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'''Hermann Weigmann''' (geb. [[17. Januar]] [[1856]] in [[Fürth]], [[Marktplatz]], Gasthof "[[Goldener Schwan]]"; gest. [[19. Februar]] [[1950]] in [[wikipedia:Kappeln|Kappeln an der Schlei]]) war ein [[Bakteriologe]] und [[Milchwissenschaftler]].
{{Familie
|Person=Elisabeth Mennemann
|Verwandtschaftsgrad=Ehefrau
}}
{{Familie
|Person=Friedrich Weigmann, geb. 1890
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Familie
|Person=Hans Weigmann, geb. 1897
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Familie
|Person=Johann Andreas Weigmann
|Verwandtschaftsgrad=Vater
}}
{{Familie
|Person=Anna Maria Clara Vogel
|Verwandtschaftsgrad=Mutter
}}
'''Hermann Jakob Weigmann''' (geb. [[17. Januar]] [[1856]] in [[Fürth]], [[Marktplatz]], Gasthof "[[Goldener Schwan]]"; gest. [[19. Februar]] [[1950]] in [[wikipedia:Kappeln|Kappeln an der Schlei]]) war ein [[Bakteriologe]] und [[Milchwissenschaftler]].


==Leben und Wirken==
==Leben und Wirken==
[[Bild:Goldener Schwan.jpg |mini|right|Der Goldene Schwan am Fürther Marktplatz]]
[[Bild:Goldener Schwan.jpg |mini|right|Der Goldene Schwan am Fürther Marktplatz]]
'''Hermann Weigmann''' kam als Sohn des Zinngießers [[Johann Andreas Weigmann]] im Haus „''[[Goldener Schwan|Zum Goldenen Schwan]]''“ am [[Marktplatz]] 2 in Fürth zur Welt und besuchte die Lateinschule in Nürnberg. Schon in seiner Jugend zeigte Hermann Weigmann großes Interesse für Naturwissenschaft, besonders für Chemie. [[1875]] bestand er am Königlichen Bayerischen Realgymnasium in Nürnberg das Abitur. Anschließend erfüllte er im bayerischen Jäger-Bataillon in Erlangen seine Militärpflicht.<ref>Adolf Schwammberger, Fürth von A - Z, Fürth 1967, S. 387</ref>
Hermann Weigmann kam als Sohn des Zinngießers [[Johann Andreas Weigmann]] und dessen Ehefrau Anna Maria Clara, geborene Vogel im Haus „''[[Goldener Schwan|Zum Goldenen Schwan]]''“ am [[Marktplatz]] 2 in Fürth zur Welt und besuchte die Lateinschule in Nürnberg. Schon in seiner Jugend zeigte Hermann Weigmann großes Interesse für Naturwissenschaft, besonders für Chemie. [[1875]] bestand er am Königlichen Bayerischen Realgymnasium in Nürnberg das Abitur. Anschließend erfüllte er im bayerischen Jäger-Bataillon in Erlangen seine Militärpflicht.<ref>Adolf Schwammberger, Fürth von A - Z, Fürth 1967, S. 387</ref>


===Studium und Promotion===
===Studium und Promotion===
Im Anschluss an seine Militärzeit studierte Weigmann in Erlangen als Schüler von [[wikipedia:Eugen von Gorup-Besánez|Eugen Franz Gorup von Besánez]] (1817 - 1878) physiologische Chemie, danach in München als Schüler von [[wikipedia:Emil_Erlenmeyer|Emil Erlenmeyer]] (1825 - 1909) Naturwissenschaften. [[1879]] legte er die Prüfung für das höhere Lehramt ab und promovierte [[1882]] in Erlangen zum Dr. phil. mit einer Arbeit über ''„Die Herstellung und Untersuchung von Derivaten der Opiansäure“''.
Im Anschluss an seine Militärzeit studierte Weigmann in Erlangen als Schüler von [[wikipedia:Eugen von Gorup-Besánez|Eugen Franz Gorup von Besánez]] (1817–1878) physiologische Chemie, danach in München als Schüler von [[wikipedia:Emil_Erlenmeyer|Emil Erlenmeyer]] (1825–1909) Naturwissenschaften. [[1879]] legte er die Prüfung für das höhere Lehramt ab und promovierte [[1882]] in Erlangen zum Dr. phil. und veröffentlichte [[1888]] seine Arbeit ''„Ueber einige Derivate der Opiansäure und Untersuchung von Magneteisen“''.


===Wissenschaftliche Laufbahn===
===Wissenschaftliche Laufbahn===
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==Wissenschaftliches Werk==
==Wissenschaftliches Werk==
Zu den herausragenden Milchwissenschaftlern Wilhelm Fleischmann und Benno Martiny gehört auch Hermann Weigmann. Keiner ist ohne die beiden anderen zu denken. Jeder hat auf dem ihm eigenen Arbeitsgebiet Unvergängliches geleistet, Weigmann in der Bakteriologie der Milch und Molkereiprodukte durch die Einführung der Reinkulturen, wozu [[wikipedia:Emil Christian Hansen|Emil Christian Hansen]] (1842–1909) in der Brauerei das Vorbild gegeben hatte. Besonders zu erwähnen sind „Die Pilzkunde der Milch“ [[1911]] und [[1924]], „Lehrbuch der Milchwirtschaft“ von Wilhelm Fleischmann, das Hermann Weigmann in 7. Auflage gänzlich umgearbeitet hatte, und das „Handbuch der praktischen Käserei“ von Wilhelm Eugling, das in 3. und 4. Auflage von ihm herausgegeben worden ist.


Zu den herausragenden Milchwissenschaftlern Wilhelm Fleischmann und Benno Martiny gehört auch Hermann Weigmann. Keiner ist ohne die beiden anderen zu denken. Jeder hat auf dem ihm eigenen Arbeitsgebiet Unvergängliches geleistet, Weigmann in der Bakteriologie der Milch und Molkereiprodukte durch die Einführung der Reinkulturen, wozu [[wikipedia:Emil Christian Hansen|Emil Christian Hansen]] (1842 - 1909) in der Brauerei das Vorbild gegeben hatte. Besonders zu erwähnen sind „Die Pilzkunde der Milch“ [[1911]] und [[1924]], „Lehrbuch der Milchwirtschaft“ von Wilhelm Fleischmann, das Hermann Weigmann in 7. Auflage gänzlich umgearbeitet hat, und das „Handbuch der praktischen Käserei“ von Wilhelm Eugling, das in 3. und 4. Auflage von ihm herausgegeben worden ist.
== Familie ==
Hermann Weigmann heiratete am 14. Oktober 1889 in Münster 'Elisabeth' Josephine Wilhelmine Mennemann (geb. 16. September 1863 in Münster), Tochter des praktischen Arztes Wilhelm Mennemann und dessen Ehefrau Elisabeth, geborene Niermann.<ref>Familienbogen Weigmann, Dr. Hermann Jakob; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref> Aus dieser Ehe sind zwei Kinder bekannt:
* Friedrich Weigmann (1890–1975), war Bakteriologe und Hygieniker<ref>siehe auch Biografie Friedrich Weigmann, Humboldt-Universität Berlin - [https://www.sammlungen.hu-berlin.de/objekte/-/6778/ online]</ref>
* [[wikipedia:Hans Weigmann|'Hans' Theodor Werner Weigmann]] (geb. 22. September 1897 in Kiel; gest. 1944 bei Babrujsk), war Wirtschaftswissenschaftler und Hochschullehrer
Die Ehefrau Elisabeth Weigmann starb im Alter von 75 Jahren am 27. Dezember 1938 in [[wikipedia:Kitzeberg|Kitzeberg]].<ref>Kirchenbücher Heikendorf, Bestattungen 1920–1955, S. 71</ref>


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
Die Wiener Gesellschaft für Mikrobiologie ernannte Professor Dr. phil. et. agr. h. c. Hermann Weigmann für seine Verdienste um die Mikrobiologie [[1933]] zum korrespondierenden Mitglied.<ref>Klinische Wochenschrift 12. Jg., Nr. 3 vom 21. Januar 1933, S. 128</ref>
Die Wiener Gesellschaft für Mikrobiologie ernannte Professor Dr. phil. et. agr. h. c. Hermann Weigmann für seine Verdienste um die Mikrobiologie [[1933]] zum korrespondierenden Mitglied.<ref>Klinische Wochenschrift 12. Jg., Nr. 3 vom 21. Januar 1933, S. 128</ref>


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==Hermann-Weigmann-Medaille==
==Hermann-Weigmann-Medaille==
* Prof. Dr. [[wikipedia:Andreas Lembke|Andreas Lembke]]
* Prof. Dr. [[wikipedia:Andreas Lembke|Andreas Lembke]]
* Prof. Dr. [http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/alteartikel/2963-gerhard-terplan-umweltbewusster.html Gerhard Terplan]
* Prof. Dr. [http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/alteartikel/2963-gerhard-terplan-umweltbewusster.html Gerhard Terplan]


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
 
* ''Ueber einige Derivate der Opiansäure und Untersuchung von Magneteisen''. Dissertation, Universität Erlangen, 1888 - [https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb11825715 online-Digitalisat]
* ''Die Herstellung und Untersuchung von Derivaten der Opiansäure''. Dissertation, Universität Erlangen, 1882
 
* ''Die Pasteurisierung der Marktmilch. Ein neuer Apparat für die Pasteurisierung großer Mengen im laufenden Betrieb''. Hildesheim: Molkerei-Zeitung, 1915, 12 S. (Aus: Molkerei-Zeitung. Jg. 1915. Nr 71 und 72)
* ''Die Pasteurisierung der Marktmilch. Ein neuer Apparat für die Pasteurisierung großer Mengen im laufenden Betrieb''. Hildesheim: Molkerei-Zeitung, 1915, 12 S. (Aus: Molkerei-Zeitung. Jg. 1915. Nr 71 und 72)
* ''Die Tätigkeit der Versuchsstation und Lehranstalt für Molkereiwesen in Kiel: Abteilung der Landwirtschafts-Kammer für die Provinz Schleswig-Holstein seit Gründung der bakteriologischen Abteilung im Jahre 1889. Ein 25 Jahre umfassender Bericht''. [s. l.]: [s. n.], 1916, 150 S.  
* ''Die Tätigkeit der Versuchsstation und Lehranstalt für Molkereiwesen in Kiel: Abteilung der Landwirtschafts-Kammer für die Provinz Schleswig-Holstein seit Gründung der bakteriologischen Abteilung im Jahre 1889. Ein 25 Jahre umfassender Bericht''. [s. l.]: [s. n.], 1916, 150 S.  
* ''Die Pilzkunde der Milch. Eine Darstellung der Gärungserscheinungen in der Milch und der Gärungstechnik des Molkereigewerbes''. 2., vollst. neubearb. Auflage der Mykologie der Milch. Berlin: P. Parey, 1924, VIII, 379 S.  
* ''Die Pilzkunde der Milch. Eine Darstellung der Gärungserscheinungen in der Milch und der Gärungstechnik des Molkereigewerbes''. 2., vollst. neubearb. Auflage der Mykologie der Milch. Berlin: P. Parey, 1924, VIII, 379 S.  
* Wilhelm Fleischmann: ''Lehrbuch der Milchwirtschaft''. 7. völlig neubearb. Auflage, hrsg. von Hermann Weigmann. Berlin: P. Parey, [1929] - 1932, XI, 966 S.  
* Wilhelm Fleischmann: ''Lehrbuch der Milchwirtschaft''. 7. völlig neubearb. Auflage, hrsg. von Hermann Weigmann. Berlin: P. Parey, [1929] - 1932, XI, 966 S.  
* ''Handbuch der praktischen Käserei''. 4., gänzlich neubearb. Auflage  von Wilhelm Euglings "Handbuch der Käserei“. Berlin: Parey, 1933, VIII, 422 S.  
* ''Handbuch der praktischen Käserei''. 4., gänzlich neubearb. Auflage  von Wilhelm Euglings "Handbuch der Käserei“. Berlin: Parey, 1933, VIII, 422 S.  
* Karl Nagalhard: ''Männer um Martiny. Mit einer geschichtlichen Einleitung über „Die Milchwirtschaft in ihrem Werden als angewandte Wissenschaft“'' von Hermann Weigmann. Hrsg.: Preußische Versuchs- und Forschungsanstalt für Milchwirtschaft in Kiel. Hildesheim: Molkerei-Zeitung, 1936, 124 gez. Bl. (Hermann Weigmann galt als Nestor der deutschen Milchwirtschaft. Benno Martiny war Weigmanns großes Vorbild, „dessen Idee nach Gründung eines Hochstiftes für die Milchwirtschaft er aufgegriffen und bis zum Erfolg durchgeführt hat. Darüber hinaus aber war Martiny die hervorragendste Gestalt der Milchwirtschaft um die Wende des 19. Jahrhunderts.“ (Vorwort) Enthält 124 Kurzbiographien bedeutender Milchwissenschaftler und Porträtzeichnungen von G. Zimmermann)  
* Karl Nagalhard: ''Männer um Martiny. Mit einer geschichtlichen Einleitung über „Die Milchwirtschaft in ihrem Werden als angewandte Wissenschaft“'' von Hermann Weigmann. Hrsg.: Preußische Versuchs- und Forschungsanstalt für Milchwirtschaft in Kiel. Hildesheim: Molkerei-Zeitung, 1936, 124 gez. Bl. (Hermann Weigmann galt als Nestor der deutschen Milchwirtschaft. Benno Martiny war Weigmanns großes Vorbild, „dessen Idee nach Gründung eines Hochstiftes für die Milchwirtschaft er aufgegriffen und bis zum Erfolg durchgeführt hat. Darüber hinaus aber war Martiny die hervorragendste Gestalt der Milchwirtschaft um die Wende des 19. Jahrhunderts.“ (Vorwort) Enthält 124 Kurzbiographien bedeutender Milchwissenschaftler und Porträtzeichnungen von G. Zimmermann)  
* ''Benno Martiny, der Mann, sein Streben und sein Werk. Zur Erinnerung an seinen 100. Geburtstag am 23. September 1936''. Hildesheim: Molkerei-Zeitung, 1936, 78 S.
* ''Benno Martiny, der Mann, sein Streben und sein Werk. Zur Erinnerung an seinen 100. Geburtstag am 23. September 1936''. Hildesheim: Molkerei-Zeitung, 1936, 78 S.


==Literatur==
==Literatur==
* ''Hermann Weigmann * 17. Januar 1856''. In: Karl Nagalhard: ''Männer um Martiny''. Hildesheim: Molkerei-Zeitung, 1936
* ''Hermann Weigmann * 17. Januar 1856''. In: Karl Nagalhard: ''Männer um Martiny''. Hildesheim: Molkerei-Zeitung, 1936
* ''Weigmann, Hermann, bahnbrechender Milchbakteriologe''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 387
* ''Weigmann, Hermann, bahnbrechender Milchbakteriologe''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 387


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==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Weigmann]] (Familienname)
* [[Weigmann]] (Familienname)
* [[Grüner Markt]]
* [[Grüner Markt]]
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==Weblinks==
==Weblinks==
* Geschichte der Bundesanstalt für Milchforschung. Hrsg.: Max Rubner-Institut - [https://www.mri.bund.de/de/ueber-das-mri/historie/bundesanstalt-fuer-milchforschung/ online]
* Geschichte der Bundesanstalt für Milchforschung. Hrsg.: Max Rubner-Institut - [https://www.mri.bund.de/de/ueber-das-mri/historie/bundesanstalt-fuer-milchforschung/ online]
* [[wikipedia:Bundesanstalt für Milchforschung|Bundesanstalt für Milchforschung]] (Wikipedia)
* [[wikipedia:Bundesanstalt für Milchforschung|Bundesanstalt für Milchforschung]] (Wikipedia)