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Zehnte Periode (1887 —1868).

bund" zur Besprechung gemeindlicher Angelegenheiten (Vor­ stand Gabriel Löwenstein), Redakteur der Fürther Bürger­ zeitung, ebenso der Arbeiterverein „Zukunft" (Vorstände Gabriel Löwenstein und Ulrich Heckel."") — Ertrunken sind 1867 in der Pegnitz zwei, in der Rednitz eine Person. — Stiftungen: Privatier Christian Schmidt, ehemals Specereihändler, ver­ machte 1000 fl. zu Armenzwecken; Rechtsanwalt Gabriel Rießer errichtete eine Stipendienstiftung für bayerische Israeliten mit einem Gründungskapital von 879 fl. 30 kr. und jährlichen stän­ digen Beiträgen."") — Neubauten: 22, darunter das drei­ stöckige Bürgerschulgebäude der israelit. Cultusgemeinde, Blu­ menstraße Nr. 38; zwei Controllgebäude für Pflasterzollerhebung der Stadtgemeinde, Schwabacherstraße und Frankfurter Land­ straße; das große Schulgebäude, Hirschengasse Nr. 15, ein Ehrentempel der Stadt, Plan und Bauleitung des städtischen Bau­ rathes Friedreich; das schöne palaisartige Wohnhaus des Kauf­ manns Zacharias Adelsdörfer im Renaissancestil, Ecke der Peterund Lerchenstraße, ebenfalls Plan und Bauleitung des städtischen Bauraths Friedreich. "d«) — I. Bach errichtete ein SpiegelglasFabrikgebäude Weinstr. Nr. 12. — Frequenz der Ludwigs-Eisen­ bahn: 854,856 Passagiere, Einnahme 94,652 fl.; Haltestelle Muggenhof 34,185, Einnahme 3419 fl. — Die öffentliche Gas­ beleuchtung kostete in diesem Jahre 7070 fl. 32 kr. — Das Scharlachfieber herrschte hier während dieses Jahres. — Die Einnahmen der Stadtverwaltung betrugen 125,155 fl. 2'/z kr., die Ausgaben: 129,004 fl. 43 Vr kr. — 1868 Am 17. Januar kam in einer Holzremise des Drechslers Rausch ein Brand aus, der bald wieder gelöscht wurde. — Am 10. Februar 1868 war die Wahl eines Abgeordneten für das Zollparlament. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 4173, doch machten nur 1065 von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Von den abgegebenen Stimmen fielen 964 auf Professor Marquardsen von Erlangen, 75 auf Stadtkommissär von Rücker u. s. w. Bei Gelegenheit dieser Wahl war die gegenseitige Befeindung der zwei liberalen Parteien, der demokratischen und der Fortschritts­ partei (letztere Anschluß an den Norddeutschen Bund bezweckend) sehr bemerkbar. — Wegen Hinscheidens des bereits am 20. März 1848 von der Regierung abgetretenen Königs Ludwig I. wurde eine dreimonatliche Landestrauer angeordnet. Der Trauer-