Carl Friedrich Lochner d. Ä.: Unterschied zwischen den Versionen

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In seinem vom 19. August 1668 datierten ''responsum'' schrieb Dilherr: "''Ich habe die zu Fürth wider die Juden gehaltene und so ernstlich angetastete Predigt mit allem Fleiß durchgelesen und befunden: erstlich daß der Methodus sehr fein und erbaulich sey. Zum andern, daß in den Realibus wider die Juden ganz nichts enthalten, davon nicht unser seel. Herr Lutherus (…) viel schärfer geschrieben habe.''"<ref>Paul Schreyer, „''M. Joh. Michael Dilherr,...“'' S. 35; des weiteren führt Dillherr aus:„''In deme so erfordert die höchste Not, daß man die Christen zu Fürth für den Jüden treulich warne. dieweil sie immer weiter greifen, ein Haus nach dem anderen an sich ziehen, die Leut auf den Dörfern mit unverträglicher Schulden Lastihnen unterwerfen und blut=arm machen, die Christen zu den vilissimis servitiis mißbrauchen , als, daß sie ihnen die linteamina menstruata auswaschen, auf die Sabbat das Licht putzen; wenn sie S.R. das opus naturae verrichten wollen, die Hosen aufmachen, und dergleichen objectissimas operas verricthen mußten. So sind sie auch impudicissimae bestiae, welche den christl. Weibs=Personen auf alle Weis und Wege nachstellen, wie Hr. Lochner mit mehrerem wird gründlich berichten können.“''</ref> <br />
In seinem vom 19. August 1668 datierten ''responsum'' schrieb Dilherr: "''Ich habe die zu Fürth wider die Juden gehaltene und so ernstlich angetastete Predigt mit allem Fleiß durchgelesen und befunden: erstlich daß der Methodus sehr fein und erbaulich sey. Zum andern, daß in den Realibus wider die Juden ganz nichts enthalten, davon nicht unser seel. Herr Lutherus (…) viel schärfer geschrieben habe.''"<ref>Paul Schreyer, „''M. Joh. Michael Dilherr,...“'' S. 35; des weiteren führt Dillherr aus:„''In deme so erfordert die höchste Not, daß man die Christen zu Fürth für den Jüden treulich warne. dieweil sie immer weiter greifen, ein Haus nach dem anderen an sich ziehen, die Leut auf den Dörfern mit unverträglicher Schulden Lastihnen unterwerfen und blut=arm machen, die Christen zu den vilissimis servitiis mißbrauchen , als, daß sie ihnen die linteamina menstruata auswaschen, auf die Sabbat das Licht putzen; wenn sie S.R. das opus naturae verrichten wollen, die Hosen aufmachen, und dergleichen objectissimas operas verricthen mußten. So sind sie auch impudicissimae bestiae, welche den christl. Weibs=Personen auf alle Weis und Wege nachstellen, wie Hr. Lochner mit mehrerem wird gründlich berichten können.“''</ref> <br />
Dilherr nahm sodann C. F. Lochner in allen Anschuldigungen in Schutz und kam zu dem Schluss: "''An dem Herrn Pfarrer, seinen laboribus und bisher geführten Wandel, ist, meines Wissens, nichts zu tadeln gewesen / wie er denn aus seiner Gemein deswegen ein gutes Gezeugnis hat / dannenhero er keinen Verweis, sondern vielmehr tröstliches Zusprechen verdienet.''"<ref>Paul Schreyer, „''M. Joh. Michael Dilherr,...“'' S. 35<br />
Dilherr nahm sodann C. F. Lochner in allen Anschuldigungen in Schutz und kam zu dem Schluss: "''An dem Herrn Pfarrer, seinen laboribus und bisher geführten Wandel, ist, meines Wissens, nichts zu tadeln gewesen / wie er denn aus seiner Gemein deswegen ein gutes Gezeugnis hat / dannenhero er keinen Verweis, sondern vielmehr tröstliches Zusprechen verdienet.''"<ref>Paul Schreyer, „''M. Joh. Michael Dilherr,...“'' S. 35</ref><br />
Dilherr schreibt in diesem ''responsum'' auch, dass "''bald nach dieser gehaltenen Predigt der vornehmste Jud zu Fürth, Levi, communiter [[Gabriel Löw Fränkel|Löw]] genannt, da er noch sehr krank darnieder lag, zu mir kommen, welcher sich heftig beschweret, daß sie verdammte Jüden genennet werden.''"<ref>Paul Schreyer, „''M. Joh. Michael Dilherr,...“'' S. 36</ref><br />
Dilherr schreibt in diesem ''responsum'' auch, dass "''bald nach dieser gehaltenen Predigt der vornehmste Jud zu Fürth, Levi, communiter [[Gabriel Löw Fränkel|Löw]] genannt, da er noch sehr krank darnieder lag, zu mir kommen, welcher sich heftig beschweret, daß sie verdammte Jüden genennet werden.''"<ref>Paul Schreyer, „''M. Joh. Michael Dilherr,...“'' S. 36</ref><br />
Ihm gegenüber argumentierte Dilherr nach eigenem Bekunden mit dem biblischen Satz 1. Kor. 16, 22 (''So jemand den HERRN Jesus Christus nicht liebhat, der sei anathema. Maranatha! ''(das heißt: der sei verflucht. Unser HERR kommt!)'' und fand es unverschämt, dass [[Gabriel Löw Fränkel|Löw]] binnen acht Tagen abends (''kurz vor Schließung der Thor'') wiederum bei ihm vorstellig wurde. Er blieb bei seiner Meinung und wolle sich auch nicht "''mit Geschenken corrumpiren lassen''". Damit lag der Sebalder Pfarrer auch auf reichsstädtisch nürnbergischer Linie (Nürnberg gestattete zwischen 1499 und 1850 keine Ansiedlung von Juden auf ihrem Gebiet) und Pfarrer Lochner war exculpiert.
Ihm gegenüber argumentierte Dilherr nach eigenem Bekunden mit dem biblischen Satz 1. Kor. 16, 22 (''So jemand den HERRN Jesus Christus nicht liebhat, der sei anathema. Maranatha! ''(das heißt: der sei verflucht. Unser HERR kommt!)'' und fand es unverschämt, dass [[Gabriel Löw Fränkel|Löw]] binnen acht Tagen abends (''kurz vor Schließung der Thor'') wiederum bei ihm vorstellig wurde. Er blieb bei seiner Meinung und wolle sich auch nicht "''mit Geschenken corrumpiren lassen''". Damit lag der Sebalder Pfarrer auch auf reichsstädtisch nürnbergischer Linie (Nürnberg gestattete zwischen 1499 und 1850 keine Ansiedlung von Juden auf ihrem Gebiet) und Pfarrer Lochner war exculpiert.
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