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Neunte Periode (1810—1811).

Militär, welche um den brennenden Holzstoß einen Kreis schloffen. Die Schuljugend machte hiebei großen Spektakel. ?") — Das seit langer Zeit in Fürth üblich gewesene Adventsingen wurde in diesem Jahre abgeschafft und durch eine Weihnachts­ sammlung ersetzt, welche jährlich der Kantor, der Meßner und zwei Chorschüler zu besorgen hatten. — In diesem und im darauffolgenden Jahre gab die Schauspielgesellschaft des Gustav Badewitz im Eckel'schen Saale (im jetzt Stöber'schen Hause, Schwabacherstraße Nr. 3) Vorstellungen.'") — Die Truppen­

durchmärsche waren 1810 wieder bedeutend. Einquartiert wurde französische Artillerie, Kavallerie und Infanterie, großherzoglich hessische Garden, Artillerie und Husaren, auch eine portugiesische Jägerlegion zu Pferd. ?") — Erbaut wurde das Popp'sche Gärtnerhaus am Dambacher Fußweg (jetzt Theaterstraße Nr. 9) und dabei ein Garten angelegt. — 1811 Am 29. März d. I. wurde die Schustersfrau Kister von hier bei dem Sammeln von Leseholz durch einen Baum, der eben gefällt wurde, erschlagen und am 27. Juli kam der zehn­ jährige Sohn des Glasschleifers Schönleben in ein Kammrad der oberen Mühle und wurde sofort zerquetscht. — Am 9. April ertränkte sich der Schüßelwirth Peter Fensei. — Im Mai 1811 ließ das Polizeicommiffariat auf Anregung der Municipalräthe den Poppenreuther Steg, durch den wieder ein Wagen durch­ gebrochen war und welcher bis dahin schief lief, mit 400 fl. Kosten ohne Anschlag des aus dem Gemeindewald bezogenen Holzes gerade führen und im Juli oberhalb dieses Steges um 680 fl. ein Flurwächterhäuschen erbauen. ?") — Der bitterste Schaden erwuchs dem damals schon aufblühenden Handel von Fürth dadurch, daß die Frachtgüter nach Sachsen statt direkt von Fürth über Erlangen erst von Fürth über Nürnberg nach Erlangen u. s. w. gelangen konnten. — Im Juni fand die letzte Beerdigung auf dem alten Kirchhofe statt."?) — Am 7. August Abends 10^ Uhr entstand im Büttner'schen Wirthshause zum wilden Mann (jetzt untere Königstraße Nr. 17) ein großer Brand, der in kurzer Zeit ein Hintergebäude und das Wohnhaus des Mendel Moses (jetzt Markgrafengasse Nr. 5) ein­ äscherte. Metzgermeister Johann Wolfgang Bonnet rettete hiebei

ein zweijähriges Kind aus den Flammen. Kaum war er aus dem Hause, so stürzten schon die brennenden Balken über den