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Elfte Periode (1876).

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Gewerbmuseums über : „Die wirtschaftlichen Resultate von der Weltausstellung in Philadelphia" gehalten. — Bezüglich der Frage, ob Personen, deren Kinder von der Armenpflege Kleider erhalten oder unentgeltlich Medikamente beziehen, in die Wahl­ listen aufzunehmen sind, stimmte der Magistrat in der Sitzung vom 7. Dez. für die Zulassung. — Am 27. Dez. Nachmittags wurden in dem Zeitraum von 20 Minuten von hiesigen Jägern Privatier Simon Linz und Kaufmann Probst an der Rednitz

bei Weikershof vier wilde Schwäne erlegt. — Nach einer Ent­ schließung des Kultusministeriums wurde das Petitum der Volks­ versammlung um Gestattung der Anstellung eines israelitischen Lehrers für die hiesige konfessionell-gemischte Schule nicht ge­ nehmigt. Der Magistrat beschloß am 28. Dez. sich deshalb an die Kammer zu wenden.

Detail-Statistik. Geboren wurden in diesem Jahre 1237 Kinder (599 M. und 638 W.), davon 1005 ehelich und 232 unehelich. Todtgeborne waren es 45. Gestorben sind 1276 Personen, darunter 330 im ersten Lebensjahre. — Ehen wurden 320 geschloßen. — Wohngebäude wurden 23, Neben­ gebäude 96 erbaut, Läden 19 eingerichtet, 13 Stockwerke aufgesetzt. — Bei dem gewerblichen Schiedsgericht führte Rechtsrath Beeg und in Verhinderungsfällen Magistratsrath Lieser den Vorsitz. Als Beisitzer fungirten Fabrikbesitzer Lippmann Hausmann (Ersatzmann Möbelfabrikant Otto), Metallschlägermeister Konrad Linz (Ers. Schreinermeister Gustav Finster), Fabrikarbeiter Friedrich Völk (Ers. Fabrikarbeiter Konrad Hammerschmidt), Flaschnergeselle Max Schnitzel (Ers. Metallschläger­ geselle Gottfried Dimmling). Klagen wurden angebracht 65, und zwar von Arbeitgebern 12, von Arbeitnehmern 53, zurückgenommen wurden 6, durch Vergleich erledigt 11, durch Urtheil erledigt 48; letzteres fiel aus zu Gunsten des Arbeitgebers 28 mal, zu Gunsten des Arbeitnehmers 20 mal. — Das Steuersoll für die Gemeinde Fürth betrug 159,104 M., nämlich die Haussteuer 61,213 M., die Grundsteuer 1742 M., die Gewerbsteuer 63,429 M., die Capitalrentensteuer 22,627 M., die Ein­ kommensteuer 10,091 M. — Die Einlagen in die Sparkasse betrugen 161,796 M., die Rückzahlungen an die Einleger 108,643 M. — In der Leihanstalt wurden 36,432 Pfänder versetzt, 31,052 gelöst, 4279 verkauft. — Von Stiftungen sind zu erwähnen; die Isaak und Maria Apfelbaum'sche Brautstiftung von Spediteur Apfelbaum mit 17,142 M. nnd die Earoline Arnstein'sche Waisenstiftung von Kaufmann Sigmund Arnstein, dann von erheblichen Stiftungserhöhungen: die von Kaufmann Hieronymus Meier in Augsburg mit 1714 M. zur Maximilians-