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[[Jacob Wolf Spear]] gründete die Firma am [[6. November]] [[1879]] als ''Import- und Exportgeschäft mit Kurzwaren''. Er begann in einer alten Spiegelfabrik und verlegte den Sitz [[1883]] in die [[Königswarterstraße 26]]. Im Hinterhof der dortigen Villa erzeugten ca. 60 Arbeiter Produkte vor allem für den Export nach England. So entstanden dort Fotorahmen, Bilderalben, Platzdeckchen, Geschenkartikel und Karten für Spiele, die aus bedrucktem Papier hergestellt wurden. | [[Jacob Wolf Spear]] gründete die Firma am [[6. November]] [[1879]] als ''Import- und Exportgeschäft mit Kurzwaren''. Er begann in einer alten Spiegelfabrik und verlegte den Sitz [[1883]] in die [[Königswarterstraße 26]]. Im Hinterhof der dortigen Villa erzeugten ca. 60 Arbeiter Produkte vor allem für den Export nach England. So entstanden dort Fotorahmen, Bilderalben, Platzdeckchen, Geschenkartikel und Karten für Spiele, die aus bedrucktem Papier hergestellt wurden. | ||
Als J. W. Spears Söhne Raphael und Joseph [[1884]] und [[1885]] in das Unternehmen eintraten, wurde die Firma in J. W. Spear & Söhne umbenannt. [[1887]] expandierte das Unternehmen und ersetzte die alten Hand-Pressmaschinen durch moderne Dampfmaschinen. Spear führte zudem einen neuen Herstellungsprozess für Spielkarten ein. Während die älteren Söhne die Firma bereits wieder verlassen und ein eigenes Unternehmen gegründet hatten, traten [[1889]] die beiden jüngeren Söhne Carl und Wilhelm als Teilhaber ein. Am [[26. Mai]] [[1892]] zerstörte ein verheerender Brand das Lager und Teile der Gebäude. Trotz großer finanzieller Schwierigkeiten wurde die Fabrik noch größer und moderner wieder aufgebaut und konnte bereits zu Weihnachten des selben Jahres die Arbeit wieder aufnehmen. Ein weiterer Brand im Jahr [[1893]] konnte zwar schnell gelöscht werden, so dass keine größeren Schäden entstanden, allerdings gab es jetzt Petitionen von Anwohnern wegen der Gefährlichkeit der Anlage und wohl auch wegen der unangenehmen Gerüche in den Sommermonaten. Die Vorwürfe wurden zwar zurückgewiesen und die Ausdünstungen für ungefährlich erklärt, jedoch nahmen die teils antisemitisch begründeten Anfeindungen zu und man warf J. W. Spear sogar vor, einen Brand selbst gelegt zu haben. Am [[3. September]] [[1893]] nahm er sich das Leben. | Als J. W. Spears Söhne Raphael und Joseph [[1884]] und [[1885]] in das Unternehmen eintraten, wurde die Firma in J. W. Spear & Söhne ("Papier- und Papplackwarenfabrik"<ref>Schmittner's Adreß- und Geschäfts-Handbuch von Fürth i.B., 1896, S. 53</ref>) umbenannt. [[1887]] expandierte das Unternehmen und ersetzte die alten Hand-Pressmaschinen durch moderne Dampfmaschinen. Spear führte zudem einen neuen Herstellungsprozess für Spielkarten ein. Während die älteren Söhne die Firma bereits wieder verlassen und ein eigenes Unternehmen gegründet hatten, traten [[1889]] die beiden jüngeren Söhne Carl und Wilhelm als Teilhaber ein. Am [[26. Mai]] [[1892]] zerstörte ein verheerender Brand das Lager und Teile der Gebäude. Trotz großer finanzieller Schwierigkeiten wurde die Fabrik noch größer und moderner wieder aufgebaut und konnte bereits zu Weihnachten des selben Jahres die Arbeit wieder aufnehmen. Ein weiterer Brand im Jahr [[1893]] konnte zwar schnell gelöscht werden, so dass keine größeren Schäden entstanden, allerdings gab es jetzt Petitionen von Anwohnern wegen der Gefährlichkeit der Anlage und wohl auch wegen der unangenehmen Gerüche in den Sommermonaten. Die Vorwürfe wurden zwar zurückgewiesen und die Ausdünstungen für ungefährlich erklärt, jedoch nahmen die teils antisemitisch begründeten Anfeindungen zu und man warf J. W. Spear sogar vor, einen Brand selbst gelegt zu haben. Am [[3. September]] [[1893]] nahm er sich das Leben. | ||
Das Unternehmen wurde jedoch von den Söhnen Carl und Wilhelm Spear fortgeführt und [[1894]] trat die Witwe Sophie als Teilhaberin ein. Ab [[1898]] begann man mangels Expansionsmöglichkeiten in der Königswarter Straße, Teile der Produktion in ein neues Industriegebiet nach [[Nürnberg]], [[Höfener Straße]] 91, zu verlagern. Das Fürther Anwesen wurde an den Spielwarengroßhändler Emil Bierer verkauft, der in den ehemaligen Fabrikgebäuden sein Lager einrichtete.<ref>H. Schwarz, M. Faber, Die Spielemacher, J. W. Spear & Söhne, Geschichte einer Spielwarenfabrik, Nürnberg 1997</ref> Ein Enkel von J. W. Spear, Ernst Spear, war einer der besten Schulfreunde von [[Gustav Schickedanz]] auf der [[Königliche Realschule|Königlichen Realschule]]. Auf diese Freundschaft ist es wohl zurückzuführen, dass dieser am [[1. Juli]] [[1913]] bei der Firma ''J. W. Spear & Söhne'' als kaufmännischer Lehrling eintreten konnte.<ref>{{BuchQuelle|Gustav Schickedanz und sein Jahrhundert (Buch)|Seite=61}}</ref> | Das Unternehmen wurde jedoch von den Söhnen Carl und Wilhelm Spear fortgeführt und [[1894]] trat die Witwe Sophie als Teilhaberin ein. Ab [[1898]] begann man mangels Expansionsmöglichkeiten in der Königswarter Straße, Teile der Produktion in ein neues Industriegebiet nach [[Nürnberg]], [[Höfener Straße]] 91, zu verlagern. Das Fürther Anwesen wurde an den Spielwarengroßhändler Emil Bierer verkauft, der in den ehemaligen Fabrikgebäuden sein Lager einrichtete.<ref>H. Schwarz, M. Faber, Die Spielemacher, J. W. Spear & Söhne, Geschichte einer Spielwarenfabrik, Nürnberg 1997</ref> Ein Enkel von J. W. Spear, Ernst Spear, war einer der besten Schulfreunde von [[Gustav Schickedanz]] auf der [[Königliche Realschule|Königlichen Realschule]]. Auf diese Freundschaft ist es wohl zurückzuführen, dass dieser am [[1. Juli]] [[1913]] bei der Firma ''J. W. Spear & Söhne'' als kaufmännischer Lehrling eintreten konnte.<ref>{{BuchQuelle|Gustav Schickedanz und sein Jahrhundert (Buch)|Seite=61}}</ref> | ||