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Sechste Periode (1705).

auf Antwort zu warten, an den Markgrafen nach Zirndorf, wo sich dieser eben aufhielt. Letztere erfolgte bereits am 18. Mai von Zirndorf. Der Markgraf suchte die Einsetzung des Elkana Fränkel zu rechtfertigen. Einige der domprobsteilichen Vorsteher hätten sich erkühnt, „mit unziemlichen Begehen und fast gar mit Bedrohung an unsere Beamten sich zu widersetzen, dahero um verweigerten Respect nach Cadolzburg gebracht worden". Uebrigens würden sie jetzt nach Bezahlung der Unkosten freigelassen werden. Unterzeichnet war das Schreiben: „Euer Liebden dienst­ willigster Freund, Sohn und Diener Wilhelm Friedrich Mark­

graf". Franz Lothar antwortete unter dem 30. Mai, wohl feien die verhafteten Parnossen gegen Zahlung großer Kosten aus ihrem Verhafte entlassen worden; künftig aber sollen die domprobstei­ lichen Parnossen unter ihren besonderen Morenni oder Vorgängern von den onolzbachischen (ansbachischen) ganz getrennt werden. In einem weiteren Schreiben vom 14. Oktober klagte der Erzbischof, daß Elkana Fränkel den domprobsteilichen Schutzverwandten Liebermann, welcher am langen Tag in der neuen Schule zur Erhaltung der jüdischen Ceremonien sich ihm (Fränkel) in der angemaßten Ablegung eines Gebetes (wohl des für den Landessürsten) etwas widersetzt, gefänglich habe wegführen lassen. Er ersuchte deßhalb um Satisfaktion. Der Markgraf ging hierauf nicht ein, sondern gewährte dem Elkana Fränkel immer größere Gunst und zwar in dem Grade, daß derselbe in den wichtigsten Staatsangelegenheiten berathen und zu Conferenzen mit dem Minister von Bredou und dem Negierungsrath Weyl zugezogen wurde. 3") — In diesem Jahre wurde in der Bauern- (jetzt Gustav-) Straße, am Eingänge in den Kirchhof, ein NachtwächterHäuschen errichtet und später ein Magazin für Feuerlöschgeräthschaften angebaut. ^^) Auch machte sich der erste Metallschläger Namens Meyer hier ansässig; er kam von Nürnberg, wo er wegen eines Vergehens mit einem Frauenzimmer von den Meistern nicht mehr geduldet worden war und wo ihm das Nugamt ver­ boten hatte, auf seinem Handwerk weiter zu arbeiten.^') Später (1708 und 1709) siedelten unter demselben Verhältniß noch zwei Metallschläger von Nürnberg nach Fürth und haben sich dieselben von dieser Zeit an so vermehrt, daß sie nach 50 Jahren an Meistern und Gesellen 300 waren. ^") Damals wurde auch die erste Tafelglasfabrik in unserer Gegend errichtet, und zwar