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Neunte Mevrode.

Fürth unter bayerischer Herrschaft, bis zum Bewegnngsjahr 1848.

Muf seinem Landsitze Benham in England

starb am 1806

Januar der ehemalige Markgraf Alexander, 70Jahre alt. Nach dem unter dem 15. Dezember 1805 zu Wien zwischen Napoleon und dem Grafen Haugwitz im Namen Preußens ab­ geschlossenen Vertrage mußte letzteres das Fürstenthum Ansbach ohne Vorbehalt an die Krone Bayern abtreten. König Maxi­ milian ließ mit diesem Fürstenthum auch Fürth am 20. Mai durch den Hofcommissär und Landesdirektionspräsidenten Grafen von Thürheim in Besitz nehmen. "*) Bereits am 24. Februar Vor­ mittags 10 Uhr rückte eine starke Abtheilung französische Reiterei und Fußvolk (ein Bataillon des 27. leichten Infanterie-Regiments) in Fürth ein, unter dem Oberbefehl der Generals Drouet, der Anfangs im Brandenburger Hause Quartier nahm, dann aber das erst erbaute und noch nicht ganz fertige Haus des Kauf­ mann Gebhardt gewaltsamer Weise bezog. Alles mußte da auf das Feinste eingerichtet werden; kostbare Möbeln, Tafelzeug, elegante Geschirre, feine Weine u. s. w. mußten herbeigeschafft, auch oft bedeutende Geschenke gemacht werden. Täglich erhielt der General von der Fürther Gemeinde fünf Karolin Tafelgeld, sammt Holz, Kohlen, Wachslichtern, Weißzeug, Betten u. s. w. Häufig kamen Collisionen zwischen Militär und Bürgern vor, die Fronmüller, Chronik von Fürth.

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