Seite:Fronmüller Chronik.pdf/326

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


312

Lehnte Periode (1859).

Raum gewonnen worden, daß außer der Vergrößerung der übrigen Zuschauerräume über hundert Sperrsitze angebracht werden konnten. Sämmtliche Bauarbeiten wurden unter Leitung des städtischen Bauraths Otto von Maurermeister Gran jun. und Zimmermeister Rietheimer ausgeführt. Der Portalvorhang und Plafond wurden vom Theatermaler Quaglio in München, die Dekorationen von Professor Eberlein und Maler Ritter in Nürnberg, sowie von Schellhorn in Meiningen und Gropius in Berlin gemalt, der Lüstre nach Zeichnung des Baurathes Otto von Holzbronzefabrikant Lorenz Scheidig, die Sattlerarbeiten von Tapezier Farnbacher ausgeführt. Die Kosten von fast 18,000 fl., wurden durch Aktienemission, die Aktie zu 100 fl., gedeckt. An Stelle des verstorbenen Magistratsraths Becker war Apotheker Mayer in das Theaterkomite gewählt worden. — Stadtcommissär und Landwehroberst Franz erhielt den Orden vom heiligen Michael. — Sonntag den 23. Januar fand hier eine Gasfinsterniß statt. In den Straßenlaternen, in den um diese Zeit dichtbesetzten Wirthschaftslokalitäten und in den Privathäusern wurde um 6 Uhr Abends das Gaslicht immer schwächer, bis es zuletzt ganz erlosch. Die Finsterniß dauerte eine Viertelstunde. — Am 5. Februar wurde hier zum ersten Male der Troubadour von Verdi gegeben. Fräulein Urlaub sang die Acuzena; am 16. Februar wurde zum ersten Male das Lustspiel: „Die AnnaLiese" aufgeführt. — Den 4. April nahm Leonhard Meck von hier nach 50jähriger künstlerischer Thätigkeit Abschied vom Frankfurter Theater, wo er 29 Jahre lang eines der beliebtesten Mitglieder des dortigen Schauspiels gewesen war. — Am 11. Mai rückte zur Feier des Gedächtnißtages der vor 50 Jahren erfolgten Fahnenweihe das Landwehrregiment zur Parade aus. Abends spielte die Regimentsmusik im Pfarrgarten. — Den 14. Juni bildete sich hier ein Verein von Frauen und Jung­ frauen zur Herbeischaffung von Verbandmitteln für die im Felde stehende österreichische Armee. Noch in demselben Monate gingen von hier größere Sendungen von Liebesgaben, Charpie, Binden, Leinwand u. s. w. dahin ab. — Am 10. August feierte Stadthebamme Rosette Elsässer ihr üOjähriges DienstjubUäum. — Der Berliner Hofschauspieler H. Hendrichs und der Komiker I. Schweiger von München gaben hier Gastvorstellungen. — Die Aufstellung eines Glückshafens auf die Dauer der Kirch-