Hardhöhe: Unterschied zwischen den Versionen

→‎Wirtschaft: aktualisiert
(→‎Lokalberichterstattung: FN-Bericht vom 19.12.2024 erg.)
(→‎Wirtschaft: aktualisiert)
 
(25 dazwischenliegende Versionen von 8 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Karte|lat=49.48086|lon=10.95665|zoom=14}}
{{Stadtteil
Die '''Hardhöhe''' ist ein Stadtteil im Westen der Stadt [[Fürth]] mit etwa 15.000 Einwohnern. Der Stadtteil ist im Osten durch die [[Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg]] und im Süden durch die [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg]] begrenzt, im Westen durch die [[Hafenstraße]] bzw. den [[Main-Donau-Kanal]] und im Norden durch die [[Bundesstraße 8|Würzburger Straße]].
|Bild=Trabantenstadt Hardhöhe.jpg
|Eingemeindungsdatum=1901
|Erschließungsdatum=1907
|Ehemals=Nein
|PLZ=90766
|Stadtbezirk=Stadtbezirk West
|StatistischerBezirk=11
|StatistischerDistrikt=110; 111; 112
|Fläche=2
|Bevölkerung=8500
|Haushalte=4400
|Bemerkung=Stand 2021. Quelle: Stadt Nürnberg - Amt für Stadtforschung und Statistik: [[Statistisches Jahrbuch]] 2022
}}
Die '''Hardhöhe''' ist ein [[Stadtteil]] im Westen der Stadt [[Fürth]] mit etwa 8.600 Einwohnern.<ref>Bezirksdatenblatt Fürth 2021 - [https://dokumente.nuernberg.de/statistik/Bezirksdatenblatt/fue/2021/bezirksdatenblatt_fue_2021_11.pdf online abrufbar]</ref> Der Stadtteil ist im Osten durch die [[Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg]] und im Süden durch die [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg]] begrenzt, im Westen durch die [[Hafenstraße]] bzw. den [[Main-Donau-Kanal]] und im Norden durch die [[Bundesstraße 8|Würzburger Straße]].
 
In [[Stadeln]] gab es bis zur Eingemeindung am [[5. Oktober]] [[1972]] nach Fürth auch eine Straße ''Auf der Hard'', die dann in ''[[Stadelner Hard]]'' umbenannt wurde.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Zeile 18: Zeile 33:


=== Hardsiedlung ===
=== Hardsiedlung ===
[[Datei:Flugplatzbahn 001.jpg|mini|right|Häuser der Hardsiedlung an der [[Flugplatzbahn]]trasse]]
{{ Karte
| headline=Hardsiedlung <sub>(ungefähre Fläche)</sub>
| geojson=Hardsiedlung
| zoom=13
}}
[[Datei:Flugplatzbahn 001.jpg|mini|left|Häuser der Hardsiedlung an der [[Flugplatzbahn]]trasse]]
Schon 1904 wurde ein erster Bebauungsplan für die Hardhöhe ausgearbeitet und genehmigt, kam aber wegen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]es nicht zur Ausführung. 1933/34 entstand die erste "Kleinsiedlung Harder Höhe" mit 114 Siedlerstellen (heute Allensteiner-, Mottlau-, Insterburger-, Hard- und Olivaer Straße) als [[wikipedia:Reichsheimstätte|Reichsheimstätte]]. Die Errichtung von Eigenheimsiedlungen für Arbeiter diente der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] „zur Entproletarisierung des schaffenden Volkes“. 1935 begann der Bau des 2. Bauabschnitts im Bereich der Zoppoter Straße (1 - 31), Tilsiter Straße (4 - 12, 5 - 19) Hardstraße (117 - 119) und Breslauer Straße (83 - 85). Die [[Marienburger Straße]] wurde erst nach dem Krieg beim Bau des Stadtteils Hardhöhe bebaut. Neben der „Waggon“ entstand zwischen 1937 und 1939 noch eine weitere Siedlung („Volkswohnsiedlung Wehlauer Straße“).<ref>[[Die Fürther Hardhöhe (Buch)]], S. 25 ff.</ref>
Schon 1904 wurde ein erster Bebauungsplan für die Hardhöhe ausgearbeitet und genehmigt, kam aber wegen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]es nicht zur Ausführung. 1933/34 entstand die erste "Kleinsiedlung Harder Höhe" mit 114 Siedlerstellen (heute Allensteiner-, Mottlau-, Insterburger-, Hard- und Olivaer Straße) als [[wikipedia:Reichsheimstätte|Reichsheimstätte]]. Die Errichtung von Eigenheimsiedlungen für Arbeiter diente der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] „zur Entproletarisierung des schaffenden Volkes“. 1935 begann der Bau des 2. Bauabschnitts im Bereich der Zoppoter Straße (1 - 31), Tilsiter Straße (4 - 12, 5 - 19) Hardstraße (117 - 119) und Breslauer Straße (83 - 85). Die [[Marienburger Straße]] wurde erst nach dem Krieg beim Bau des Stadtteils Hardhöhe bebaut. Neben der „Waggon“ entstand zwischen 1937 und 1939 noch eine weitere Siedlung („Volkswohnsiedlung Wehlauer Straße“).<ref>[[Die Fürther Hardhöhe (Buch)]], S. 25 ff.</ref>


Zeile 32: Zeile 52:
<br clear="all" /> Auch im November 2021 muss eine 225-Kilo-Bombe in der [[Siemensstraße]] entschärft werden.
<br clear="all" /> Auch im November 2021 muss eine 225-Kilo-Bombe in der [[Siemensstraße]] entschärft werden.


=== Industrieflughafen ===
=== [[Industrieflughafen Fürth]] ===
[[Datei:Industrieflughafen A0726.jpg|mini|right|Flugbetrieb am Industrieflughafen, um 1953]]
[[Datei:Industrieflughafen A0726.jpg|mini|right|Flugbetrieb am Industrieflughafen, um 1953]]
Weil der Nürnberger Flughafen am Marienberg im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört worden war, wurde die Startbahn des ehemaligen Werkflugplatzes als [[Industrieflughafen_Fürth|provisorischer Flughafen]] eingerichtet. Er wurde bis zum [[6. April]] [[1955]] genutzt, dann war der neue Flughafen an seinem heutigen Standort im [[Knoblauchsland]] fertig.
Weil der Nürnberger Flughafen am Marienberg im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört worden war, wurde die Startbahn des ehemaligen Werkflugplatzes als [[Industrieflughafen_Fürth|provisorischer Flughafen]] eingerichtet. Er wurde bis zum [[6. April]] [[1955]] genutzt, dann war der neue Flughafen an seinem heutigen Standort im [[Knoblauchsland]] fertig.
Wenige Gebäude des alten Flughafens kann man noch auf der Hardhöhe finden, beispielsweise das Gebäude eines Möbelhauses an der Hardstraße. Auch ein Teil der Start- und Landebahn wurde als Grünfläche zwischen der Volta- und Gaußstraße erhalten.
Wenige Gebäude des alten Flughafens kann man noch auf der Hardhöhe finden, beispielsweise das Gebäude eines Möbelhauses an der Hardstraße. Auch ein Teil der Start- und Landebahn wurde als Grünfläche zwischen der Volta- und Gaußstraße erhalten.
<br clear="all" />
<br clear="all" />
=== Stadtteil Hardhöhe ===
=== Stadtteil Hardhöhe ===
[[Datei:Flughafensiedlung.jpg|mini|left|Postkarte der neu entstandenen Siedlung, damals noch unter dem Namen "Flugplatzsiedlung"]]
[[Datei:Flughafensiedlung.jpg|mini|left|Postkarte der neu entstandenen Siedlung, damals noch unter dem Namen "Flugplatzsiedlung"]]
Zeile 66: Zeile 87:
Über die Stiftungsstraße, die [[Hardstraße]] und die [[Soldnerstraße]] sollte die Hardhöhe mit der [[Straßenbahn]] von der [[Billinganlage]] aus erschlossen werden. Die tropfenförmige Fläche zwischen [[Soldnerstraße|Soldner-]], [[Voltastraße|Volta-]] und [[Gaußstraße]] sollte eine Wendeschleife aufnehmen. Am [[2. Mai]] [[1961]] wurde die [[Buslinien#Ehemalige_Linien|Omnibuslinie 76]] (später Nummer [[Buslinie 176|176]]) als Provisorium bis zur Errichtung der Straßenbahnstrecke eingerichtet. Der Fahrplantakt war mit dem der Straßenbahn abgestimmt. Im Berufsverkehr fuhr der Bus alle fünf Minuten. Die Straßenbahnverlängerung wurde aber nie realisiert. Im Osten war der Stadtteil noch an die Buslinie [[Buslinien#Ehemalige_Linien|74]] nach Oberfürberg angeschlossen. Nach der Stilllegung der Straßenbahn in Fürth 1981 wurden die Buslinien bis zur jeweiligen Endhaltestelle der U-Bahn verlängert.<br>  
Über die Stiftungsstraße, die [[Hardstraße]] und die [[Soldnerstraße]] sollte die Hardhöhe mit der [[Straßenbahn]] von der [[Billinganlage]] aus erschlossen werden. Die tropfenförmige Fläche zwischen [[Soldnerstraße|Soldner-]], [[Voltastraße|Volta-]] und [[Gaußstraße]] sollte eine Wendeschleife aufnehmen. Am [[2. Mai]] [[1961]] wurde die [[Buslinien#Ehemalige_Linien|Omnibuslinie 76]] (später Nummer [[Buslinie 176|176]]) als Provisorium bis zur Errichtung der Straßenbahnstrecke eingerichtet. Der Fahrplantakt war mit dem der Straßenbahn abgestimmt. Im Berufsverkehr fuhr der Bus alle fünf Minuten. Die Straßenbahnverlängerung wurde aber nie realisiert. Im Osten war der Stadtteil noch an die Buslinie [[Buslinien#Ehemalige_Linien|74]] nach Oberfürberg angeschlossen. Nach der Stilllegung der Straßenbahn in Fürth 1981 wurden die Buslinien bis zur jeweiligen Endhaltestelle der U-Bahn verlängert.<br>  
Seit dem [[8. Dezember]] [[2007]] erschließt die [[U-Bahn|U-Bahnlinie]] ''U1'' den Stadtteil mit dem U-Bahnhof ''[[U-Bahnhof Hardhöhe|Hardhöhe]]''. Damit ist der bevölkerungsreiche Stadtteil optimal mit der Fürther Innenstadt, aber auch mit Nürnberg und dem gesamten Verkehrsnetz des Ballungsraumes verbunden. In Nord-Süd-Richtung verkehrt seitdem die Buslinie 171 in die benachbarten Stadtteile.<br>  
Seit dem [[8. Dezember]] [[2007]] erschließt die [[U-Bahn|U-Bahnlinie]] ''U1'' den Stadtteil mit dem U-Bahnhof ''[[U-Bahnhof Hardhöhe|Hardhöhe]]''. Damit ist der bevölkerungsreiche Stadtteil optimal mit der Fürther Innenstadt, aber auch mit Nürnberg und dem gesamten Verkehrsnetz des Ballungsraumes verbunden. In Nord-Süd-Richtung verkehrt seitdem die Buslinie 171 in die benachbarten Stadtteile.<br>  
An der Würzburger Straße halten Linienbusse des [[Omnibusverkehr Franken|OVF]], die über [[Seukendorf]] nach [[Veitsbronn]] fahren. Außerdem ist die Hardhöhe schon seit dem Bau der Bahnlinien nach Würzburg und Bamberg über den Haltepunkt Fürth-[[Unterfürberg]] an die [[R-Bahn Nürnberg#R1|R1]] nach Nürnberg und Neustadt an der Aisch und über den Haltepunkt Fürth-[[Unterfarrnbach]] an die [[R-Bahn Nürnberg#R2|R2]], ab Dezember 2010 an die [[S-Bahn]] in Richtung [[Erlangen]]/Bamberg bzw. Nürnberg/Lauf/Hersbruck angeschlossen.
An der Würzburger Straße halten Linienbusse von Lyst Reisen, die über [[Seukendorf]] nach [[Veitsbronn]] fahren. Außerdem ist die Hardhöhe schon seit dem Bau der Bahnlinien nach Würzburg und Bamberg über den Haltepunkt Fürth-[[Unterfürberg]] an die S6 nach Nürnberg und Neustadt an der Aisch und über den Haltepunkt Fürth-Klinikum an die [[S-Bahn]] in Richtung [[Erlangen]]/Bamberg bzw. Nürnberg/Feucht/Neumarkt angeschlossen.


===Fahrradverkehr===
===Fahrradverkehr===
Zeile 94: Zeile 115:
===Soziales Leben===
===Soziales Leben===
Als junger Stadtteil fehlt der Hardhöhe eine gewachsene Vereinskultur, es gibt keinen Stadtteil-Sportverein, keine kulturellen Vereine, keine freiwillige Feuerwehr. Nur die Kirchengemeinden bieten verschiedene Gruppen und Arbeitskreise an, die Arbeiterwohlfahrt betreibt einen Seniorentreff, das Jugendhaus bietet Kindern und Jugendlichen ein reiches Programm. Einen wichtigen Beitrag zum Entstehen einer Stadtteil-Identität leisten die Kindergärten und Schulen, u. a. mit ihren Sommerfesten. Spezielle Vereine sind der Siedlerverein Hard, die Kleingartenvereine und die Fördervereine für die Schulen. Politisch gilt der Stadtteil als Hochburg der SPD.<ref>Portal Stadt Fürth: [https://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/dokumente/wahl/AuswertungenStadtratswahl2014.pdf Ergebnisse der Stadtratswahl 2014], Seiten 50, 58, 65 </ref> <br>
Als junger Stadtteil fehlt der Hardhöhe eine gewachsene Vereinskultur, es gibt keinen Stadtteil-Sportverein, keine kulturellen Vereine, keine freiwillige Feuerwehr. Nur die Kirchengemeinden bieten verschiedene Gruppen und Arbeitskreise an, die Arbeiterwohlfahrt betreibt einen Seniorentreff, das Jugendhaus bietet Kindern und Jugendlichen ein reiches Programm. Einen wichtigen Beitrag zum Entstehen einer Stadtteil-Identität leisten die Kindergärten und Schulen, u. a. mit ihren Sommerfesten. Spezielle Vereine sind der Siedlerverein Hard, die Kleingartenvereine und die Fördervereine für die Schulen. Politisch gilt der Stadtteil als Hochburg der SPD.<ref>Portal Stadt Fürth: [https://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/dokumente/wahl/AuswertungenStadtratswahl2014.pdf Ergebnisse der Stadtratswahl 2014], Seiten 50, 58, 65 </ref> <br>
Für Familien mit Kindern ist die Hardhöhe mit 3 Kindergärten, Hort und Krippe, [[Grund- und Mittelschule Soldnerstraße]], Spielplätzen, Bolzplätzen und Jugendhaus ein gutes Wohngebiet.  Aber nach 50 Jahren ist der Anteil an Senioren hoch. Dies veranlasste die Stadtverwaltung 2014 zu einem Projekt „Lokales Konzept zur selbständigen Lebensführung im Alter“.<ref>Refarat IV für Soziale, Jugend und Kultur, März 2014, mit Unterstützung durch das Bundesprogramm „Anlaufstellen für ältere Menschen“, mit Workshops und Befragungen</ref> Vermisst wurden ein Ansprechpartner vor Ort (Kümmerer) und ein öffentlicher Stadtteiltreffpunkt. Die Planungen für die Umsetzung der Ergebnisse laufen noch, ein Ergebnis des Projekts ist seit Oktober 2015 die Stelle einer Stadtteilbeauftragten mit Stadtteilbüro.
Für Familien mit Kindern ist die Hardhöhe mit 3 Kindergärten, Hort und Krippe, [[Grund- und Mittelschule Soldnerstraße]], Spielplätzen, Bolzplätzen und Jugendhaus ein gutes Wohngebiet.  Aber nach 50 Jahren ist der Anteil an Senioren hoch. Dies veranlasste die Stadtverwaltung 2014 zu einem Projekt „Lokales Konzept zur selbständigen Lebensführung im Alter“.<ref>Referat IV für Soziales, Jugend und Kultur, März 2014, mit Unterstützung durch das Bundesprogramm „Anlaufstellen für ältere Menschen“, mit Workshops und Befragungen</ref> Vermisst wurden ein Ansprechpartner vor Ort (Kümmerer) und ein öffentlicher Stadtteiltreffpunkt. Die Planungen für die Umsetzung der Ergebnisse laufen noch, ein Ergebnis des Projekts ist seit Oktober 2015 die Stelle einer Stadtteilbeauftragten mit Stadtteilbüro. 2024 übernahm die auf der Hardhöhe ansässige Firma [[Siemens]] eine Patenschaft für den Stadtteil. Das Unternehmen kooperiert dabei mit dem Amt für Soziales, Jugend und Kultur der Stadt Fürth und dem Büro für koordinierte Stadtteilnetzwerke. Es unterstützt verschiedene Projekte mit dem Ziel, soziale Teilhabe, Bildung, Begegnung, Nachhaltigkeit und Armutsprävention zu fördern. Neben finanzieller Unterstützung durch das Unternehmen zeigen Siemens-Mitarbeiter auch persönliches soziales Engagement.<ref>''Hardhöhe bekommt finanzstarken Paten''. In: Fürther Nachrichten vom 19. Dezember 2024</ref>


===Stadtverein Hardhöhe===
===Stadtverein Hardhöhe===
[[Datei:Stadtverein Fürth Nachrichtenblatt 1 2 1977.jpg|mini|right|Nachrichtenblatt des Stadtvereins Fürth Hardhöhe, Ausgabe 1/2 1977]]
Siehe [[Stadtverein Fürth e. V. Hardhöhe]]
Um für die Interessen des  neuen Stadtteils und seiner Bewohner einzutreten wurde am 24. Mai 1964 der „Stadtverein ehem. Flughafen e. V.“ gegründet, später umbenannt in „Stadtverein Hardhöhe“.<ref> Roschmann, Sponsel, Jesussek: Die Fürther Hardhöhe, Städtebilder Verlag, 1999, Seite 115</ref> Er war überparteiliches Sprachrohr gegenüber der Stadt und setzte sich für die Gestaltung des Wohngebiets ein. Die erste wichtige Aufgabe war die Findung eines Namens für den Stadtteil, der anfangs noch als Flughafen-Siedlung firmierte. Eine Befragung wurde organisiert, am Ende sprach sich in einer Bürgerversammlung die Mehrheit für „Hardhöhe“ aus. Der Verein wuchs schnell und hatte 1970 rund 5.000 Mitglieder.<ref>Fürther Nachrichten vom 28.12.1970</ref> In einem eigenen Nachrichtenblatt, das kostenlos verteilt wurde, hat der Verein aktuelle Stadtteilthemen diskutiert und Vorschläge der Bewohner aufgegriffen. Über 29 Jahre war der Vorsitzende Albrecht Dörfler die treibende Kraft des Vereins. <br>
Um das Zusammengehörigkeitsgefühl im Wohngebiet zu fördern, wurde 1965 ein Sommerfest durchgeführt, das sich in den folgenden Jahren schnell zu einem der großen [[Hardkärwa |Stadtteilfeste]] in Fürth entwickelte. Ein unerfüllter Wunsch blieb aber die Forderung nach einem Gemeinschaftshaus. Nach 1993 wurde es ruhig in dem Stadtverein, seit der Jahrtausendwende ist der Verein nicht mehr aktiv.
<br clear="all" />


===Runder Tisch Hardhöhe===
===Runder Tisch Hardhöhe===
Zeile 113: Zeile 131:
Als 1970 der Festplatz für den Bau der Grundschule geopfert wurde, verlegte man das Fest auf die Soldnerstaße. Von der Post bis zum Zebrastreifen bei der Mittelschule wurden die Buden und Fahrgeschäfte aufgebaut, das große Bierzelt stand auf der Grünfläche an der Gaußstraße. Der Autoverkehr und selbst die Busse mussten über die kleinen Wohnstraßen umgeleitet werden. <br>
Als 1970 der Festplatz für den Bau der Grundschule geopfert wurde, verlegte man das Fest auf die Soldnerstaße. Von der Post bis zum Zebrastreifen bei der Mittelschule wurden die Buden und Fahrgeschäfte aufgebaut, das große Bierzelt stand auf der Grünfläche an der Gaußstraße. Der Autoverkehr und selbst die Busse mussten über die kleinen Wohnstraßen umgeleitet werden. <br>
In den neunziger Jahren ging das Interesse der Bevölkerung an ihrem Volksfest wie in vielen Vororten und Städten deutlich zurück, Fernsehen und ein verändertes Freizeitverhalten ließen auch beim Sommerfest die Besucherzahlen schrumpfen. Das Fest ist inzwischen auf 6 Tage verkürzt, die Zahl der Buden und Fahrgeschäfte reduziert, das Bierzelt wieder klein. Der Parkplatz an der Gaußstraße reicht für alles aus. Durch das Engagement des Runden Tisches ist aber der Fortbestand des Sommerfestes als kleines Stadtteilfest und aufregendes Ereignis für die Kinder der Hardhöhe vorerst gesichert.
In den neunziger Jahren ging das Interesse der Bevölkerung an ihrem Volksfest wie in vielen Vororten und Städten deutlich zurück, Fernsehen und ein verändertes Freizeitverhalten ließen auch beim Sommerfest die Besucherzahlen schrumpfen. Das Fest ist inzwischen auf 6 Tage verkürzt, die Zahl der Buden und Fahrgeschäfte reduziert, das Bierzelt wieder klein. Der Parkplatz an der Gaußstraße reicht für alles aus. Durch das Engagement des Runden Tisches ist aber der Fortbestand des Sommerfestes als kleines Stadtteilfest und aufregendes Ereignis für die Kinder der Hardhöhe vorerst gesichert.
<br clear="all" />
{{Abschnittsende}}
 
== Wirtschaft ==
== Wirtschaft ==
Im Stadtteil Hardhöhe sind einige namhafte Unternehmen ansässig, unter anderen die [[Siemens|Siemens AG]] mit ihrem Unternehmensbereich ''Siemens Automation and Drives'' und der ehemaligen Tochter Siemens IT Solutions and Services (die nun zu [[Atos Origin]] gehört), die [[Uvex]], die [[Kennametal Hertel]] und die Funkwerk-[[plettac AG]], eine Ausgründung aus der [[Grundig AG]].
Im Stadtteil Hardhöhe sind einige namhafte Unternehmen ansässig, unter anderen die Siemens AG mit einem Werk des Bereichs ''Digital Industries'' und der ehemaligen Tochter Siemens IT Solutions and Services (die nun zu [[wikipedia:Atos SE|Atos SE]] gehört), [[Uvex]], [[wikipedia:Kennametal|Kennametal]] und [https://www.northdata.de/Intertek Consumer Goods GmbH, Fürth/HRB 5756].
Auch die Firma [[FLABEG]] (später Centrosolar Glas), der letzte Vertreter der Fürther [[Spiegelfabriken|Spiegelhersteller]], hat ebenfalls ihren Sitz auf der Hardhöhe.
 
Im neuen Industriegebiet Hardhöhe-West haben sich die Firmen [[Ebl-naturkost]] (Firmensitz und Lager), [[NORMA]] (Verwaltung und Zentrallager) und ein OBI-Baumarkt angesiedelt. <br>
Im neuen Industriegebiet Hardhöhe-West haben sich die Firmen [[Ebl-naturkost]] (Firmensitz und Lager), [[NORMA]] (Verwaltung und Zentrallager) und ein OBI-Baumarkt angesiedelt. <br>
Daneben befinden sich im östlichen Industriegebiet um die Breslauer Straße, entlang der Würzburger Straße und im neuen Industriegebiet West mehrere kleinere Betriebe, Dienstleistungsunternehmen und größere Einzelhändler, darunter die großen Lebensmittel-Discounter Aldi, Lidl, Netto, Norma und ein Edeka E-Center. Allerdings bemängelte das Stadtteilnetzwerk im Jahr 2021, dass immer mehr kleinere Einzelhändler und Dienstleister ihre Geschäfte schließen. Dies betraf vor allem den Bereich in der Nähe des [[U-Bahnhof Hardhöhe|U-Bahnhofs Hardhöhe]].<ref>Gwendolyn Kuhn: ''Die Hardhöhe fühlt sich abgehängt.'' In: Fürther Nachrichten vom 14. Juni 2021</ref>
Daneben befinden sich im östlichen Industriegebiet um die Breslauer Straße, entlang der Würzburger Straße und im neuen Industriegebiet West mehrere kleinere Betriebe, Dienstleistungsunternehmen und größere Einzelhändler, darunter die großen Lebensmittel-Discounter Aldi, Lidl, Netto, Norma und ein Edeka E-Center. Allerdings bemängelte das Stadtteilnetzwerk im Jahr 2021, dass immer mehr kleinere Einzelhändler und Dienstleister ihre Geschäfte schließen. Dies betraf vor allem den Bereich in der Nähe des [[U-Bahnhof Hardhöhe|U-Bahnhofs Hardhöhe]].<ref>Gwendolyn Kuhn: ''Die Hardhöhe fühlt sich abgehängt.'' In: Fürther Nachrichten vom 14. Juni 2021</ref>
Zeile 166: Zeile 185:


==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Bismarckturm]]
* [[Heilig-Geist-Kirche]]
* [[Heilig-Geist-Kirche]]
* [[Straßennamen auf der Hardhöhe]]
* [[Gewerbegebiet Hardhöhe West]]
* [[Gewerbegebiet Hardhöhe West]]
* [[Kieselbühl]]
* [[Kieselbühl]]
* [[Siemens]]
* [[Straßennamen auf der Hardhöhe]]
* [[Westwinkel]]
* [[Westwinkel]]
* [[Zwangsarbeiterlager Würzburger Straße]]
* [[Zwangsarbeiterlager Würzburger Straße]]
* [[Bismarckturm]]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
Zeile 180: Zeile 200:
{{Bilder dieses Ortes}}
{{Bilder dieses Ortes}}


[[Kategorie:Hardhöhe|*]]
[[Kategorie:Flughafen]]
[[Kategorie:Flughafen]]
3.489

Bearbeitungen