Familie Villano kehrt nicht zurück (Film): Unterschied zwischen den Versionen

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Der Film '''Familie Villano kehrt nicht zurück''' entstand Anfang der 1980er Jahre und gilt als Klassiker des deutschen Dokumentarfilms. Ist war zweite Teil der Filmreihe "Europa - Ein transnationaler Traum" (1979 - 1996) des aus Niederösterreich stammenden Regisseur Hans A. Guttner (1945 - 2025).   
Der Film '''Familie Villano kehrt nicht zurück''' entstand Anfang der 1980er Jahre und gilt als Klassiker des deutschen Dokumentarfilms. Ist war zweite Teil der Filmreihe "Europa - Ein transnationaler Traum" (1979 - 1996) des aus Niederösterreich stammenden Regisseur Hans A. Guttner (1945 - 2025).   


== Filmische Einordnung ==
Die Kinodokumentation entstand zu einem Zeitpunkt, als die Geschichte des deutschen Dokumentarfilms in eine neue Phase eintrat. Dabei betraten vor allem junge Filmemacher die Bühne mit bis dahin kaum gekannten Inhalten bzw. Themen, wie z.B. die sog. Dritte Welt, Umweltpolitik und Migration. Besonders diese Dokumentation gilt als Meilenstein für das künftige internationale Münchner Dokumentarfilmfestival, da bis dahin nur sehr wenige Dokumentarfilme es überhaupt in die Kinos schafften. Auch dieser Film schaffte es zunächst nicht in die Kinos - schon gar nicht in die Feuilletons der Tageszeitungen. Hier lancierte der Filmemacher über eine Verleihgesellschaft eine Wette - in der er wettete, dass ''nicht kommerzielle Dokumentarfilme aufgrund fehlenden Anzeigenvolumens von der Kritik im Unterschied zum kommerziellen Spielfilm nicht beachtet würden''. Die Reaktion der Zeitungen war verblüffend, denn plötzlich wurden in der Folge Dokumentarfilme ebenfalls ausführlich in den Tageszeitungen besprochen. In Bezug auf den vorliegenden Film reagierte die Presse zunächst zurückhaltend bzw. ablehnend. Die Journalisten vermissten "sprechende Köpfe" und eine Einordnung des Gesehenen, z.B. durch Kommentare und Erläuterungen. Der Filmemacher verzichtete aber bewußt auf diese "herkömmlichen" Elemente des Dokumentarfilms und lies stattdessen die Familie selbst zu Wort kommen. Vielmehr sollte der Film nichts erklären, die Villanos sollten nichts erklären. Der Zuschauer erlebten die Villanos nicht als Fremdkörper, so Guttner, vielmehr wurden sie im Laufe von anderthalb Stunden den Zuschauern so vertraut, dass die Zuschauer die Welt langsam mit ihren Augen zu sehen begannen.  
Die Kinodokumentation entstand zu einem Zeitpunkt, als die Geschichte des deutschen Dokumentarfilms in eine neue Phase eintrat. Dabei betraten vor allem junge Filmemacher die Bühne mit bis dahin kaum gekannten Inhalten bzw. Themen, wie z.B. die sog. Dritte Welt, Umweltpolitik und Migration. Besonders diese Dokumentation gilt als Meilenstein für das künftige internationale Münchner Dokumentarfilmfestival, da bis dahin nur sehr wenige Dokumentarfilme es überhaupt in die Kinos schafften. Auch dieser Film schaffte es zunächst nicht in die Kinos - schon gar nicht in die Feuilletons der Tageszeitungen. Hier lancierte der Filmemacher über eine Verleihgesellschaft eine Wette - in der er wettete, dass ''nicht kommerzielle Dokumentarfilme aufgrund fehlenden Anzeigenvolumens von der Kritik im Unterschied zum kommerziellen Spielfilm nicht beachtet würden''. Die Reaktion der Zeitungen war verblüffend, denn plötzlich wurden in der Folge Dokumentarfilme ebenfalls ausführlich in den Tageszeitungen besprochen. In Bezug auf den vorliegenden Film reagierte die Presse zunächst zurückhaltend bzw. ablehnend. Die Journalisten vermissten "sprechende Köpfe" und eine Einordnung des Gesehenen, z.B. durch Kommentare und Erläuterungen. Der Filmemacher verzichtete aber bewußt auf diese "herkömmlichen" Elemente des Dokumentarfilms und lies stattdessen die Familie selbst zu Wort kommen. Vielmehr sollte der Film nichts erklären, die Villanos sollten nichts erklären. Der Zuschauer erlebten die Villanos nicht als Fremdkörper, so Guttner, vielmehr wurden sie im Laufe von anderthalb Stunden den Zuschauern so vertraut, dass die Zuschauer die Welt langsam mit ihren Augen zu sehen begannen.  


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