3.507
Bearbeitungen
(→Luftschutzbauten heute: Luftschutzamt ergänzt) |
|||
| (2 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 28: | Zeile 28: | ||
* {{Chronik|25. April 1941|Der [[Ronwaldbunker]] in der [[Ronwaldsiedlung]] an der ([[Ronwaldstraße]] 11), unweit des Geländes der [[Dynamit-Nobel-AG]], mit Platz für bis zu 1072 Personen wird fertiggestellt.}} Er war noch bis zum Jahr [[2007]] als Katastrophenschutzbunker aktiv und wurde [[2011]] zum Wohnhaus umgebaut. | * {{Chronik|25. April 1941|Der [[Ronwaldbunker]] in der [[Ronwaldsiedlung]] an der ([[Ronwaldstraße]] 11), unweit des Geländes der [[Dynamit-Nobel-AG]], mit Platz für bis zu 1072 Personen wird fertiggestellt.}} Er war noch bis zum Jahr [[2007]] als Katastrophenschutzbunker aktiv und wurde [[2011]] zum Wohnhaus umgebaut. | ||
* {{Chronik|15. August 1941|Der Bunker [[Skagerrakstraße]] (heute [[Kieler Straße]]) mit 250 Plätzen wurde fertiggestellt.}} Nach dem Krieg wurde er entfernt. ''"Der Bunker an der [[Falklandstraße]], später [[Hamburger Straße]] wurde für die Siedler der Skagerraksiedlung (vermutlich [[Falklandsiedlung]] gemeint [eingeb1]) erbaut und nahm auch Bewohner der naheliegenden [[Unterfarrnbacher Straße]] auf. Mein Vater, als Direktor der Konservenfabrik [[E. Arnold & Co.]]..., versuchte, diesen Bunker, der an der Stelle stand, wo heute Ecke [[Hamburger Straße|Hamburger]] und [[Wilhelmshavener Straße]] ein langgezogenes Wohnhaus steht, vor der Sprengung zu retten. Dank seiner Beziehung zur [[Military Government|amerikanischen Militärregierung]] mietete mein Vater den gesamten Bunker an und ließ dort so quasi pro forma Marmeladenfässer einlagern. Das Vorhaben wurde schnell durchschaut und ein amerikanischer Oberst erklärte meinem Vater, er konnte auch in Heidelberg nichts erreichen, aber mein Vater gab den Schlüssel nicht heraus. Bei den SPD-Gründungsmitgliedern [[Otto Gellinger|Gellinger]] etc. war mein Vater wegen seiner mutigen Tat damals ein gefeierter Mann. Man musste ja schließlich damit rechnen, dass die (sic) enormen Druck der | * {{Chronik|15. August 1941|Der Bunker [[Skagerrakstraße]] (heute [[Kieler Straße]]) mit 250 Plätzen wurde fertiggestellt.}} Nach dem Krieg wurde er entfernt. ''"Der Bunker an der [[Falklandstraße]], später [[Hamburger Straße]] wurde für die Siedler der Skagerraksiedlung (vermutlich [[Falklandsiedlung]] gemeint [eingeb1]) erbaut und nahm auch Bewohner der naheliegenden [[Unterfarrnbacher Straße]] auf. Mein Vater, als Direktor der Konservenfabrik [[E. Arnold & Co.]]..., versuchte, diesen Bunker, der an der Stelle stand, wo heute Ecke [[Hamburger Straße|Hamburger]] und [[Wilhelmshavener Straße]] ein langgezogenes Wohnhaus steht, vor der Sprengung zu retten. Dank seiner Beziehung zur [[Military Government|amerikanischen Militärregierung]] mietete mein Vater den gesamten Bunker an und ließ dort so quasi pro forma Marmeladenfässer einlagern. Das Vorhaben wurde schnell durchschaut und ein amerikanischer Oberst erklärte meinem Vater, er konnte auch in Heidelberg nichts erreichen, aber mein Vater gab den Schlüssel nicht heraus. Bei den SPD-Gründungsmitgliedern [[Otto Gellinger|Gellinger]] etc. war mein Vater wegen seiner mutigen Tat damals ein gefeierter Mann. Man musste ja schließlich damit rechnen, dass die (sic) enormen Druck der damals noch nicht so sanften Sprengung wie heute, wieder Risse an unseren Siedlungshäusern auftreten würden. Ein sehr rüder Sprengmeister erklärte meinem Vater, wenn die Schlüssel zum Bunker nicht herausgegeben werden, wird der Bunker eben mitsamt den Marmeladenfässern in die Luft gesprengt. Im Gegensatz zu allen anderen Bunkern hat man daraufhin tatsächlich begonnen, die Bohrungen der Sprenglöcher außen anzubringen. Es war die Seite in Richtung Unterfarrnbach... Aufgrund dieser Tatsache und in Absprache mit dem späteren Stadtrat [[Otto Gellinger]] ließ mein Vater die Marmeladenfässer wieder in die Firma an der [[Karolinenstraße 104]] zurückführen. Der Bunker wurde dann auch gesprengt und blieb viele Jahre zerstört liegen. Die Rattenplage nahm in unserer Gegend enorm zu, bis ein Bauunternehmer aus Fürth [den Bunker] für einen symbolischen Preis kaufte und die Trümmer abtragen ließ."''<ref>"Verbleib der Bunker", Manuskript Winfried Roschmann, Sammlung Bernd Jesussek</ref> | ||
* {{Chronik|30. September 1941|Der [[Eschenaubunker]] in der [[Eschenau|Eschenausiedlung]] (Zur Eschenau Nummer 33) mit 530 Plätzen wird fertiggestellt.}} Er wurde 1948 gesprengt und Ende 1982 für den Bau der neuen Siedlung abgerissen. Vor dem Abriss beheimatete der Bunker noch eine Zeit lang den Gemischtwarenladen [[Daucher]]. | * {{Chronik|30. September 1941|Der [[Eschenaubunker]] in der [[Eschenau|Eschenausiedlung]] (Zur Eschenau Nummer 33) mit 530 Plätzen wird fertiggestellt.}} Er wurde 1948 gesprengt und Ende 1982 für den Bau der neuen Siedlung abgerissen. Vor dem Abriss beheimatete der Bunker noch eine Zeit lang den Gemischtwarenladen [[Daucher]]. | ||
| Zeile 50: | Zeile 50: | ||
Eine dieser Anlagen ist der ehemalige [[Grüner-Keller]]. In den verschiedenen Gängen fanden bis zu 2.000 Personen Schutz. Vorgesehen war dieser Schutzraum besonders für das Personal und die Patienten des nahen [[Klinikum|Klinikums]]. Dieser wird heute vom Verein [[Untergrund Fürth e. V.]] betreut und kann besichtigt werden. Unweit davon befand sich der ebenfalls als Luftschutzraum genutzte "[[Bergbräu]]-Keller", dessen Eingang sich bei der Gaststätte "[[Wolfsschlucht]]" befindet. Auch er bot ca. 2.100 Schutzplätze. Direkt unter der "[[Wolfsschlucht]]" befindet sich ein kleinerer Felsenkeller, in dem ebenfalls Teile der Fürther Bevölkerung Schutz fanden. | Eine dieser Anlagen ist der ehemalige [[Grüner-Keller]]. In den verschiedenen Gängen fanden bis zu 2.000 Personen Schutz. Vorgesehen war dieser Schutzraum besonders für das Personal und die Patienten des nahen [[Klinikum|Klinikums]]. Dieser wird heute vom Verein [[Untergrund Fürth e. V.]] betreut und kann besichtigt werden. Unweit davon befand sich der ebenfalls als Luftschutzraum genutzte "[[Bergbräu]]-Keller", dessen Eingang sich bei der Gaststätte "[[Wolfsschlucht]]" befindet. Auch er bot ca. 2.100 Schutzplätze. Direkt unter der "[[Wolfsschlucht]]" befindet sich ein kleinerer Felsenkeller, in dem ebenfalls Teile der Fürther Bevölkerung Schutz fanden. | ||
Weitere Stollenanlagen befinden sich auch heute noch unter den Gebäuden [[Friedrichstraße]] 4/[[Moststraße]] 25. Der 250 Meter lange "[[ | Weitere Stollenanlagen befinden sich auch heute noch unter den Gebäuden [[Friedrichstraße]] 4/[[Moststraße]] 25. Der 250 Meter lange "[[Mariensteigstollen|Mariensteigstollen]]" an der Ecke Mathilden-/[[Badstraße]] bot 400 (andere Quellen sprechen von 1265) Personen Sicherheit (demnächst irreversible Verfüllung), der nahe gelegene Keller unter dem Anwesen Badstr. 3 hatte eine Kapazität von 700 Personen. Hinzu kommt noch ein kleiner Stollen in der [[Mathildenstraße]]. | ||
Auch die [[Brauerei_Geismann|Brauerei Geismann]] hatte einen großen Keller, der im Krieg als Luftschutzkeller genutzt wurde. | Auch die [[Brauerei_Geismann|Brauerei Geismann]] hatte einen großen Keller, der im Krieg als Luftschutzkeller genutzt wurde. | ||
| Zeile 85: | Zeile 85: | ||
<br clear="all" /> | <br clear="all" /> | ||
== Luftschutzbauten heute == | == Luftschutzbauten heute == | ||
Bereits 1958 sah sich die Stadt aufgrund einer Regierungsentschließung veranlasst, ein eigenständiges „Luftschutzamt“ einzurichten. Als Leiter wurde im November 1958 der 54-jährige Herr Ritzmann eingestellt, der direkt Oberbürgermeister [[Hans Bornkessel]] unterstand. Er erhielt ein Büro im [[Hirschenstraße 2, Kohlenmarkt 3|Amtshaus am Kohlenmarkt]]. | |||
<ref>Stadtratsprotokolle StR 1958.1139 und StR 1958.1158</ref> | |||
[[Bild:BunkerEigenesHeim.jpg|mini|Der Bunker [[Friedrich-Ebert-Straße|Friedrich-Ebert-Str.]]]] | [[Bild:BunkerEigenesHeim.jpg|mini|Der Bunker [[Friedrich-Ebert-Straße|Friedrich-Ebert-Str.]]]] | ||