Julius Leonhardt

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Franz Julius Leonhardt (geb. 16. Mai 1866 in Neustadt a. d. Haardt[1]; gest. 19. Februar 1919 in Nürnberg[2]) war ein Nürnberger Architekt, der auch in Fürth tätig wurde.

Leben[Bearbeiten]

Er kam als ein Sohn des Möbelfabrikanten Wilhelm Leonhardt (1830–1881) und seiner Frau Margarethe, geborene Hoffmann (1838–1919), einer Baumeister- und Bürgermeistertochter aus Ludwigshafen am Rhein, zur Welt. Taufpate war Julius Hoffmann aus Mannheim.[1] Der Architekt Wendelin Leonhardt war ein jüngerer Bruder.

Um 1890 war er als Architekt in Magdeburg tätig, wohnte dort in der Scharnhorststraße 8 a (heute Haeckelstr. 8 a). Bereits nach wenigen Jahren (ca. 1894) zog er nach Nürnberg. Im Jahr 1903 eröffnete er ein bautechnisches Büro in der Luitpoldstraße 11[3], ab 1904 betätigte er sich auch als Bauunternehmer.[4]

Er starb im ihm gehörenden Haus in den Nürnberger Gärten bei Wöhrd, Lenbachstraße 7 im Alter von 52 Jahren.

Werke[Bearbeiten]

 ObjektArchitektBauherrBaujahrAkten-Nr.Baustil
Nürnberger Straße 108MietshausJulius Leonhardt1909D-5-63-000-1015Historismus
Jugendstil
Nürnberger Straße 64MietshausJulius Leonhardt1910D-5-63-000-987Klassizismus
Jugendstil

Familie[Bearbeiten]

Julius Leonhardt heiratete als Magdeburger Architekt am 27. Dezember 1890 im Standesamt Neustadt bzw. am gleichen Tag im Dom zu Speyer Katharina Elisabetha Scholler (geb. 31. Dezember 1866 in Neustadt a. d. Haardt), Tochter des Neustadter Drahtwebers Karl Scholler und seiner Ehefrau Barbara.[5] Aus dieser Ehe sind zwei Kinder bekannt:

  • Wilhelm Karl ‚Winfried‘ Leonhardt (geb. 19. November 1891 in Magdeburg; gest. 9. Januar 1980 in Nürnberg)[6]; studierte 1910 bis 1914 an der Technischen Hochschule München Architektur, war im I. Weltkrieg Soldat, promovierte 1923 über die Baugeschichte der Alten Kapelle in Regensburg, nach dem II. Weltkrieg gründete er in Nürnberg ein Architekturbüro und wurde Professor am Ohm-Polytechnikum
  • ‚Gustav‘ Johannes Julius Leonhardt (geb. 9. Dezember 1894 in Nürnberg; gest. 12. März 1915 bei Neuve-Chapelle) war Maschinentechniker bzw. Student des Maschinenbaus, war im I. Weltkrieg Angehöriger des k. b. Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 21 und kam in der Schlacht von Neuve-Chapelle ums Leben (für Gustav Leonhardt ist eine namentlich Grablage nicht bekannt, seine Personalien wurden in memoriam für einen unbekannten deutschen Soldaten auf der deutschen Kriegsgräberstätte in Neuville-St. Vaast, Block 6, Grab-Nr. 485 übernommen und auf dem Grabkreuz beschriftet)[7][8]

Die Witwe Katharina Leonhardt verstarb im hohen Alter von 91 Jahren am 29. August 1958 in Nürnberg.[9]

Literatur[Bearbeiten]

  • Grieb, Manfred H. (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon, München 2007, Band 2, S. 913/914 (betr. Sohn Winfried und Enkelsohn Peter Leonhardt)

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Marien Neustadt/Wstr., Taufen 1863–1876, S. 80
  2. Sterberegister Nürnberg C 27/II Nr. 894 Urk.-Nr. 1919/443 lt. Mitteilung Stadtarchiv Nürnberg vom 21.06.2023, Az. 412-47.23.00-13/1064/4
  3. Gewerbeanmeldung Leonhardt, Julius; Datierung 1903; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 37/4070 An
  4. Gewerbeanmeldung Leonhardt, Julius; Datierung 1912; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 46/1144 An
  5. Kirchenbücher Domgemeinde Mariä Himmelfahrt Speyer, Trauungen 1886–1899, S. 215
  6. Standesamt Magdeburg-Altstadt, Hauptregister Bd. 6, Nr. 3237
  7. E-Mail Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. vom 25. April 2023
  8. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, Nürnberg (Gedenkbuch), Bayern; abgerufen am 02.07.2023 - online
  9. Sterberegister Nürnberg C 27/II Nr. 2530 Urk.-Nr. 1958/2537 lt. Mitteilung Stadtarchiv Nürnberg vom 21.06.2023, Az. 412-47.23.00-13/1064/4