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Neunte Periode (1846).

größeres mit Zubehör aufgestellt. Beide sollten von den ein­ schlägigen Gewerben gegen eine kaum nennenswerthe Abgabe gemeinschaftlich benutzt werden können. Leider wurde hiebei nicht mit der nothwendigen Vorsicht verfahren, wodurch häufige kostspielige Reparaturen dieser Maschinen nöthig wurden. Nach­ dem jedoch der Vortheil des Fallwerks erkannt worden war, schafften sich mehrere der Betheiligten selbst solche Maschinen an, und standen bald deren vier in Betrieb. Die Maschinen des Vereins wurden, nach der nunmehrigen Erfüllung ihres Zweckes, im Jahre 1863 veräußert. — Anfangs Juli erschien hier unter dem Titel „Fürther Zeitung" ein zweites politisches Blatt, welches von Friedr. Schultheiß redigirt und von G. Auernheimer in Regensburg verlegt wurde. Dasselbe erschien auch zu gleicher Zeit unter dem Titel „ULti8douL" als Zeitung für Regensburg. Das Blatt existirte aber nur ein halbes Jahr. — Am 19. Juli Abends 11 Uhr wurde in der Nähe des Meiers­ kellers die Schreinerstochter Höfler von dem Schusterssohn Borsch aus Eifersucht durch Halsabschneiden ermordet. Der Thäter machte an sich ebenfalls einen Mordversuch, der aber nicht tödtlich ausfiel. Nach Abbüßung seiner Strafe kam er nach Ame­ rika. — Am 29. Juli lief das eiserne Schleppboot: „Amsterdam und Wien" im hiesigen Kanalhasen ein. — Den 27. August trat Dr. Samson Landmann aus Ansbach als praktischer Arzt ein, an Stelle des als Oberarzt an die Irrenanstalt in München versetzten Dr. Solbrig jun. — Am 30. und 31. August wurde ein sehr gelungenes heiteres Sängerfest von den drei Sänger­ gesellschaften Fürths in Verbindung mit den Armbrustschützen abgehalten. Es erschienen auch auswärtige Gesangvereine. Der

Festplatz war im Pfarrgarten, wo eine besondere Gesanghalle aufgeschlagen war. Der Festzug ging vom Rathhaus weg. Das Lied: „Schleswig-Holstein meerumschlungen" fand besonderen Beifall. — Den 9. September Abends 9 Uhr entstand ein Brand im Stadel des Müller Eckart. — Die Eröffnung des in dem ehemaligen Obstgarten des Bäckermeisters Kundinger durch Maurermeister K. Jordan und Zimmermeister I. Riedheimer neuerbauten israeli­ tischen Hospitales fand am 1. November Statt, ebenso die Ver­ pflichtung und Einweisung des Hospitalverwalters Jakob Reiß, in Gegenwart des ersten Bürgermeisters, des Oberrabbiners Dr. Löwi und der Vorstände der jüdischen Gemeinde. Ein-