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Sechste Periode (1K58—1657).

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Das jüdische Hospital wurde 1653 neben dem jüdischen 1653 Gottesacker erbaut; der letztere wurde mit einer steinernen Mauer umfriedigt."') In dem jüd. Spitale wurden die Kranken theils auf Kosten der Gemeinde, die für Wart und Pflege 1 fl.

30 kr. bezahlte, theils auf Kosten der jüdischen Hausväter, z. B. wenn Dienstboten derselben erkrankten, verpflegt. An demselben war außer dem Wartpersonale ein jüdischer Arzt, ein christlicher Wundarzt und eine jüdische Hebamme angestellt."«) Münzmeister Conrad Stutz wurde abermals zur Untersuchung 1654 gezogen und zwar wegen eines Deficits von 18 Gulden."°) Ulrich Langrieß, Geleitsmann zu Fürth, befahl den Fuhrleuten, welche die Handelsgüter zur Frankfurter Messe über Bamberg auf den Main bringen wollten, die Straße nach Würzburg ein­ zuschlagen. Der Rath von Nürnberg wandte sich unter dem 30. Juli 1655 an den Bischof von Bamberg, sich um die Sache wegen der bevorstehenden Herbstmesse anzunehmen. Von Bamberg wurde deshalb auch am 20. Januar 1856 Beschwerde geführt. Der Erfolg ist unbekannt."«) — Zwei Maurermeister wurden in diesem Jahre „markgräflich eingezünftet"."') — Zur Unterhaltung zweier Nachtwächter wurde eine besondere Umlage ausgeschrieben."«) — Als Johannes Eberhard Wasserberg in diesem Jahre bei den verschiedenen fränkischen Regierungen den Plan Karls des Großen, Main und Donau zu verbinden, wieder aufnahm, nachdem er die Rinnsale der Schwarzach, der Altmühl, Rednitz genau untersucht hatte, so konnte er nach der damaligen traurigen Lage der Verhältnisse natürlich nicht mit aufkommen. Der Rath von Nürnberg gab in seinem abweisenden Beschlusse als Grund dagegen an: die Schwierigkeit der Expropriation, die Kostspieligkeit des Unternehmens und die Befürchtung, daß der Handel dadurch von Nürnberg abgezogen und zu Fürth neue Niederlage gemacht werde, endlich die zu erwartende Ver­ armung der betreffenden Wirthe, Fuhrleute, Wagner, Schmiede, Sattler u. s. w."') Im Jahre 1657 wurde eine markgräfliche Leineweber- 1657 ordnung für drei Meister gegeben. — Mehrere Hugenotten ließen sich in Fürth nieder. Der erste Klein- oder SackUhrmacher, der sich in Fürth niederließ, hieß Gatteno (wohl Cadenau), ein Franzose. Dann kamen hinzu Epp, Retsmann, Schweinsberger, Hendel. Letzterer war ein Groß-Uhrmacher