Zur Eisenbahn

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Ehemals
Ja
Besonderheit
Gartenwirtschaft im Hinterhof
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Gasthof Zur Eisenbahn um 1885

Der Gasthof "Zur Eisenbahn", später auch Hotel Andrä, befand sich in der Fürther Innenstadt in der Weinstraße 15 (bis 1890 Weinstraße 8), Ecke Friedrichstraße.

Das Gebäude wurde (laut Fronmüller) 1829 vom Cadolzburger Ökonom Hafner erbaut.

Jean (Johann) Reindel erwarb im Jahr 1836 das Haus in der damaligen Weinstraße Nr. 9 und richtete darin eine Wirtschaft ein (und erweiterte diese dann später um einen Saal).[1]

Sein Lokal muss ein bei den Fürthern sehr beliebter Treffpunkt gewesen sein. So schreibt Friedrich Mayer 1844/46 in seinem Reisetagebuch "Wanderungen durch das Pegnitzthal": Die Bierhäuser sind [...] auch in Fürth ein Lieblingsort des Besuchs und in dieser Beziehung steht das Reindelsche Lokale in der Nähe der Eisenbahn voran.[2]

1847 ließ Reindel in seinem Gasthof einen neuen Tanzsaal errichten.[3]

Im April 1848 versammelten sich Fürther Bürger im Reindel'schen Saal, um ein Wahlkomitee für die Nationalversammlung in Frankfurt zu bilden.[4]

1860 fand anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten "25 Jahre Ludwigseisenbahn" eine Festversammlung im Reindel´schen Saale statt.[5]

Nach Reindels Tod übernahm der Sohn, Paul Alexander Reindel, die Wirtschaft. Nach dessen Tod am 6. Februar 1880 führte die Witwe Reindel das Lokal weiter bis zum Juli 1882, wo es von B. Theodor Andrä übernommen wurde.[6]

Zugunsten des Neubaus des Hotel National (Parkhotel) wurde das Hotel 1886 an die Hotelaktiengesellschaft verkauft und von dieser 1887 abgerissen. In der Nacht vor dem Abbruch (14. März 1887) fand noch eine viel bestaunte Feuerwehrübung statt. Das Hotel war so beleuchtet worden, dass die Zuschauer glaubten, innen sei nur noch eine glühende Masse.

Bei Bauarbeiten zum Einkaufsschwerpunkt Rudolf-Breitscheid-Straße wurde im März 2014 in der Baugrube ein alter Felsenkeller gefunden[7]. Vermutlich handelt sich dabei um Reste des ehem. Felsenkellers des Gasthofes Zur Eisenbahn. Nach den Vermesssungsarbeiten des Landesamts für Denkmalpflege wurde der Felsenkeller wieder verfüllt.

Wirte

  • 1836 bis mind. 1860: Johann (Jakob) Reindel (auch: Jean Reindel)[8]
  • bis 6. Februar 1880: Paul Alexander Reindel
  • bis Juli 1882: Witwe Reindel
  • Juli 1882 bis Juni 1886: B. Theodor Andrä

Adressbucheinträge

  • 1836: Hospitalstraße Nr. 308; Hafner J. M., Guthsbesitzer in Cadolzburg
  • 1846: Hospitalstraße Nr. 308; Reindel, J. Jak., Gastwirth
  • 1854: Nr. 308/I. ("Friedrichsstraße"); Reindel Jean, Gastwirth und Kaffetier im Gasthof zur Eisenbahn.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Fronmüllerchronik, 1887, S. 260
  2. Friedrich Mayer: "Wanderungen durch das Pegnitzthal...", 1846, S. 39. online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  3. "Fürther Tagblatt" vom 1. Okt. 1847
  4. "Fürther Tagblatt" vom 15. April 1848
  5. Eisenbahnjubiläen in Nürnberg und Fürth seit 1860 online
  6. Fronmüllerchronik, 1887, S. 520
  7. Claudia Ziob: Felsengänge unter der neuen Mitte? In: Fürther Nachrichten vom 13. März 2014 online
  8. "Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 27. Juni 1837 online-Digitalisat; "Nürnberger Zeitung" vom 18. Nov. 1843 und Fronmüllerchronik, 1887, S. 260

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