Kronacher Bunker: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Gebäude
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|Bild=Kronacher Bunker Dez 2019 1.jpg
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|Gebaeude=Kronacher Bunker
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|GebaeudeBesteht=Ja
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Während die Stadt Fürth 18.000 DM für die Instandsetzung und Einrichtung bereitstellen musste. Jede Wohnung, weiß getüncht, ist mit einem Herd, neuen elektrischen Leitungen  und einem Spülklosett ausgestattet. Ein Wasseranschluss pro Stockwerk ist vorhanden. Als zentrale Heizung war ein Exhaustor im Keller mit dem Warmlufttransport in jede Wohnung im Einsatz. Im Sommer wurde mit dem gleichen Ventilator Frischluft in das Gebäude geblasen.
Während die Stadt Fürth 18.000 DM für die Instandsetzung und Einrichtung bereitstellen musste. Jede Wohnung, weiß getüncht, ist mit einem Herd, neuen elektrischen Leitungen  und einem Spülklosett ausgestattet. Ein Wasseranschluss pro Stockwerk ist vorhanden. Als zentrale Heizung war ein Exhaustor im Keller mit dem Warmlufttransport in jede Wohnung im Einsatz. Im Sommer wurde mit dem gleichen Ventilator Frischluft in das Gebäude geblasen.


Weitgehend unbekannt ist, dass die zwei Kamine auf dem Dach des Bunkers sogenannte "Mimikry-Kamine" sind. Sie sind die Ummantelung von Mobilfunkantennen. Siehe auch Lokalberichterstattung von Volker Dittmar aus 2013
Weitgehend unbekannt ist, dass die zwei Kamine auf dem Dach des Bunkers sogenannte "Mimikry-Kamine" sind. Sie sind die Ummantelung von Mobilfunkantennen.<ref>Volker Dittmar: Versteckten Strahlenquellen auf der Spur. In: Fürther Nachrichten vom 09. April 2013</ref>


== Kalter Krieg ==
== Kalter Krieg ==
Mit dem Einsetzen des sog. Kalten Krieges begann die nächste Phase des Kronacher Bunkers. Er wurde zwischen [[1969]] und [[1971]] als Atomschutzbunker umgebaut bzw. instand gesetzt. Hierzu wurden Überdruckventile eingebaut, die Schleusen verstärkt und mit neuen Türen versehen, ein Notstromaggregat installiert, sowie Sand- und Luftfilter eingebaut. Die Möblierung wurde weitestgehend ausgetauscht und die Innenräume neu gestrichen - der Bunker wurde für insgesamt 901 Personen geplant. Seit dieser Zeit unterstand der Bunker dem Zivilen Luft- und Katastrophenschutz des Bundes und wurde bis [[2007]] als Bunker betrieben. Erst [[2007]] wurde der Bunker aus der Zivilschutzbindung entlassen - und stand zunächst über die Bundesimmobilienverwaltung zum Kauf an. Da sich kein passender Käufer fand, entschied sich die Stadt zum Erwerb des Gebäudes samt Grundstück - zumal sich auf dem Grundstück eine Trafostation der [[Infra]] und ein Notwasserbrunnen der Stadt Fürth befand.  
Mit dem Einsetzen des sog. Kalten Krieges begann die nächste Phase des Kronacher Bunkers. Er wurde zwischen [[1969]] und [[1971]] als Atomschutzbunker umgebaut bzw. instand gesetzt. Hierzu wurden Überdruckventile eingebaut, die Schleusen verstärkt und mit neuen Türen versehen, ein Notstromaggregat installiert, sowie Sand- und Luftfilter eingebaut. Die Möblierung wurde weitestgehend ausgetauscht und die Innenräume neu gestrichen - der Bunker wurde für insgesamt 901 Personen geplant. Seit dieser Zeit unterstand der Bunker dem Zivilen Luft- und Katastrophenschutz des Bundes und wurde bis [[2007]] als Bunker betrieben. Erst [[2007]] wurde der Bunker aus der Zivilschutzbindung entlassen - und stand zunächst über die Bundesimmobilienverwaltung zum Kauf an. Da sich kein passender Käufer fand, entschied sich die Stadt zum Erwerb des Gebäudes samt Grundstück - zumal sich auf dem Grundstück eine Trafostation der [[Infra]] und ein Notwasserbrunnen der Stadt Fürth befand.  


Seit Ende der 2000er Jahre steht der Bunker unter Denkmalschutz.
Seit Ende der 2000er Jahre steht der Bunker unter Denkmalschutz. Das Satteldach, dass primär eigentlich nur zu Tarnungszwecken errichtet wurde, blieb somit erhalten. Der Zugang zum Dach erfolgt nicht direkt durch den Bunker, sondern durch einen Anbau am Gebäude. Unter dem Satteldach befinden sich mehrere Mobilfunkantennen zur Verstärkung des Telefonfunknetzwerkes.
 
Des Weiteren besitzt der Kronacher Bunker als einziger Bunker im Stadtgebiet über einen eigenen Notwasserbrunnen. Dieser wird durch die infra fuerth bis dato betrieben und gewartet.


== Fanbunker ==
== Fanbunker ==
Der Bunker wurde von der Stadt Fürth Anfang Dezember [[2019]] an die [[Sportfreunde Ronhof]] verpachtet. Die Sportfreunde nutzen das Gebäude seitdem als Fanquartier mit Kneipen- und Lagerräumen. Hierzu mussten zuerst in den Obergeschossen sechs Fenster aus den 2 Meter dicken Außenmauern herausgeschnitten werden, sodass eine aktive Belüftung der Räumlichkeiten möglich wurde. Die geviertelten Fensterblöcke wurden als Sitzgelegenheiten im Garten verwendet. Insgesamt schafften Helfer 110 Tonnen Bauschutt aus dem Gebäude.  
Der Bunker wurde von der Stadt Fürth Anfang Dezember [[2019]] an die [[Sportfreunde Ronhof]] verpachtet. Die Sportfreunde nutzen das Gebäude seitdem als Fanquartier mit Kneipen- und Lagerräumen. Hierzu mussten zuerst in den Obergeschossen sechs Fenster aus den 2 Meter dicken Außenmauern herausgeschnitten werden, sodass eine aktive Belüftung der Räumlichkeiten möglich wurde. Die geviertelten Fensterblöcke wurden als Sitzgelegenheiten im Garten verwendet. Insgesamt schafften Helfer 110 Tonnen Bauschutt aus dem Gebäude.  
[[Datei:Kronacher Bunker Jan Führungen 2020.jpg|mini|rechts|Sonderführungen am 2. Jan. 2020]] Im Obergeschoß richteten die Fans die ''Sportfreunde Kneipe'' ein, in der mit viel Liebe zum Detail Bilder, Schals und Kunstwerke aus der Geschichte der [[SpVgg Greuther Fürth]] präsentiert werden. Der 1. Vorstand der Sportfreunde, Dieter Wirth, baute auch die alte Anzeigetafel aus dem [[Sportpark Ronhof|Ronhof]] nach, damit Besucher eine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen können.<ref>Michael Fischer: ''Ein Ort voller Erinnerungen''. In: Fürther Nachrichten von 12. Juli 2021, S. 31</ref>
[[Datei:Kronacher Bunker Jan Führungen 2020.jpg|mini|rechts|Sonderführungen am 2. Jan. 2020]] Im Obergeschoß richteten die Fans die ''Sportfreunde Kneipe'' ein, in der mit viel Liebe zum Detail Bilder, Schals und Kunstwerke aus der Geschichte der [[SpVgg Fürth]] präsentiert werden. Der 1. Vorstand der Sportfreunde, Dieter Wirth, baute auch die alte Anzeigetafel aus dem [[Sportpark Ronhof|Ronhof]] nach, damit Besucher eine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen können.<ref>Michael Fischer: ''Ein Ort voller Erinnerungen''. In: Fürther Nachrichten von 12. Juli 2021, S. 31</ref>
Im Erdgeschoss blieb der Bunker größtenteils in seinem ursprünglichen Zustand und - in einer Kooperation mit dem [[Untergrund Fürth e. V.]] - wird als musealer Raum für Führungen und Ausstellung genutzt. Am [[2. Januar]] [[2020]] wurde der Bunker erstmals für eine breite Öffentlichkeit durch den Verein [[Untergrund Fürth  e. V.|Untergrund Fürth]] geöffnet. In mehreren Führungen konnten ganztägig weit über 400 Personen durch den Bunker geführt werden.
Im Erdgeschoss blieb der Bunker größtenteils in seinem ursprünglichen Zustand und - in einer Kooperation mit dem [[Untergrund Fürth e. V.]] - wird als musealer Raum für Führungen und Ausstellung genutzt. Am [[2. Januar]] [[2020]] wurde der Bunker erstmals für eine breite Öffentlichkeit durch den Verein [[Untergrund Fürth  e. V.|Untergrund Fürth]] geöffnet. In mehreren Führungen konnten ganztägig weit über 400 Personen durch den Bunker geführt werden.


Im März [[2023]] wurde der Bunker durch die Regierung von Mittelfranken als eines von 32 ausgezeichneten Denkmalprojekte prämiert.
Im März [[2023]] wurde der Bunker durch die Regierung von Mittelfranken als eines von 32 ausgezeichneten Denkmalprojekte prämiert.
Nach dem Heimspiel der [[Spielvereinigung Greuther Fürth]] gegen Hannover 96 am [[15. Dezember]] [[2024]] kam es nach Angaben der Polizei zu einem Zwischenfall. Mehrere zunächst unbekannte Personen griffen ein Mitglied des Ordnungsdiensts an und verletzten diesen schwer. Die vermutlichen Täter flüchteten anschließend in Richtung des nahen Fanbunkers. Im Rahmen der intensiven Ermittlungen der Nürnberger Kriminalpolizei wurde am [[25. März]] [[2025]] unter anderem dieser Fürther Fanbunker durchsucht. Hierbei stellten die Polizisten wichtige Beweismittel sicher und nahmen vier Tatverdächtige im Alter von 23, 27, 29 und 32 Jahren vorläufig fest.<ref>Claudia Ziob: ''Razzia bei Kleeblatt-Fans: Fanbunker in Fürth durchsucht - Polizei nennt neue Details'' In: nordbayern.de NN+ vom 25. März 2025</ref>


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
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* Florian Rasp: ''Projekt Fanbunker im Endspurt''. In: Fürther Nachrichten von 14. Oktober 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Sportfreunde Ronhof: Endspurt für das Projekt Fanbunker''. In: nordbayern.de vom 16. Oktober 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10512821 online]
* Florian Rasp: ''Projekt Fanbunker im Endspurt''. In: Fürther Nachrichten von 14. Oktober 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Sportfreunde Ronhof: Endspurt für das Projekt Fanbunker''. In: nordbayern.de vom 16. Oktober 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10512821 online]
* Michael Fischer: ''Ein Ort voller Erinnerungen''. In: Fürther Nachrichten von 12. Juli 2021, S. 31 (Druckausgabe)
* Michael Fischer: ''Ein Ort voller Erinnerungen''. In: Fürther Nachrichten von 12. Juli 2021, S. 31 (Druckausgabe)
* Claudia Ziob: ''Razzia bei Kleeblatt-Fans: Fanbunker in Fürth durchsucht - Polizei nennt neue Details'' In: nordbayern.de NN+ vom 25. März 2025 - [https://www.nn.de/1.14629450 online (Bezahlschranke)]
* czi: ''Razzia im Fanbunker Ronhof''. In: Fürther Nachrichten vom 27. März 2025 (Druckausgabe)
* Claudia Ziob: ''Razzia bei SpVgg-Fans: Polizei nennt neue Details''. In: Fürther Nachrichten vom 28. März 2025 (Druckausgabe)


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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