Seite:Fronmüller Chronik.pdf/240

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


226

Neunte Periode (l81tt).

schriften verschenk Wetterfahne auf das Theatergebände stif­ tete."') (Am 8. Sept. 1886 riß der Sturm dieselbe vom Dache herab.) Nach einem unter dem 25. Juli durch Advokat Toussaint aufgenommenen Vertrag verständigten sich Maurermeister Kopp und Theaterdirektor Reuter dahin, daß das Eigenthumsrecht für beide ein gemeinschaftliches wurde. Nach dem bald daraus erfolgten Tode des Letzteren trat Schauspieldirektor Braun von Nürnberg in den Mitbesitz ein."') Der zum Theater nöthige Platz von 115 Schuh Länge und 43'/z Schuh Breite war der Besitzerin des Weißengartens, Wittwe Wening um 900 fl. durch die beiden Unternehmer Kopp und Reuter abgekauft worden."') Am 10. August wurde der Bau gehoben; ein Waldbaum mit 34 seidenen Tüchern für die Maurer- und Zimmergesellen war auf dem First aufgerichtet. Nach dem Weihspruch, der vorher gedruckt vertheilt worden war, solgte ein den Arbeitern im Freien gegebenes frohes Mahl. Die Damen der Stadt hatten durch freiwillige Beiträge die nicht unbedeutenden Kosten des Festes getragen. Am 25. September konnte bereits die Bühne eröffnet werden. Nach einem Prologe in Nürnberger Mundart, gesprochen von Meck, folgte das Schauspiel: „Die erste Liebe" von Frau von Weißenthurm, mit einer transparenten Schlußdekoration. Zuletzt wurde noch ein Festlied gesungen, in welches das Publikum mit einstimmte. Die Preise der Plätze waren damals: Reserveloge 48 Kreuzer, Logen 36, erstes Parterre 24, zweites Parterre 15, Gallerie 9, letzter Platz 6 kr."°) Am 16. Okt. wurde „Prinz Hamlet" gegeben, am 2. Nov. die Oper: „Das Fest der Winzer", Musik von Kunze und am 21. Dez. „Der Wasserträger" von Cherubini. — Die große Theuerung dieses und des darauf­ folgenden Jahres war für Fürth in hohem Grade empfindlich. Die große Nässe des Sommers 1816, der fast beständige, nur mit heftigen Gewittern abwechselnde Regen hatte allgemeinen Mißwachs zur Folge. Zuletzt kam noch ein Hagelschlag hinzu, der auch in nächster Nähe in Fürth die Fluren von Roßstall, Zirndorf, Gebersdorf, Großreuth, Röthenbach, Schweinau kurz vor der Ernte verwüstete. Die Getreidepreise stiegen fortwäh­ rend bis zur Ernte von 1817. Die höchsten Preise waren: Der Scheffel Kern 93 fl., Waizen 94 fl., Korn 64 fl., Gerste 54 fl., Haber 24 fl., Hirse 46 fl. Ein Zwölfkreuzerleib wog 1 Pfund 9 Loth 3 Quint, ein Kreuzerweck 1 Loth 3V, Quint. Die