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Neunte Periode (1822—1823).

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hörte ganz auf.«««) — Den 30. August bildete sich dahier der Verein zur Unterstützung in Krankheiten und Sterbefällen. — In gleichem Jahre bildete sich die Lesegesellschaft, ein Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse durch Lektüre. — Stadt­ pfarrer Fronmüller feierte am 18. März sein SOjähriges Amts­ jubiläum, wobei er vom Könige eine goldene Ehrenmedaille er­ hielt, von der theologischen Fakultät zum Doktor der Theologie promovirt und von seinen Amtsbrüdern, von den Gemeinde­ kollegien und der Judenschaft mit Glückwunschadressen geehrt wurde. — Den 28. November wurde zum Vorstand der Gemeinde­ bevollmächtigten Kaufmann Krenkel gewählt, später Major bei der Landwehr, Stammvater der Krenkel'schen Kaufmannsfamilie, da Dr. Toussaint wegzog. — Am 5. November wurde das alte Spritzenhaus auf dem Dreikönigsplatze abgebrochen und das neue auf dem Hektischplatze erbaut. — Am 20. November wurde die Straßenbeleuchtung mit 85 Laternen hier eingeführt, wozu von einer Kommission freiwillige Beiträge gesammelt wurden, was besonders den Bemühungen des Kaufmanns und Magistrats­ raths I. F. H. Meier zu verdanken war. Die jährliche Unterhaltung kostete 3000 Gulden. «") — In diesem Jahre gewann die Lokal­ bieraufschlagskasse auf ein ihr gehöriges verzinsliches Staatslotterie-Anlehensloos 1000 fl., wofür bei Rupprecht in Nürnberg eine Feuerspritze bestellt wurde."«) — In Uebereinstimmung der Gemeindekollegien und des Gerichtsarztes Dr. Petz wurde um 2000 fl. auf dem neuen Kirchhofe eine Todtengräberwohnung gebaut mit sogenanntem Leichen- und Wächterzimmer, die aber kaum benutzt wurden."') — Ferner wurde der Königsplatz planirt, der Holzgarten begründet und der Grundriß der Stadt von Ingenieuren ausgenommen."?) Im Februar der Jahres 1823 wurde das Todtengräberhaus 1823 auf dem alten Kirchhofe abgebrochen, ebenso im März das alte Schulgebäude, welches durch Rechtsrath Hessel an die Nürnberger Chaussee versetzt wurde (jetzt Nummer 84."') — Am 22. April wurde der Grundstein zum großen Schulgebäude auf dem Michaels-Kirchhofe gelegt. — Den 4. Juni wurde König Maximi­ lian I. auf seiner Durchreise nach Nürnberg festlich empfangen. — An gleichem Tage starb der zweite Diakon Link; an seine Stelle kam der bisherige Pfarrer zu Bruck, Diakonats Wasser­ trüdingen, Johann Peter Gerlach. — Statt der hölzernen