Benutzer Diskussion:Klaus Haas: Unterschied zwischen den Versionen

Hinweise zur Artikelarbeit.
(Begrüßung.)
(Hinweise zur Artikelarbeit.)
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== Begrüßung ==
Herzlich willkommen im FürthWiki und vielen Dank für die Registrierung! Falls Sie Fragen haben bzw. wir Ihnen beim Einstieg in die FürthWiki-Welt helfen sollen, können Sie sich einfach an einen der [[FürthWiki:Administratoren|Administratoren]] wenden. Auf der »[[FürthWiki:Hilfe|Hilfe]]«-Seite finden Sie zudem erste Hilfestellungen zur Erstellung bzw. Überarbeitung von Artikeln.
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Gerne würden wir Sie auch persönlich kennenlernen und Ihnen dabei die Vielfalt unseres Projektes vorstellen: Besuchen Sie uns doch einmal in unserem Hauptquartier, dem [[FürthWiki-Laden]]! Dort bieten wir unter anderem an: Eine [https://verein.fuerthwiki.de/2024/11/21/der-naechste-bitte/ wöchentliche Sprechstunde] für Interessierte, unser strukturiertes [[FürthWiki:Monatstreffen|Monatstreffen]] sowie den agendalosen [https://verein.fuerthwiki.de/2022/10/14/wiki-wednesday-der-mitmach-mittwoch/ Mitmach-Mittwoch] zum Tun und Machen in guter Gesellschaft. Alle aktuellen Veranstaltungsformate und Öffnungszeiten finden Sie [https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/F%C3%BCrthWiki-Laden#Veranstaltungsformate hier]. –[[Benutzer:Zonebattler|Zonebattler]] ([[Benutzer Diskussion:Zonebattler|Diskussion]]) 14:11, 4. Feb. 2025 (CET)
Gerne würden wir Sie auch persönlich kennenlernen und Ihnen dabei die Vielfalt unseres Projektes vorstellen: Besuchen Sie uns doch einmal in unserem Hauptquartier, dem [[FürthWiki-Laden]]! Dort bieten wir unter anderem an: Eine [https://verein.fuerthwiki.de/2024/11/21/der-naechste-bitte/ wöchentliche Sprechstunde] für Interessierte, unser strukturiertes [[FürthWiki:Monatstreffen|Monatstreffen]] sowie den agendalosen [https://verein.fuerthwiki.de/2022/10/14/wiki-wednesday-der-mitmach-mittwoch/ Mitmach-Mittwoch] zum Tun und Machen in guter Gesellschaft. Alle aktuellen Veranstaltungsformate und Öffnungszeiten finden Sie [https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/F%C3%BCrthWiki-Laden#Veranstaltungsformate hier]. –[[Benutzer:Zonebattler|Zonebattler]] ([[Benutzer Diskussion:Zonebattler|Diskussion]]) 14:11, 4. Feb. 2025 (CET)


== CURT_LOCKED IN - Marian Wild - Interview mit Klaus Haas ==
== Hinweise zur Artikelarbeit ==
[[Datei:Klaus Haas QuantenRausch Installation.jpg|mini]]
Hallo [[Benutzer:Klaus Haas]], bitte die von uns vorgenommenen Änderungen und Anpassungen im Personen-Artikel [[Klaus Haas]] nicht immer wieder rückgängig machen, sondern daraus lernen: Wertungen sind unenzyklopädischer Stil, interne Verlinkungen sind nicht zielführend und auch nicht erwünscht bei Begriffen, die mangels Lokalbezug nie einen Artikel im FÜrthWiki bekommen werden (z.B. [[Hemdendienst e. V.]]), dito ausufernde Verlinkungen zu nicht konkret lemma-bezogenen Quellen. Wir betreiben ein Lexikon und keine spätbarocke Wunderkammer. --[[Benutzer:Zonebattler|Zonebattler]] ([[Benutzer Diskussion:Zonebattler|Diskussion]]) 13:16, 5. Feb. 2025 (CET)
1. Bei der letzten ortung 11 in Schwabach warst du mit deinem
QuantenRausch Projekt und dem „Institut für forschende Kunst
in virtuellen Raum“ vertreten, das dazu dient, herauszufinden
inwieweit die Malerei mit Mitteln der virtuellen Realität
weitergedacht werden kann. Dazu habe ich zwei Fragen: Was
sind deine bisherigen Erkenntnisse, und könnte uns deiner
Meinung nach der virtuelle Raum helfen aus dieser Quarantäne
zu entkommen?
Also Grundsätzlich ist auch meines Erachtens, die virtuelle
Realität noch in den Kinderschuhen, die technischen
Möglichkeiten bei weiten noch nicht erschöpft. „Viele sehen
Platons Höhlengleichnis »Republik« aus dem Jahr 300 v.Chr.
als den Grundstein für das, was wir heute Virtual Reality
nennen. Die ethische und philosophische Bedeutung der VR
ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft“. Die Gründung des
„Instituts für forschende Kunst im virtuellen Raum“ 2016 mit
Fabian Baumgärtner, hat genau dieses Anliegen die jetzigen
Möglichkeiten auszuloten und auch technisch zu erweitern und
zu experimentieren und zu sensibilisieren.
Eigentlich leben wir alle in einer „Quarantäne“ ohne es uns
völlig bewußt zu machen. Isolation kann Schutz darstellen,
aber auch positive Impulse von außen fern halten. Es ist
inzwischen erwiesen dass wir in unserer eigenen
Wahrnehmung gefangen sind. Diese Wahrnehmung ist
abhängig von unserem Entwicklungsstand in der Evolution,
viele Wahrnehmungsformen sind bei anderen Lebensformen
auf unserem Planeten noch viel ausgeprägter als bei uns,
solcher Erkenntnisse sind durch unsere Technologien, aber
auch in früheren Kulturen auf anderen Wegen, erst langsam
wieder nachvollziehbar.
Wir erachten verschiedene Betrachtungsmöglichkeiten, Infrarot
oder Röntgenstrahlung oder den Film, inzwischen als
selbstverständlich, doch der virtuelle Raum wird oft als etwas
irreales künstliches interpretiert, doch ist er das wirklich? Ist es
nicht eher so, das es uns eine weitere Sichtweise eröffnet, die
uns noch mehr Spielraum schenkt und ein weiteres Spektrum
neuer Möglichkeiten zulässt. Diese Möglichkeiten sind jetzt
schon immens, auch was die Umsetzung in die „stoffliche Welt“
zulässt, sei es in Kunst, Malerei, Architektur, Design, Film,
Wissenschaft, 3D Druck oder auch in der Musik. Aber dazu
gehört ein offenes, reflektierendes Fühlen und Denken.
Je mehr der einzelne Mensch sich von sich selbst entfremdet
desto eingeschränkter und toxischer wird unser Denken und
damit auch seine und unser aller Umwelt. Auch die „Natur“ und
ihre Prozesse zeigen uns viele Wege der Existenz, aber wir
sind Natur, alles ist Natur, ich glaube nicht das wir in unseren
Lernprozessen als Menschen dies außer acht lassen sollten,
denn wir sind vollständig aus ihr entstanden und haben
argumentativ keine Chance zu behaupten dass wir es nicht
wären. Dieser Lernprozess den wir gerade schmerzlich
beschreiten, nämlich in unserer Umwelt uns selbst gerade in
Quarantäne zu stellen, wird durch unser Denken und Verhalten
immer offensichtlicher.
Auch aktuelle Tendenzen und Vorkommnisse zeigen uns nur
auf das wir uns isolieren, diese Isolation zu durchbrechen neu
zu formieren und in eine schöpferischen Kontext zu stellen, der
uns wieder in allen Bereichen so verbindet, mit all unseren
Möglichkeiten, ohne dabei die Grundlagen der ursprünglichen
Daseinsebenen zu ignorieren und die Lebensweise so zu
korrigieren das die Idee, die Evolution und das kreativ
schöpferische wieder in den Vordergrund gestellt wird. Den das
scheinbare „entfliehen“ in eine andere Welt, kann uns auch
bewußt machen das die Schöpfung unermesslich ist.
2. Schon vor deiner Idee der virtuellen Malerei waren viele
deiner Arbeiten stets in Verbindung mit dem Ort gedacht und
ausgeführt.
Du veränderst Raumkonfigurationen, störst die Perspektiven
oder hebst Bereiche hervor. Was fehlt der heutigen Architektur
und was kann die Kunst ihr geben?
Die Architektur war schon immer verbunden mit Kunst, Musik,
Literatur und Philosophie und hatte gemeinsam mit diesen die
Grundlagen geschaffen ganze Zeitepochen zu definieren und
zu manifestieren. Alle archäologischen und geschichtlichen
Geschehnissen in der Menschheitsgeschichte sind
unabdingbar mit Architektur verbunden positiv wie negativ.
Diese Grundlagen und Zusammenhänge wieder den heutigen
Menschen bewußt zu machen, neu zu definieren, auch zu
erweitern ist ein Anliegen das mir als Künstler sehr am Herzen
liegt. Die heutige Architektur wird den meisten Fällen der reinen
Wirtschaftlichkeit und damit oft auch entmenschlichenden
Dogmen unterstellt, die meisten Architekten leiden deshalb
darunter, durch persönlichen Gespräche mit Architekten immer
wieder bestätigt.
Viele Architekten kämpfen in unendlichen Verwaltungs- sowie
Finanzierungszwängen gegen diese kastrierenden
Einschränkungen wie gegen eine undurchdringliche Wand, nur
in der Luxus- und Prestigearchitektur finden wenige Architekten
zumindest konkrete Verwirklichungen.
Das finde ich sollte sich gravierend ändern, uns allen zuliebe
auch und zwar ausdrücklich unserem konkreten
Kulturanspruch gegenüber und damit der eigenen alttäglichen
Umwelt die es uns wert sein sollte und muß. Die Erweiterung
durch Kunst, Musik, Literatur und Philosophie in der Architektur
sollten wieder gemeinsam mit Architekten eine schöpferische
Gemeinschaft bilden die sich auch in den Wirtschaft- und
Verwaltungseinstellungen und Bauherren verändern und
gravierend niederschlagen sollte. Gerade in an Randzonen der
Städte, Industriegebiete, Innenstädten und Fußgängerzonen
der Nachkriegszeit des zweiten Weltkrieges ist eine
„architektonische Wüste“ entstanden die immer noch weiter
anhält.
Gute Architektur ist ein unbezahlbares Gut von dem danach
noch Generationen profitieren, deshalb sollte unser Denken
und Handeln hier weiter neu definiert werden, die moderne
Architektur hat heute unglaubliche technische Möglichkeiten
wie die architektonische Bionik, ökologische Architektur und
organische Architektur beweist!
 
Ich wage zu behaupten diese wird bei weitem noch nicht
ausreichend genutzt und ich finde das Kunst hier einen
wesentlichen Anteil leisten kann, um festgefahrene Dogmen
aufzubrechen und durch Symbiose, aber auch durch direkte
oder raffinierte Eingriffe in die bestehenden Architektur einen
Kontext zu schaffen der Fragen aufstellt, aber auch
beantwortet. Insofern konzentriere ich mich als Künstler nicht
alleine auf die Erkundung des realen Raumes. Der persönliche
Dialog mit dem Menschen ist mir genauso wichtig. Als ein
Performer agiere ich auch an der Schnittstelle zwischen
virtuellem Werk und Rezipienten. Inmitten dieser Installationen
entsteht dann etwas, das sich mit Josef Beuys‘ Begriff der
„Sozialen Plastik“ am besten umschreiben lässt. Ich arbeite
dabei nicht unbedingt gegen die bestehende Architektur,
sondern nehme die „Vorgaben“ auf und verändere diese mit
meinen Elementen so das man es vielleicht als „assimiliert“
bezeichnen kann. Im Vordergrund wirkt es dann anscheinend
„passend“ doch bei genaueren Hinsehen ist es dann seltsam
oder „heimlich befremdlich“ die Kunst wird hier nicht als
Prestigeobjekt auf öffentlichen Plätzen aufgestellt um Eindruck
zu schaffen oder als wichtig zu erscheinen. Sondern wird in die
Architektur innen wie aussen viel mehr eingepflanzt, im ersten
Blick fast unauffällig wie ein Insekt mit Tarntracht auch Kriypsis
genannt. Diese Somatolyse macht die Kunst erst einmal
scheinbar unsichtbar ja fast selbstverständlich integriert, dies
schafft eine subversive Akzeptanz beim Betrachter die sich bei
genauerer Betachtung aber gravierend verändern kann, wie
eine Stabheuschrecke die sich plötzlich doch bewegt. Diese Art
der „Tarnung“ finde ich sehr bemerkenswert, so kann Kunst fast
ungehindert in die Architektur und öffentlichen Plätzen
eindringen und sich ausbreiten, ohne gleich heroisch oder
monumental oder separiert zu sein. Dies Auffassung finde ich
wesentlich zeitgemässer und spricht eindeutig gegen die
„denkmalorientierte heroische Präsentation“ von Kunst. Diese
„Strategie“ könnte dann auch der Weg sein die Kunst neu
definiert wieder in die Architektur einzupflanzen und
einzuplanen und uns wieder eine sinnlichere Umwelt zu
schaffen, die uns die Freude am entdecken schenkt.
 
3. Du hast in der Klasse von Professor Georg Karl Pfahler an
der Akademie in Nürnberg studiert, wurdest dort auch
Meisterschüler und fühlst dich offenbar dessen „Hard Edge“-Stil
verbunden. Wie kann man sich die Diskussionen in der Klasse
Pfahler vorstellen und wo schreibst du seine Kunstauffassung
weiter?
Die Auseinandersetzung mit dem Werk eines Professors geht
Hand in Hand mit den Mit-Studierenden. Die Studenten sollten
bei einer guten Klasse offen für unterschiedliche Meinungen
sein. Die grundsätzliche Offenheit ist die beste Methode, um
Epigonentum zu verhindern. Konträre Äußerungen wurden von
Georg Karl Pfahler bewusst innerhalb der Klasse provoziert.
Auch in seinem eigenen Schaffen verfuhr Pfahler nicht
vollkommen orthodox wie andere „Konkrete“. Man betrachte
hierzu nur seine Arbeiten im Bereich des „Hard Edge“ und
seine „Farbraumobjekte“ 1969/70 auf der Biennale in Venedig.
Das anarchische „Brechen“ hat mich in meiner Kunst inspiriert
und vorangetrieben. Nur in gewisser Weise führe ich Pfahlers
Kunstauffassung weiter, mich haben auch damals
Künstler*innen aus der klassischen Moderne bis heute wie
Marcel Duchamp, Meret Oppenheim, Sonja und Robert
Delaunay, Kurt Schwitters mit seinem MERZbau und Oskar
Schlemmer das Lackkabinett sehr fasziniert, sowie Piet
Mondrian oder die Künstlergruppe Zero. Dies ging eigentlich
mit meinem eigenen Autodidakten Studium und meinen
Auseinandersetzungen weiter z.B. den Künstler*innen Nam
June Paik, Frank Stella, Donald Judd, Daniel Buren, Dan
Flavin, Jenny Holzer, Peter Fischli und David Weiss, Angela
Bulloch, Peter Weibel, Jason Rhoades, Martin Kippenberger,
Franz Ackermann, Heimo Zobernig, liegen mir am Herzen um
nur einige der bekannteren zu nennen. So war die
Auseinandersetzung mit der Abstraktion bei mir nie
stilorientiert, sondern kam eher einer forschenden Strategie
gleich. Die Lust am freien Experiment bildete dabei eine
wesentliche Konstante. Als Student habe ich mich bald von
festgelegten Haltungen in der Kunst distanziert. Am Ende
meines Studiums bin ich nicht immer auf Verständnis
gestoßen, was die Ergebnisse meines konzeptuellen Schaffens
angeht.
4. Du reflektierst intensiv die Entwicklung der zeitgenössischen
Kunst. Was ist deine Einschätzung in welche Richtung wir uns
in den nächsten Schritten, auch nach der Krise, bewegen
werden?
Vorhersagen haben immer etwas festgelegtes, doch sicher
sollte sein das die jetzigen Gesellschaftsformen ein Reset
benötigen, das sich sicher auch mit der Kunst transportieren-
reflektieren und transformieren läßt. Die Kunst sollte immer frei
und assoziativ bleiben, doch kann Kunst viele Elemente als
Transportmittel integrieren und als Ausdrucksform in
Auseinandersetzung und Kommunikation bringen. Diese
Aufgabe kann Kunst leisten, eine Plattform zu bieten für das
freie Denken um das kulturelle Bewusstsein der Menschen zu
erweitern zu sensibilisieren.
Eine weltweite Lebensgemeinschaft für alle Menschen, um aus
den „Fallen“ unseres festgefahrenen Dogmen und Handlungen
eine neue bessere Perspektive- und Bildung zu schaffen wäre
eine wichtige Möglichkeit. Meine Anliegen gehen schon in
diese Richtung mit dem „Institut für forschende Kunst in
virtuellen Raum“ auch habe ich weitere Projekte in Arbeit, die
genau auf diese gesellschaftlichen Aspekte der Erweiterung
unseres Denkens und Fühlens hinzielen. Eine solche
sensibilisierende Haltung ist meines Erachtens dringend
notwendig in einer Gesellschaft wo das „reißerische“ die
Menschen „erblindet“ und Ihnen die Möglichkeit der inneren
Ruhe und reflektierenden Haltung und Denkens beraubt.
Gerade jetzt wäre es eine Möglichkeit diese Wege mit der
Kunst zu beschreiten und auch nach der Krise diese
Bewegungen einzuleiten. Sicher auch eine „neoromantische
Bewegung“ aber doch wieder eine progressive in Bezugnahme
zur heutigen Zeit. Dieses kultivierte undogmatische
sensibilisierte, erfinderische Denken und Fühlen in der Kunst,
sollten wir besser und progressiver in die Gessellschaft
übertragen und ist sicher eines der Aufgaben und Rezepte in
der wir uns in der Krise und aus der Krise bewegen sollten und
könnten.
Dr. Marian Wild - Artist Meisterschüler Klaus Haas
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