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'''Marx (Mordechai) Oppenheimer''' (geb. [[27. März]] [[1807]] in Fürth; gest. [[30. November]] [[1870]] in Fürth), Sohn des Hirschel Oppenheimer und dessen Ehefrau Sara, geb. Ullmann, war von Beruf [[Bäcker]] und [[Matzenbäcker]], später auch [[Wirt]]. Er war verheiratet mit Jeanette, geb. Löwenstein (geb [[14. Januar]] [[1819]] in Fürth; gest. [[28. August]] [[1878]] in Fürth) mit der er u. a. die Söhne Hermann Hirsch Oppenheimer (1837–1874) und Leo Oppenheimer (geb. 24 August 1848; gest. 11 September 1914) hatte.<ref>sämtliche genealogischen Angaben nach "GENi" zu "Mordechai Marx Oppenheimer" [https://www.geni.com/people/Mordechai-Oppenheimer/6000000071035119130 - online GENi] und nach [https://www.ancestry.com/genealogy/records/hirsch-oppenheimer-24-32yg1pc - online ancestry] – Sein Enkelsohn [https://fiorda14-18.com/josef-oppenheimer/ Josef Oppenheimer] kam zum Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] 1918 im Alter von 23 Jahren ums Leben.</ref> | '''Marx (Mordechai) Oppenheimer''' (geb. [[27. März]] [[1807]] in Fürth; gest. [[30. November]] [[1870]] in Fürth), Sohn des Hirschel Oppenheimer und dessen Ehefrau Sara, geb. Ullmann, war von Beruf [[Bäcker]] und [[wikipedia:Matze|Matzenbäcker]], später auch [[Wirt]]. Er war verheiratet mit Jeanette, geb. Löwenstein (geb. [[14. Januar]] [[1819]] in Fürth; gest. [[28. August]] [[1878]] in Fürth) mit der er u. a. die Söhne Hermann Hirsch Oppenheimer (1837–1874) und Leo Oppenheimer (geb. 24. August 1848; gest. 11. September 1914) hatte.<ref>sämtliche genealogischen Angaben nach "GENi" zu "Mordechai Marx Oppenheimer" [https://www.geni.com/people/Mordechai-Oppenheimer/6000000071035119130 - online GENi] und nach [https://www.ancestry.com/genealogy/records/hirsch-oppenheimer-24-32yg1pc - online ancestry] – Sein Enkelsohn [https://fiorda14-18.com/josef-oppenheimer/ Josef Oppenheimer] kam zum Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] 1918 im Alter von 23 Jahren ums Leben.</ref> | ||
==Leben== | ==Leben== | ||
[[Datei:Matzenbeck Oppenheimer Fürther Tagblatt 23.01.1841.jpg|miniatur|right|Marx Oppenheimer macht sich als Matzenbeck | [[Datei:Matzenbeck Oppenheimer Fürther Tagblatt 23.01.1841.jpg|miniatur|right|Marx Oppenheimer macht sich als Matzenbeck selbstständig; Fürther Tagblatt 23. Jan. 1841]] | ||
[[Datei:Matzenbeck Oppenheimer mit Maschinen Ftgbl 18.02.1846.jpg|miniatur|right|Oppenheimer stellt auf Maschinen um; Fürther Tagblatt 18. Feb. 1846]] | [[Datei:Matzenbeck Oppenheimer mit Maschinen Ftgbl 18.02.1846.jpg|miniatur|right|Oppenheimer stellt auf Maschinen um; Fürther Tagblatt 18. Feb. 1846]] | ||
===Der Matzenbeck von Fürth=== | ===Der Matzenbeck von Fürth=== | ||
Marx Oppenheimer war Zögling im | Marx Oppenheimer war Zögling im [[Israelitische Waisenanstalt|Israelitischen Waisenhaus]]<ref>siehe Gisela Naomi Blume Gisela: Die Israelitische Waisenanstalt Fürth. In: [[Fürther Geschichtsblätter]] 3/2010, S. 63</ref>. Dies dürfte irgendwann nach dem Tod des Vaters Hirschel Oppenheimer am [[30. Dezember]] [[1808]] erfolgt sein, bei dem das Kind Marx Oppenheimer gerade einmal ein Jahr alt war. Die Mutter heiratete erneut: Gumperz Grünauer.<ref>siehe dazu [https://www.geni.com/people/Sara-Oppenheimer/6000000071035217973 - online GENi zu Sara Oppenheimer]</ref> Grünauer war damit Marx Oppenheimers Stiefvater. Bei ihm stieg Marx Oppenheimer in die Matzenbäckerei ein, die sich im sog. Doktorshof, [[Königstraße 68 (ehemals)|Königstraße 68]], befand.<ref>vgl. mit Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu ''Königstraße 68'' sowie den Fürther Adressbüchern von 1836 und 1850; damals noch unter der Nummer 37, I. Bez. und danach unter der Nummer Königstraße 34; siehe dazu auch die Anzeige im Fürther Tagblatt vom 21. April 1848 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503860_00349/42,1525,794,258/full/0/default.jpg - online]</ref> | ||
Mit 33 Jahren machte sich Marx Oppenheimer selbstständig und bot selber seit dem 8. März 1841 Matzen in Fürth an. Seine Bäckerei befand sich in der Königstraße 120 (nach der Hausnummernrevision [[Königstraße 93]], seit 2018 damit auf dem Grund des Neubaus vom [[Jüdisches Museum Franken|Jüdischen Museum Fürth]]<ref>siehe als Beleg die [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503890_00443/pct:48.33333,68.87593,22.66667,6.8929/full/0/default.jpg Annonce] im Fürther Tagblatt vom 1. Mai 1870 sowie die Angaben von Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu ''Königstraße 93'' und dem Fürther Adressbuch von 1860, S. 33</ref>). | Mit 33 Jahren machte sich Marx Oppenheimer selbstständig und bot selber seit dem 8. März 1841 Matzen in Fürth an. Seine Bäckerei befand sich in der Königstraße 120 (nach der Hausnummernrevision [[Königstraße 93]], seit 2018 damit auf dem Grund des Neubaus vom [[Jüdisches Museum Franken|Jüdischen Museum Fürth]]<ref>siehe als Beleg die [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503890_00443/pct:48.33333,68.87593,22.66667,6.8929/full/0/default.jpg Annonce] im Fürther Tagblatt vom 1. Mai 1870 sowie die Angaben von Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu ''Königstraße 93'' und dem Fürther Adressbuch von 1860, S. 33</ref>). | ||
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Die erste Runde im Fürther Matzenstreit 1849 hatte ihren Ausgangspunkt auf finanziellem Gebiet. Das ursprüngliche Monopol der koscheren Mehlbeschaffung eines Institutes des israelischen Vereins schien gefährdet, wenn die Bäcker unter Umgehung dieses Institutes selbst für entsprechendes Mehl sorgten. Damit wäre nicht nur der Preis gefährdet, sondern auch die Sicherstellung rituell geeigneten Mehles.<ref>vgl. dazu die Artikel „Matzenmehl betreffend“ im Fürther Tagblatt vom 14. Februar 1849 und die Erwiderung von Marx Oppenheimer „Briefkasten-Revue“ im Fürther Tagblatt vom 24. Februar 1849</ref> | Die erste Runde im Fürther Matzenstreit 1849 hatte ihren Ausgangspunkt auf finanziellem Gebiet. Das ursprüngliche Monopol der koscheren Mehlbeschaffung eines Institutes des israelischen Vereins schien gefährdet, wenn die Bäcker unter Umgehung dieses Institutes selbst für entsprechendes Mehl sorgten. Damit wäre nicht nur der Preis gefährdet, sondern auch die Sicherstellung rituell geeigneten Mehles.<ref>vgl. dazu die Artikel „Matzenmehl betreffend“ im Fürther Tagblatt vom 14. Februar 1849 und die Erwiderung von Marx Oppenheimer „Briefkasten-Revue“ im Fürther Tagblatt vom 24. Februar 1849</ref> | ||
<gallery caption="Der Fürther Matzenstreit [[1849]]" perrow="2" | <gallery caption="Der Fürther Matzenstreit [[1849]]" perrow="2"> | ||
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Datei:1 Artikel Matzenstreit Fürther Tagblatt 14.02.1849.png|Artikel "Matzenmehl betreffend", Fürther Tagblatt 14. Februar 1849 | Datei:1 Artikel Matzenstreit Fürther Tagblatt 14.02.1849.png|Artikel "Matzenmehl betreffend", Fürther Tagblatt 14. Februar 1849 | ||
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Marx Oppenheimer reagierte selber auch mit einer Entgegnung, die in [[wikipedia:Der Israelit|der Zeitschrift des Israeliten]] am 19. Januar 1870 abgedruckt wurde. Allerdings erntete er in der nächsten Ausgabe sofort eine erneute Gegenrede. Darin wird deutlich, dass es dem Schreiber um einen Angriff auf die derzeitige Fürther Gemeinde (ףהלה) geht, die ihre Matzenbäckerei (םצות-Bäckerei) nicht entsprechend überwacht. Dies erscheint als weiterer Baustein im Streit<ref>so z. B. auch im Schulwesen, bei den liturgischen Gottesdienstgestaltungen, dem Umbau der Hauptsynagoge, der Fleischscharre etc. pp.</ref> zwischen Orthodoxen und Liberalen in Fürth, zu dem nun Marx Oppenheimer mit der Matzenbäckerei auch herhalten muss. | Marx Oppenheimer reagierte selber auch mit einer Entgegnung, die in [[wikipedia:Der Israelit|der Zeitschrift des Israeliten]] am 19. Januar 1870 abgedruckt wurde. Allerdings erntete er in der nächsten Ausgabe sofort eine erneute Gegenrede. Darin wird deutlich, dass es dem Schreiber um einen Angriff auf die derzeitige Fürther Gemeinde (ףהלה) geht, die ihre Matzenbäckerei (םצות-Bäckerei) nicht entsprechend überwacht. Dies erscheint als weiterer Baustein im Streit<ref>so z. B. auch im Schulwesen, bei den liturgischen Gottesdienstgestaltungen, dem Umbau der Hauptsynagoge, der Fleischscharre etc. pp.</ref> zwischen Orthodoxen und Liberalen in Fürth, zu dem nun Marx Oppenheimer mit der Matzenbäckerei auch herhalten muss. | ||
<gallery caption="Repliken zum Fürther Matzenstreit [[1870]] in der Zeitschrift [[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]] " perrow="2" | <gallery caption="Repliken zum Fürther Matzenstreit [[1870]] in der Zeitschrift [[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]] " perrow="2"> | ||
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Datei:Oppenheimer Entgegnung in Der Israelit, 19.1.1870, 3.png|Oppenheimers Entgegnung in [[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]], 19. Januar 1870 | Datei:Oppenheimer Entgegnung in Der Israelit, 19.1.1870, 3.png|Oppenheimers Entgegnung in [[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]], 19. Januar 1870 | ||
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* [[Königstraße 68 (ehemals)]] Matzenbäckerei Grünauer | * [[Königstraße 68 (ehemals)]] Matzenbäckerei Grünauer | ||
* [[Fiorda]] | * [[Fiorda]] | ||
* [[wikipedia:Matze|Matze]] ''(Wikipedia)'' | |||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
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