis nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] völlig indem eine stürmische industrielle Entwicklung Stadeln endgültig zu einer Industriegemeinde werden ließ. Bereits [[1910]] waren weitere Betriebe nahe der Bahnstation entstanden, die Färberei des Fabrikanten Hermann Kreß sowie die Metallspiegelfabrik von Adam Kugler. Aus diesen entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Aluminium-Walzwerkfabrik, die Firma [[Leistritz AG|Leistritz]]. | ||
Am [[8. Februar]] [[1918]] kam es südlich des [[Bahnhof Vach]] in Stadeln zu einem Unfall. Der Fürther Fotograf Matthias Kantenseder (Familie siehe auch unter [[Carl Kantenseter]]) aus der [[Theaterstraße 4]], stationiert in der Flieger-Ersatz-Abteilung 2 (FEA 2) am [[Flugplatz Fürth-Atzenhof]], stürzte mit seinem Flugzeug tödlich ab. Ein weiterer tödlicher Absturz eines Doppelsitzers in Stadeln ereignete sich am [[26. Juni]] 1918. Die beiden Insassen, der Ingenieur und Leutnant der Reserve, Andreas Selinger und der Sergeant Andreas Schramm (beide Fliegerschule 3 am [[Flugplatz Fürth-Atzenhof]]), überlebten den Absturz nicht. Am 5. November 1918 stürzte der von [[Flugplatz Fürth-Atzenhof]] gestartete Johann Dorsch, 24 Jahre alt, in Stadeln tödlich ab. [[1920]] wurde von der Stadt Nürnberg eine sogenannte "[[Fäkalienverladestation|Fäkalienentladestation]]" am Bahnhof Vach angelegt, die die örtlichen Bauern rege nutzten. Für die Freiwillige Feuerwehr wurde [[1928]] die erste Motorspritze ''Magirus Trossingen'' angeschafft, die bis [[1965]] in Betrieb war. Im gleichem Jahr wurde ein Versuch der Stadt Fürth Stadeln einzugemeinden (noch) abgewehrt. Erst einmal bekam der Ort [[1935]] seinen eigenen Friedhof. Bis dahin wurden die Toten auf den Fürther Friedhöfen begraben. Von [[1939]] bis [[1940]] entstand dann auch ein neuer [[Gemeinschaftsschule Stadeln|Schulbau]] mit Turnhalle, Lehrerwohnhaus und Kindergarten in der heutigen [[Karl-Hauptmannl-Straße]] | Am [[8. Februar]] [[1918]] kam es südlich des [[Bahnhof Vach]] in Stadeln zu einem Unfall. Der Fürther Fotograf Matthias Kantenseder (Familie siehe auch unter [[Carl Kantenseter]]) aus der [[Theaterstraße 4]], stationiert in der Flieger-Ersatz-Abteilung 2 (FEA 2) am [[Flugplatz Fürth-Atzenhof]], stürzte mit seinem Flugzeug tödlich ab. Ein weiterer tödlicher Absturz eines Doppelsitzers in Stadeln ereignete sich am [[26. Juni]] 1918. Die beiden Insassen, der Ingenieur und Leutnant der Reserve, Andreas Selinger und der Sergeant Andreas Schramm (beide Fliegerschule 3 am [[Flugplatz Fürth-Atzenhof]]), überlebten den Absturz nicht. Am 5. November 1918 stürzte der von [[Flugplatz Fürth-Atzenhof]] gestartete Johann Dorsch, 24 Jahre alt, in Stadeln tödlich ab. [[1920]] wurde von der Stadt Nürnberg eine sogenannte "[[Fäkalienverladestation|Fäkalienentladestation]]" am Bahnhof Vach angelegt, die die örtlichen Bauern rege nutzten. Für die Freiwillige Feuerwehr wurde [[1928]] die erste Motorspritze ''Magirus Trossingen'' angeschafft, die bis [[1965]] in Betrieb war. Im gleichem Jahr wurde ein Versuch der Stadt Fürth Stadeln einzugemeinden (noch) abgewehrt. Erst einmal bekam der Ort [[1935]] seinen eigenen Friedhof. Bis dahin wurden die Toten auf den Fürther Friedhöfen begraben. Von [[1939]] bis [[1940]] entstand dann auch ein neuer [[Gemeinschaftsschule Stadeln|Schulbau]] mit Turnhalle, Lehrerwohnhaus und Kindergarten in der heutigen [[Karl-Hauptmannl-Straße]], die in der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NS-Zeit]] ''Julius-Streicher-Schule'' hieß. 1938 wurde in der früheren Bahnhofstraße ein [[HJ Heim Stadeln]] wie die Schule auch vom Fürther Architekten [[Fritz Fronmüller]] erbaut. | ||
Im Zweiten Weltkrieg blieb Stadeln vor größeren Schäden bewahrt. So konnten in der [[wikipedia:Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegszeit]] viele [[ | Im Zweiten Weltkrieg blieb Stadeln vor größeren Schäden bewahrt. So konnten in der [[wikipedia:Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegszeit]] viele [[Heimatvertriebene|Flüchtlinge und Vertriebene]] hier eine neue Heimat finden. Während im Jahre [[1840]] Stadeln nur 525 Seelen zählte und im Jahre [[1900]] ca. 530 Einwohner festzustellen waren, so waren [[1925]] schon 828 Bürger zu verzeichnen. Mit Beendigung des Zweiten Weltkrieges (Einwohnerzahl ca. 2100) begann das schnellste Wachstum Stadelns in seiner bisherigen Geschichte. Es folgte auch ein zweiter Schub von Industrieansiedlungen. Die Dynamit-Fabriken wurden von den [[U.S. Army|US-Amerikanern]] zwar besetzt und im Rahmen der deutschen [[wikipedia:Deutsche Reparationen nach dem Zweiten Weltkrieg|Reparationen]] nach dem Zweiten Weltkrieg zur [[wikipedia:Demontage (Reparation)|Demontage]] freigegeben.<ref>Nürnberger Nachrichten, 18. Oktober 1947, S. 3</ref> 2.000 Produktionsmaschinen gingen in diesen Jahren nach Polen. Ab [[1952]] begann aber, nachdem man seit 1946 bei Dynamit Nobel nur "friedliche" Produkte herstellen durfte, jetzt auch wieder die Munitionsherstellung. [[1948]] hatten sich auch die [[Doria-Werke]] im Ort angesiedelt. Die Gemeinde wandelte sich nach dem Krieg zu einer leistungsstarken Wohn- und Industriegemeinde. Das hohe Steueraufkommen förderte den Wohlstand. Die kirchliche Selbstständigkeit der [[Christuskirche|Kirchengemeinde]] hatte sich [[1953]] vollzogen, geschuldet der enorm gewachsenen Mitgliederzahl. [[1954]] bis [[1956]] wurde eine zentrale Wasserversorgungsanlage mit dem roten Wasserturm an der Ecke [[Orchideenstraße]] [[Asternstraße]] als höchsten Punkt und dem Wasserwerk in [[Mannhof]] im Norden aufgebaut. Diese ging dann später in dem neu gegründeten [[Wasserwerk Knoblauchsland|Zweckverband zur Wasserversorgung des Knoblauchslandes]] mit Großgründlach, Neunhof, Boxdorf und [[Sack]] auf. | ||
[[Bild:AC 1958 Stadeln aus der Luft.jpg|mini|right|Stadeln 1958]] | [[Bild:AC 1958 Stadeln aus der Luft.jpg|mini|right|Stadeln 1958]] | ||
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=== Stadeln als ein Teil Fürths === | === Stadeln als ein Teil Fürths === | ||
[[Datei:Veranstaltungskalender 700 Jahre Stadeln.jpg|mini|right|700 Jahre Stadeln, Veranstaltungskalender]] | [[Datei:Veranstaltungskalender 700 Jahre Stadeln.jpg|mini|right|700 Jahre Stadeln, Veranstaltungskalender]] | ||
In den folgenden Jahren besannen sich die Stadelner immer wieder auf ihre Geschichte. Unter der Leitung von Zimmermeister Gerd Roth erhielt Stadeln [[1991]] wieder ein Wasserrad an der [[Regnitz]]. Stadeln war in früherer Zeit durch die im Regnitzgrund zahlreich vertretenen Wasserräder geprägt. Damals dienten sie den Bauern vor allem zur Bewässerung der Äcker und Wiesen.<ref>Werner Sprung: ''Die Geschichte der Gemeinde Stadeln''. In: Fürther Heimatblätter, 1961/1, S.1 - 53, 1961/2, S.55 - 98, 1961/3, S.99 - 166</ref> | In den folgenden Jahren besannen sich die Stadelner immer wieder auf ihre Geschichte. Unter der Leitung von Zimmermeister Gerd Roth erhielt Stadeln [[1991]] wieder ein [[Wasserschöpfräder in Fürth|Wasserrad]] an der [[Regnitz]]. Stadeln war in früherer Zeit durch die im Regnitzgrund zahlreich vertretenen Wasserräder geprägt. Damals dienten sie den Bauern vor allem zur Bewässerung der Äcker und Wiesen.<ref>Werner Sprung: ''Die Geschichte der Gemeinde Stadeln''. In: Fürther Heimatblätter, 1961/1, S.1 - 53, 1961/2, S.55 - 98, 1961/3, S.99 - 166</ref> | ||
Als der Haushaltsentwurf der Stadt Fürth für das Jahr 1993 die Streichung der Amtsstelle Nord vorsah, gab es heftigen Widerstand. Insbesondere setzte sich die Leiterin des Amts für Öffentlichkeitsarbeit Susanne Fechtner für den Erhalt ein. Die Amtsstelle im Fürther Norden wurde dann doch nicht aufgelöst. Ein Höhepunkt war im Jahr [[1996]] die große 700-Jahrfeier von Stadeln mit verschiedenen Veranstaltungen und einer eigenen Festschrift. Und der [[1965]] gegründete [[Heimat- und Trachtenverein Stadeln e. V.|Heimat- und Trachtenverein]] feierte [[2005]] in großem Stil sein 40-jähriges Gründungsfest. [[2015]] bis [[2017]] wurde die Sanierung des Hallenbades notwendig. Eine kurzzeitig diskutierte Schließung wurde verworfen. [[2019]] bis [[2020]] wurde auch das alte Rathaus grundlegend saniert und zum großzügigen [[Bürgeramt Nord]] umgebaut. | Als der Haushaltsentwurf der Stadt Fürth für das Jahr 1993 die Streichung der Amtsstelle Nord vorsah, gab es heftigen Widerstand. Insbesondere setzte sich die Leiterin des Amts für Öffentlichkeitsarbeit Susanne Fechtner für den Erhalt ein. Die Amtsstelle im Fürther Norden wurde dann doch nicht aufgelöst. Ein Höhepunkt war im Jahr [[1996]] die große 700-Jahrfeier von Stadeln mit verschiedenen Veranstaltungen und einer eigenen Festschrift. Und der [[1965]] gegründete [[Heimat- und Trachtenverein Stadeln e. V.|Heimat- und Trachtenverein]] feierte [[2005]] in großem Stil sein 40-jähriges Gründungsfest. [[2015]] bis [[2017]] wurde die Sanierung des Hallenbades notwendig. Eine kurzzeitig diskutierte Schließung wurde verworfen. [[2019]] bis [[2020]] wurde auch das alte Rathaus grundlegend saniert und zum großzügigen [[Bürgeramt Nord]] umgebaut. | ||
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== Ortsvorsteher und Bürgermeister von Stadeln bis 1972 == | == Ortsvorsteher und Bürgermeister von Stadeln bis 1972 == | ||
[[Bild:NL-FW 09 KP 650 Stadelner Hauptstraße 65 1920.jpg|mini|right|Bürgermeister Georg-Andreas Ulrich | [[Bild:NL-FW 09 KP 650 Stadelner Hauptstraße 65 1920.jpg|mini|right|Bürgermeister Georg-Andreas Ulrich 1900-1917]] | ||
* 1811 - | [[Bild: NL-FW 09 KP 1042 Bürgermeister Hans Herzog Stadeln.jpg| mini | right | Bürgermeister Hans Herzog 1940-1945]] | ||
* | [[Bild:Thomas Kleinlein.jpg|mini|right|Bürgermeister Thomas Kleinlein 1948-1966]] | ||
[[Bild: NL-FW 09 KP 1041 1968 Willi Müller.jpg| mini | right | Bürgermeister Willi Müller 1966-1972]] | |||
* 1811 - 1814 Georg Friedrich Ulrich | |||
* 1815 - 1817 Paulus Büchel | |||
* 1818 - 1820 Peter Roming | |||
* 1821 - 1824 Conrad Fleischmann | |||
* 1825 - 1848 Johann Georg Ulrich | |||
* 1849 - 1860 Johann Jakob Kleinlein | |||
* 1861 - 1866 Michael Ulrich | |||
* 1867 - 1869 Michael Fleischmann | |||
* 1870 - 1875 Georg Friedrich Ulrich | |||
* 1876 - 1881 Georg Kern | |||
* 1882 - 1887 Georg Friedrich Ulrich | |||
* 1888 - 1893 Georg Kern | |||
* 1894 - 1899 Johann Büchel | |||
* 1900 - 1917 Georg Andreas Ulrich <ref>Foto, Unterschrift und Dienstsiegel unter Fotos</ref> | |||
* 1917 - 1918 Georg Müller | |||
* 1919 - 1921 Johann Müller | |||
* 1921 - 1933 Johann Bäuerlein | |||
* 1933 - 1940 Ludwig Aßländer | |||
* 1940 - 1945 [[Hans Herzog]] (kommissarisch) | |||
* 1945 - 1948 Michael Schönleben (Eingesetzter Bürgermeister nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]) | |||
* 1948 - 1966 [[Thomas Kleinlein]] | |||
* 1966 - 1972 [[Willi Müller]] (Letzter Bürgermeister der Gemeinde Stadeln)<ref>Nachlass Georg Mehl</ref> | |||
=== Die Amtskette === | |||
Die massiv silberne Amtskette der Stadelner Bürgermeister war ein Geschenk der Firma [[Dynamit-Nobel]] AG zum Nürnberger Firmenjubiläum [[1965]] und steht auch im Zeichen des Stadelner Wasserrades. Nur sieben Jahre sollte sie ihre Repräsentationsdienste leisten, nach der Eingemeindung wurde sie zum Museumsstück.<ref>In: [[Fürther Nachrichten]] vom 30. Oktober 1996 (Druckausgabe)</ref> | |||
== Denkmalschutz == | == Denkmalschutz == | ||
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* [[Romminggasse 9]] | * [[Romminggasse 9]] | ||
* [[Romminggasse 17a]] | * [[Romminggasse 17a]] | ||
* [[Stadelner Hauptstraße 71 | * [[Stadelner Hauptstraße 71, 73]] | ||
* [[Stadelner Hauptstraße 79]] | * [[Stadelner Hauptstraße 79]] | ||
* [[Theodor-Heuss-Straße (Steinkreuz)]] | * [[Theodor-Heuss-Straße (Steinkreuz)]] | ||
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== Besonderheiten == | == Besonderheiten == | ||
* [[Christuskirche]] | * [[Christuskirche]] | ||
* [[Kirche | * [[Kirche „Heiligste Dreifaltigkeit“]] | ||
* Fachwerkhaus "[[Stadelner Hauptstraße 73 | * Fachwerkhaus "[[Stadelner Hauptstraße 71, 73|Muggenhöferhaus]]" | ||
* Storchenhaus am [[Fischerberg 1]] - erstes Schulgebäude von [[1740]] mit Rad auf dem Dach für [[Storch|Storchennest]] | * Storchenhaus am [[Fischerberg 1]] - erstes Schulgebäude von [[1740]] mit Rad auf dem Dach für [[Storch|Storchennest]] | ||
* [[Sühnekreuz]] in der heutigen [[Theodor-Heuss-Straße]] | * [[Sühnekreuz]] in der heutigen [[Theodor-Heuss-Straße]] | ||
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== Wappen == | == Wappen == | ||
[[Datei:Wappen Stadeln 1961.jpg|mini|Ehemaliges Wappen der Gemeinde Stadeln, 1961 von Paul Linhard entworfen. ]] | [[Datei:Wappen Stadeln 1961.jpg|mini|Ehemaliges Wappen der Gemeinde Stadeln, 1961 von Paul Linhard entworfen. ]] | ||
Stadeln ist eine von zwei ehemaligen Fürther Gemeinden mit einem eigenen Wappen. Das ursprüngliche Wappen der Gemeinde Stadeln wurde vom Stadelner Grafiker Paul Linhard entworfen und wurde 1961 vom Stadelner Gemeinderat zum offiziellen Wappen der Gemeinde gewählt. Es zierte in der unteren linken Hälfte ein [[Schöpfrad]] und in der oberen rechten Hälfte ein [[Wasserturm]]. Getrennt wurden die beiden Elemente von einer welligen Trennlinie, welche die [[Regnitz]] symbolisiert. | Stadeln ist eine von zwei ehemaligen Fürther Gemeinden mit einem eigenen Wappen. Das ursprüngliche Wappen der Gemeinde Stadeln wurde vom Stadelner Grafiker Paul Linhard entworfen und wurde 1961 vom Stadelner Gemeinderat zum offiziellen Wappen der Gemeinde gewählt. Es zierte in der unteren linken Hälfte ein [[Wasserschöpfräder in Fürth|Schöpfrad]] und in der oberen rechten Hälfte ein [[Wasserturm]]. Getrennt wurden die beiden Elemente von einer welligen Trennlinie, welche die [[Regnitz]] symbolisiert. | ||
Hintergrund des Entwurfs waren die entlang der Regnitz stehenden Schöpfräder, die den Wiesengrund prägten. Das neuzeitliche Wahrzeichen der Gemeinde ist mit dem Wasserturm demonstriert. | Hintergrund des Entwurfs waren die entlang der Regnitz stehenden Schöpfräder, die den [[Wiesengrund]] prägten. Das neuzeitliche Wahrzeichen der Gemeinde ist mit dem Wasserturm demonstriert. | ||
[[Datei:Stadeln Wappen 2024.svg|mini|Wappen des Ortsteils Stadeln, wie es von einigen Vereinen, wie dem Vereinskartell Stadeln und dem Stadelner Kärwaverein genutzt wird.]] | [[Datei:Stadeln Wappen 2024.svg|mini|Wappen des Ortsteils Stadeln, wie es von einigen Vereinen, wie dem Vereinskartell Stadeln und dem Stadelner Kärwaverein genutzt wird.]] | ||
Später wurde das Wappen modernisiert und zeigt, wie es heute noch von den Stadelner Vereinen genutzt wird, das Wasserrad im Mittelpunkt mit der, von oben links nach unten rechts verlaufenden, Regnitz. | Später wurde das Wappen modernisiert und zeigt, wie es heute noch von den Stadelner Vereinen genutzt wird, das Wasserrad im Mittelpunkt mit der, von oben links nach unten rechts verlaufenden, Regnitz. | ||
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Heute gibt es, neben anderen, die folgenden Vereine: | Heute gibt es, neben anderen, die folgenden Vereine: | ||
* [http://www.stadeln.net Vereinskartell Stadeln] | * [http://www.stadeln.net Vereinskartell Stadeln] | ||
* [[CVJM Stadeln]] online > [http://www.cvjm-stadeln.de CVJM Stadeln] | * [[CVJM Stadeln]] online > [http://www.cvjm-stadeln.de CVJM Stadeln] | ||
* [https://spring-break-stadeln.de Spring Break Stadeln e. V.] | |||
* [https://spring-break-stadeln.de Spring Break Stadeln e.V.] | |||
* [[FSV Stadeln]] online > [http://www.fsv-stadeln.de FSV Stadeln] | * [[FSV Stadeln]] online > [http://www.fsv-stadeln.de FSV Stadeln] | ||
* [http://www.gesangverein-stadeln.de Gesangverein Stadeln] | * [http://www.gesangverein-stadeln.de Gesangverein Stadeln] | ||
* [http://www.trachtenverein-stadeln.de Heimat- und Volkstrachtenverein Stadeln] | * [http://www.trachtenverein-stadeln.de Heimat- und Volkstrachtenverein Stadeln] | ||
* [http://www.mtv-stadeln.de/index.htm MTV Stadeln] | * [http://www.mtv-stadeln.de/index.htm MTV Stadeln] | ||
* [http://www.franken-online.de/ogv-stadeln/index.html Obst- und Gartenbauverein Stadeln] | * [http://www.franken-online.de/ogv-stadeln/index.html Obst- und Gartenbauverein Stadeln] | ||
* [[Kleintierzuchtverein Fürth-Stadeln e. V.]] | * [[Kleintierzuchtverein Fürth-Stadeln e. V.]] | ||
* [[Siedlerverein]] | * [[Siedlerverein]] | ||
* [http://www.stadelner-kaerwa.de Stadelner Kärwaverein] | * [http://www.stadelner-kaerwa.de Stadelner Kärwaverein] | ||
* Sudetendeutsche Landsmannschaft, Ortsgruppe | * Sudetendeutsche Landsmannschaft, Ortsgruppe | ||
* [http://www.tsg-fuerth.de Tanzsportgemeinschaft Fürth] | * [http://www.tsg-fuerth.de Tanzsportgemeinschaft Fürth] | ||
==Lohbauersche Land-Chronik== | ==Lohbauersche Land-Chronik== | ||
:''Zur selbigen Zeit (etwa 1790) war an der nordöstlichen Seite des Dorfes Stadeln zwischen dem Kalb'schen Acker und der Regnitz ein kleiner Wald von Eichen und Holzapfelbäumen.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 359</ref> | :''Zur selbigen Zeit (etwa 1790) war an der nordöstlichen Seite des Dorfes Stadeln zwischen dem Kalb'schen Acker und der Regnitz ein kleiner Wald von Eichen und Holzapfelbäumen.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 359</ref> | ||
:''[[1846]] ist eine Scheune mit Schupfe im Hofmannsgarten abgebrannt.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 362</ref> | :''[[1846]] ist eine Scheune mit Schupfe im Hofmannsgarten abgebrannt.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 362</ref> | ||
:''[[1855]] brannte das Taglöhnershaus des Gutsbesitzers Gg. Fein ab.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 362</ref> | :''[[1855]] brannte das Taglöhnershaus des Gutsbesitzers Gg. Fein ab.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 362</ref> | ||
:''[[1858]] wurde eine Thurmuhr von [[Thomas Holweg|Th. Holweg]] in Nürnberg um 180 fl. 30 kr. angeschafft, die 3 gußeisernen Gewichte kosteten 17 fl. 20 kr. In diesem Jahre wurde ein Gemeindeacker, das Märterlein genannt, an Maurer Joh. Gulden um 26 fl. verkauft, der ein Haus dort erbaute.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 360</ref> | :''[[1858]] wurde eine Thurmuhr von [[Thomas Holweg|Th. Holweg]] in Nürnberg um 180 fl. 30 kr. angeschafft, die 3 gußeisernen Gewichte kosteten 17 fl. 20 kr. In diesem Jahre wurde ein Gemeindeacker, das Märterlein genannt, an Maurer Joh. Gulden um 26 fl. verkauft, der ein Haus dort erbaute.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 360</ref> | ||
:''[[1870]], 23. Juni früh 10 Uhr, die [[Tabak-Anbau|Wagnersche Zigarrenfabrik]]. Großartiger Brand, demselben fielen noch die Anwesen der Oekonomen Gg. Fischer, Konr. Burkhard und Schmiedmeister Gg. Kleinlein zum Opfer. Die Brandstätte der Fabrik kaufte Oekonom Gg. Friedr. Ullrich und erbaute darauf das jetzige massive Wohnhaus Nr. 27 und eine stattliche Scheune.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 362</ref> | :''[[1870]], 23. Juni früh 10 Uhr, die [[Tabak-Anbau|Wagnersche Zigarrenfabrik]]. Großartiger Brand, demselben fielen noch die Anwesen der Oekonomen Gg. Fischer, Konr. Burkhard und Schmiedmeister Gg. Kleinlein zum Opfer. Die Brandstätte der Fabrik kaufte Oekonom Gg. Friedr. Ullrich und erbaute darauf das jetzige massive Wohnhaus Nr. 27 und eine stattliche Scheune.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 362</ref> | ||
:''[[1874]], 26. April, brannten Nachts die beiden Scheunen der Herren Gg. Friedr. Ullrich und Gg. Heinrich Ullrich ab. Der Verdacht der Brandstiftung fiel auf den sittlich ganz verkommenen Schuhmacher Gg. Wörlein, der häufig Drohungen gegen den damaligen Bürgermeister Gg. Heinrich Ullrich ausstieß. Wegen Mangel an Beweis wurde er wieder aus der Haft entlassen und am 24. Januar [[1882]] von seinem Bruder Gg. Wörlein in Folge eines Streites in seiner Wohnung (Wirthschaft am Kanalhafen) mit einem Beil erschlagen.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 362</ref> | :''[[1874]], 26. April, brannten Nachts die beiden Scheunen der Herren Gg. Friedr. Ullrich und Gg. Heinrich Ullrich ab. Der Verdacht der Brandstiftung fiel auf den sittlich ganz verkommenen Schuhmacher Gg. Wörlein, der häufig Drohungen gegen den damaligen Bürgermeister Gg. Heinrich Ullrich ausstieß. Wegen Mangel an Beweis wurde er wieder aus der Haft entlassen und am 24. Januar [[1882]] von seinem Bruder Gg. Wörlein in Folge eines Streites in seiner Wohnung (Wirthschaft am Kanalhafen) mit einem Beil erschlagen.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 362</ref> | ||
:''[[1876]] Im März brannte das Anwesen des Gg. Kaltenhäußer.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 362</ref> Einführung der Hundesteuer per Stück 6 Mark. 7. August, Peter Wegner todt aus der [[Regnitz]] gezogen.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 360</ref> | :''[[1876]] Im März brannte das Anwesen des Gg. Kaltenhäußer.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 362</ref> Einführung der Hundesteuer per Stück 6 Mark. 7. August, Peter Wegner todt aus der [[Regnitz]] gezogen.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 360</ref> | ||
:''[[1885]] kaufte die hiesige Gemeinde von der Gemeinde [[Ronhof]] den sogenannten [[Wäsig]] um 2 300 M. Die Fläche beträgt 5 Hektar 1 Ar und 20 Quadratmeter. Mit diesem Kauf machte die hiesige Gemeinde ein rentables Geschäft.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 360</ref> | :''[[1885]] kaufte die hiesige Gemeinde von der Gemeinde [[Ronhof]] den sogenannten [[Wäsig]] um 2 300 M. Die Fläche beträgt 5 Hektar 1 Ar und 20 Quadratmeter. Mit diesem Kauf machte die hiesige Gemeinde ein rentables Geschäft.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 360</ref> | ||
:''[[1886]] am [[15. September]] Nachmittags 2 Uhr fand ein furchtbares Gewitter statt. Der schreckliche Sturm trieb in Massen den Staub in die Höhe und verfinsterte den Tag, warf die Fuhren mit Grumet im Regnitzgrund um, der Hagel schlug die Fenster ein. Dies Hagelwetter war das erste bedeutende seit dem Jahre [[1802]].''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 360</ref> | :''[[1886]] am [[15. September]] Nachmittags 2 Uhr fand ein furchtbares Gewitter statt. Der schreckliche Sturm trieb in Massen den Staub in die Höhe und verfinsterte den Tag, warf die Fuhren mit Grumet im Regnitzgrund um, der Hagel schlug die Fenster ein. Dies Hagelwetter war das erste bedeutende seit dem Jahre [[1802]].''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 360</ref> | ||
:''ca. [[1891]]: Mit dem Fortkommen der Friedensbäume hat Stadeln kein Glück, denn die bei den Eichen verdarben, ebenso dann die vor dem Pröschel'schen, nun Ramsteck'schen Gasthause gepflanzte Friedenslinde. Nun soll im kommenden Frühjahr ein neuer Friedensbaum gepflanzt werden, welchem wir ein besseres Gedeihen wünschen.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 364</ref> | :''ca. [[1891]]: Mit dem Fortkommen der Friedensbäume hat Stadeln kein Glück, denn die bei den Eichen verdarben, ebenso dann die vor dem Pröschel'schen, nun Ramsteck'schen Gasthause gepflanzte Friedenslinde. Nun soll im kommenden Frühjahr ein neuer Friedensbaum gepflanzt werden, welchem wir ein besseres Gedeihen wünschen.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 364</ref> | ||
:''[[1894]] am 28. Mai wurde das Wohnhaus des Oekonomen Förtner in Manhof [sic] eingeäschert.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 362</ref> | :''[[1894]] am 28. Mai wurde das Wohnhaus des Oekonomen Förtner in Manhof [sic] eingeäschert.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 362</ref> | ||
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== Lokalberichterstattung == | == Lokalberichterstattung == | ||
* Volker Dittmar, Thomas Scherer, Mario Kreß, Harald Hoffmann: ''700 Jahre Stadeln''. In: Sonderbeilage der [[Fürther Nachrichten]] vom 18. April 1996 | |||
* Volker Dittmar, Thomas Scherer, Mario Kreß, Harald Hoffmann: ''700 Jahre Stadeln''. In Sonderbeilage der [[Fürther Nachrichten]] vom 18. April 1996 | * ''Die Stadelner Geschichte ins Bild gesetzt'': der Mannhofer Hobbyhistoriker Georg Mehl hat 200 alte und neuzeitliche Fotografien für eine Sonderschau im Gemeindesaal der [[Christuskirche]] auf Plakatwänden am 1. und 3. November zusammen gestellt. In: Fürther Nachrichten vom 23. Oktober 1996 (Druckausgabe) | ||
* Volker Dittmar: ''Stadeln für Kenner.'' Reizvolle Ausstellung zur 700jährigen Ortsgeschichte. In: Fürther Nachrichten vom 30. Oktober 1996 (Druckausgabe) | |||
* ''Die Stadelner Geschichte ins Bild gesetzt'': der Mannhofer Hobbyhistoriker Georg Mehl hat 200 alte und neuzeitliche Fotografien für eine Sonderschau im Gemeindesaal der [[Christuskirche]] auf Plakatwänden am 1. und 3. November zusammen gestellt. In: | * Wolfgang Händel: ''Autozulieferer kehrt Fürth den Rücken''. In: Fürther Nachrichten vom 11. Juni 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/autozulieferer-kehrt-furth-den-rucken-1.788571 online] | ||
* Bernd Noack: ''Ein Dorf verschwand''. In: Fürther Nachrichten vom 9. Mai 2012 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/ein-dorf-verschwand-1.2059048 online] | |||
* Volker Dittmar: ''Stadeln für Kenner.'' Reizvolle Ausstellung zur 700jährigen Ortsgeschichte. In: | * Johannes Alles: ''Als die Kleeblattstadt sich Richtung Norden fraß''. In: Fürther Nachrichten vom 10. Juli 2012 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/als-die-kleeblattstadt-sich-richtung-norden-frass-1.2195953 online] | ||
* Wolfgang Händel: ''Autozulieferer kehrt Fürth den Rücken''. In: | |||
* Bernd Noack: ''Ein Dorf verschwand''. In: | |||
* Johannes Alles: ''Als die Kleeblattstadt sich Richtung Norden fraß''. In: | |||
* ''In Stadeln wächst ein fast komplett neuer Wald empor''. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 22 vom 2. Dezember 2020, S. 1 – [http://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2020/SZ_22_20.pdf PDF-Datei] | * ''In Stadeln wächst ein fast komplett neuer Wald empor''. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 22 vom 2. Dezember 2020, S. 1 – [http://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2020/SZ_22_20.pdf PDF-Datei] | ||
* hän/al: ''Aufwendiger Straßenumbau in Stadeln steht an''. In: Fürther Nachrichten vom 26. Juni 2025 (Druckausgabe) | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
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* [[Christuskirche]] | * [[Christuskirche]] | ||
* [[CVJM Stadeln]] | * [[CVJM Stadeln]] | ||
* [[Kirche | * [[Kirche „Heiligste Dreifaltigkeit“]] | ||
* [[Stadelner Rathaus]] / [[Bürgeramt Nord]] | * [[Stadelner Rathaus]] / [[Bürgeramt Nord]] | ||
* [[Gewo Stadeln]] | * [[Gewo Stadeln]] | ||
* [[Gemeinschaftsschule Stadeln]] | * [[Gemeinschaftsschule Stadeln]] | ||
* [[Gartenbau-Siedlung]] | * [[Gartenbau-Siedlung]] | ||
* [[Siedlung Neue Heimat]] an der Waldschänke | * [[Siedlung Neue Heimat]] an der Waldschänke | ||
* [[Bahnhof Vach]] | * [[Bahnhof Vach]] | ||
* [[ | * [[Heimatvertriebene]] | ||
* [[ | * [[Wasserschöpfräder in Fürth]] | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [[wikipedia:Stadeln (Fürth)|Stadeln (Fürth)]] ''(Wikipedia)'' | |||
* [[wikipedia:Stadeln (Fürth)|Stadeln]] | * [[wikipedia:Liste der Baudenkmäler in Fürth-Stadeln|Liste der Baudenkmäler in Fürth-Stadeln]] ''(Wikipedia)'' | ||
* Johann Kaspar Bundschuh: Stadeln. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 392 ([http://vb.uni-wuerzburg.de/ub/52rp323a_137873007/pages/52rp323a5_137874751/201.html Digitalisat]). | |||
* Liste der Baudenkmäler in Fürth - Stadeln - [http:// | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
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