3.278
Bearbeitungen
(→Leben) |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| Zeile 33: | Zeile 33: | ||
Übersetzung in Deutsch: | Übersetzung in Deutsch: | ||
:''Mein Vater Jakob Rawicz war das zweite von sieben Kindern. Er arbeitete als Designer und Dekorateur. Er und | :''Mein Vater Jakob Rawicz war das zweite von sieben Kindern. Er arbeitete als Designer und Dekorateur. Er und Gisela Holzer (geb. am 2. Dezember 1904 in Gorlice/Polen) heirateten 1928/29 in Ansbach. Jakob Rawicz verließ Fürth am 15. März 1924, um nach Wien und Sofia zu gehen, und kehrte am 6. Februar 1926 aus Berlin nach Fürth zurück. Ich wurde hier am 6. Dezember 1930 geboren. 1933 zog unsere Familie nach Frankreich und lebte in Bischheim/Elsass, bis sie 1937 nach Montreuil bei Paris zog, wo meine beiden Eltern illegal arbeiteten. Als der Krieg begann, wurde ich in ein Kinderheim der OSE geschickt. Mein Vater wurde in das Lager Les Milles bei Marseille deportiert. Am 13. August 1942 wurde er in einen Transport nach Drancy gebracht, aber es gelang ihm zu fliehen und sich mit meiner Mutter in der Nähe von Lyon bei meinem Onkel Max und meiner Tante Eva zu treffen. Meine Mutter wurde von der französischen Polizei verhaftet und drei Tage lang gefoltert, aber irgendwie wieder freigelassen. Im Mai 1943 wurde ich mit meinen Eltern in Nizza wiedervereint, das unter italienischer Besatzung stand. Dort waren wir vor den Deutschen einigermaßen geschützt und wurden von der italienischen Armee nach Saint Gervais in der Haute Savoie gebracht. Meine Familie wurde dort festgehalten, bis Italien den Waffenstillstand erklärte. Dann wurde ein Teil unserer Gruppe mit dem Zug über die Alpen nach Italien gebracht, wo wir am 8. September 1943 ankamen. Wir wurden freigelassen, aber mein Vater beschloss, im Zug zu bleiben und nach Rom zu fahren, da die Alliierten bereits in Sizilien gelandet waren. Wir blieben in Rom, wo mein Vater am 17. Mai 1944 verhaftet und im Regina Coeli inhaftiert wurde. Von dort wurde er am 22. Mai 1944 nach Fossoli gebracht. Am 1. August 1944 wurde er auf einen Lastwagen nach Verona gebracht, floh jedoch erneut, als er den Po überquerte. Er wäre am 2. August 1944 von Verona nach Auschwitz deportiert worden (Konvoi 14). Am 5. August 1944 wurde er in Melara erneut gefasst und in Rovigo inhaftiert. Er wurde in das Lager Bozen-Gries verlegt und von dort am 14. Dezember 1944 nach Flossenbürg deportiert (Konvoi 20, Häftlingsnummer 40027). Er wurde am 30. März 1945 in Flossenbürg ermordet. Meine Mutter und ich überlebten. Aus der Familie meines Vaters überlebten mein Onkel Richard Rawicz und seine Familie in Israel sowie meine Tante Eva Rawicz und ihre beiden Kinder Eliane und Colette in Frankreich. Meine Großeltern (Mechl Salomon und Feige R.) und die anderen Geschwister meines Vaters (Jeanette Roos, Max R., Lilli Lissberger, Anni R.) überlebten nicht.'' | ||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
Bearbeitungen