Seite:Fronmüller Chronik.pdf/406

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


392

Zehnte Periode (187t).

pfeifenfabrikation, von Stahlhäkchen. Die Hoffnung, daß diese sich hier akklimatisiren und immer mehr ausbreiten werden, hat sich leider nur bezüglich der Stockknopf-Fabrikation und Elfenbeingravirung realisirt. — Der Verein erfreute sich auf Einsendung seines Rechenschaftsberichtes der lobenden Anerken­ nung von Seite der Königlichen Regierung und vor Allem mittels Cabinetsschreiben von Seite Sr. Majestät des Königs. — Unter den mit dem eisernen Kreuz 2. Klaffe ausgezeichneten Angehörigen des vormaligen 1. bayr. Armeekorps befindet sich ein Fürther, Konrad Schwabel, Soldat im 13. Infanterieregi­ ment, der sich den Anspruch hierauf in den Kämpfen bei Orleans erworben hatte. — Sonntag, den 20. August, wurde dahier ein Arbeiterver­ brüderungsfest von der hiesigen socialdemokratischen Partei veranstaltet. Morgens war Volksversammlung, bei welcher die Verhältnisse der Presse und der als dringlich erkannte Normalarbeitstag zur Sprache kamen. Nachmittag bewegte sich der Zug der zahlreichen Vereinsmitglieder, bei welchem auch viele Vertreter auswärtiger Vereine waren, durch meh­ rere Straßen in den Pfarrgarten. — Am 22. August wurde im Gemeindekollegium der Beschluß des Magistrats vom 3. August mit dem Anträge, die Staatsregierung um Ver­ legung einer Garnison nach Fürth zu ersuchen, nun ernstlich vorzugehen, nach lebhaften Debatten mit 15 gegen 8 Stim­ men gutgeheißen. — Das Konnte des Vereins zur Unter­ stützung nothleidender Handwerker- und Arbeiterfamilien schloß seine Thätigkeit am 24. August. Aus der öffentlich gelegten Rechnung ergibt sich, daß die, durch wöchentliche Beiträge der Mitglieder und einmalige Gaben und Geschenke erzielte Summe von 15,151 Gulden 56 Kreuzer zu dem so höchst wohlthätigen Zweck zur Verwendung kamen. — Hans, Julius, Portefeuilleur, Vertriebener von Paris, läßt sich hier nieder am 23. August. — Den 31. August ordnete der Magistrat Vor­ sichtsmaßregeln wegen der im Norden herrschenden Cholera an. — Eine Anfang September vorgenommene Häuserzählung, zu deren Vornahme die Stadt in 34 Zählbezirke eingetheilt war, ergab Folgendes: Die Zahl der Privatgebäude betrug 2271, wovon 1492 bewohnt, die Zahl der öffentlichen Gebäude 89,