Wolf Gunzenhäuser

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Wolf Gunzenhäuser (geb. 5. Februar 1826 in Bayreuth, gest. 16. November 1906 in Fürth) war Jurist und arbeitete als Advokat in Fürth seit 1858.[1] Seine Wohnung und Rechtsanwalts-Kanzlei befand sich in der Königswarterstraße 12.[2] In dieser Tätigkeit trat er u. a. als Redner im Bürgerverein auf und erläuterte die neue Zivilprozessordnung.[3]

Gunzenhäuser vertrat den Wahlkreis Erlangen-Fürth für die deutschfreisinnige Partei[4] als Landtagsabgeordneter seit 1878.[5] Er wurde am 28. Juni 1887 wiedergewählt.[6]

Er erhielt am 1. Januar 1883 das Ritterkreuz I. Klasse des Verdienstordens vom heiligen Michael[7] anlässlich des Neujahrfestes. Diese Verleihung geschah innerhalb von 108 weiteren Ordensauszeichnungen, mit der der König herkömmlicherweise die Beamtenschaft dekorierte.[8]

  • 1871 wurde Wolf Gunzenhäuser in den 15-köpfigen größeren Verwaltungs-Ausschuß der israelitischen Kultusgemeinde in Fürth gewählt.[9] In dieser Funktion kaufte er "1881 im Namen der Kultusgemeinde das Areal für den neuen Friedhof"[10]
  • 1885 wurde Wolf Gunzenhäuser in den Vorstand der israelitischen Kultusgemeinde gewählt.[11]. Diese Tätigkeit legte er im Jahr 1905 am 6. Januar altershalber nieder[12]
  • 1893 war Gunzenhäuser Vorstand im israelitischen Holzverteilungs-Verein.[13] und wurde auch in den Vorstand des Landesverbandes der Kultusgemeinden gewählt[14]
  • 1893 und 1896 wurde Wolf Gunzenhäuser als Mitglied in der Direktion der Ludwigseisenbahn aufgeführt.[15]

Wolf Gunzenhäuser starb 1906[16]

Familie[Bearbeiten]

Wolf Gunzenhäuser war mit Jette Henriette Nathan-Mühlhäuser verheiratet. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor, Nina Gunzenhäuser, später verheiratete Kohnstamm. Gemeinsam mit seiner Frau Jette Henriette überlebte Wolf Gunzenhäuser am 24. September 1878 ein Eisenbahnunglück bei Nancy in Frankreich verletzt.[17]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. "die in Fürth erledigte Advokatenstelle ... (wurde) dem Advokatenconzipienten Wolf Gunzenhäuser ... verliehen", Augsburger Tagblatt, 29. Mai 1858 online; auch Regierungsblatt für das Königreich Bayern von 1858, Seite 570 online
  2. Fürther Adreß- und Geschäftshandbuch von 1880, S. 2 und 1886, S. 214, in diesen Jahren noch unter der Nummer 22, im Adreßbuch von 1893 (siehe 1. Teil Seite 60) und 1895 nach der Hausnummeränderung dann unter der Nummer 12 (siehe 2. Teil Seite 64)
  3. vgl. Fürther Neueste Nachrichten vom 8. März 1870 online
  4. Gunzenhäuser ist auch 1891 noch als Vorstand für die deutsche freisinnige Partei in Fürth angegeben. Siehe dazu: Allgemeines Adressbuch der Städte Nürnberg-Fürth-Erlangen, 1891, S. 13 online
  5. siehe: Bayerischer Landtags-Almanach von 1887, Seite 75 online Die Allgemeine Zeitung des Judentums meldet die Landtagstätigkeit bereits am 10. August 1875.
  6. siehe auch: Allgemeines Adressbuch der Städte Nürnberg-Fürth, Erlangen-Schwabach, Neumarkt i.O. von 1893, II. Teil, Staats-, Militär- und Gemeindebehörden S. 2 "Landtags-Abgeordnete"
  7. siehe: Augsburger Abendzeitung 1. Januar 1883 online.
  8. ebenda
  9. siehe Fürther Neueste Nachrichten vom 12. April 1871, online
  10. siehe Gisela Naomi Blume: "Der neue jüdische Friedhof in Fürth, 2019, Seite 264
  11. vgl. Fronmüllerchronik, 1887, S. 625
  12. Allgemeine Zeitung des Judentums vom 13. Januar 1905
  13. Fürther Adreßbuch von 1895, V. Teil Seite 41
  14. siehe Gisela Naomi Blume: "Der neue jüdische Friedhof in Fürth, 2019, Seite 264
  15. siehe: Fürther Adreßbuch von 1895, III. Teil Seite 4 und Handbuch der süddeutschen Aktien-Gesellschaften von 1896, Seite 168 online
  16. Frankfurter Israelitischen Familienblatt vom 16. November 1906
  17. siehe Gisela Naomi Blume: "Der neue jüdische Friedhof in Fürth, 2019, Seite 264

Bilder[Bearbeiten]